Bauwerk

EFH Unseld
LP architektur - Unken (A) - 2008
EFH Unseld, Foto: Marc Lins
EFH Unseld, Foto: Marc Lins
15. November 2009 - Az W
Nachdem der eingeschossige Schwimmbadzubau der Familie Unseld aus den 1960er Jahren sowohl technisch als auch optisch veraltet war, entschied sich die Familie zum Abriss und Neubau des Hallenbades, in Kombination mit dem Umbau und der Erweiterung des bestehenden, angeschlossenen Wohngebäudes. Ziel war es, das ehemalige Arztgebäude, mit vielen durch einen Mittelflur erschlossenen Zimmern, so neu zu gestalten und zu ergänzen, dass es der Familie einen neuen, gemeinsamen Lebensmittelpunkt bieten kann.

Der Entwurf des Zubaus hatte also zum einen die Aufgabe, ein Hallenbad mit „Wellness-Bereich“ auf dem neuesten Stand der Technik sowie einen Wohnraum zu beherbergen, und zum andern diese neu gewonnen Räume sinnvoll und effizient an die bestehende Struktur des bestehenden Gebäudes anzuknüpfen. Als Lösung des Aufgabenstellung präsentiert sich der Zubau der Familie Unseld selbstbewußt, unterteilt in Hallenbad mit Sauna im EG, sowie darüber liegendem Wohnzimmer, Küche und Esszimmer. Ebenfalls neu situiert wurde der Zugang, der nun mehr intimer und in den eigentlichen Zufahrtsbereich des Grundstückes nach Norden verschoben wurde.
Durch den überdachten, neuen Zugangsbereich aus Sichtbeton erreicht man ca. 1,50 m über Gelände den neuen Eingang mit Garderobe, von dem aus auch das Hallenbad erschlossen wird.
Im Anschluss daran, gelangt man über die bestehende Stiege im Mittelteil des Altgebäudes in das Obergeschoss. Hier werden in den bestehenden Raumstrukturen jeweils die Schlafzimmer samt Nebenräume der Familie situiert. Durch die ehemalige Zirbenstube erreicht man –im Niveau differenziert- den neuen Wohnbereich des Zubaus.

Hier fällt vor allem sofort eines auf: Großzügige, helle Räume mit einem nahezu 360° Rundumblick in die angrenzende Berglandschaft des Pinzgau laden zum verweilen ein.
Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf einer Neu-Interpretation der ehemaligen Zirbenstube: So wurde beispielsweise das Neue Wohnzimmer komplett mit Weißtanne verkleidet; ihm schließt sich nach Südwesten hin eine vorgelagerte Terrasse an, welche ebenfalls durch die Verwendung des Materials Weißtanne stets einen warmen, wohnlichen Charakter vermittelt.

Über eine Außenstiege erreicht man einen Innenhof auf dem Niveau des Erdgeschosses, welcher durch die Aufständerung des Wohnzimmers teilüberdacht und somit ganzjährlich genutzt werden kann. Bei der Auswahl der Materialien wurde darauf geachtet, dass nach Möglichkeit heimische Materialien verwendet wurden, wie zum Beispiel die Weisstanne sowie der Rauriser Naturstein im Hallenbad.
Die komplette Fassade incl. Dach aus Eternit-Großformattafeln verleiht dem Zubau einen einheitlichen Charakter. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Gertraud Unseld
Matthäus Unseld

Fotografie