Bauwerk
Kindervilla JWE 3
leb idris architektur ZT - Graz (A) - 2008
Jugendwohlfahrtseinrichtung 3
10. Februar 2010 - HDA
Dem geladenen Wettbewerb zur Errichtung eines Jugendwohnhauses ging eine Machbarkeitsstudie zu Bebauung und Nutzungsmöglichkeiten des im Naturschutzgebiet in unmittelbarer Nähe einer stark frequentierten Stadtausfahrtsstraße liegenden Grundstücks voraus.
Neben dem im Nordwesten errichteten Jugendwohnhaus – dessen Name Kindervilla verweist noch auf die ursprüngliche Unterbringung von Jugendlichen in der zum Heim umgebauten so genannten „Bürgermeister Villa“ im Nordosten des Grundstückes – entstand ein zweites Haus mit temporärer Wohnnutzung aus demselben Architekturbüro. Die Bürgermeister Villa beherbergt mittlerweile die Europazentrale der Firma Northland.
Der Aufgabe, ein Haus für neun Kinder und Jungendliche mit ihren Betreuerinnen und Betreuern zu entwerfen, begegnete die Architektin Jasmin Leb-Idris mit dem Anspruch Kindern und Jugendlichen in einer schwierigen Lebensphase ein Zuhause zu schaffen, das einerseits die Kommunikation fördert, andererseits aber auch Rückzugsmöglichkeiten für den Einzelnen bietet. Damit soll das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe gestärkt, aber auch die Entwicklung der eigenen Identität gefördert werden. Die Struktur des Hauses folgt der eines Einfamilienhauses: Das Erdgeschoss fungiert als Wohngeschoss mit Küche, Wohnzimmer, Mehrzweckraum sowie dem Teamraum und dem Büro für die Betreuer, im Obergeschoss befinden sich die neun Einzelzimmer der jungen Bewohner sowie das Nachtdienstzimmer, der Keller ist aufgrund der Hanglage ein Nutzkeller mit Lagern, Waschraum und Werkstatt und dem Tischtennisraum.
Auf einem Südhang mit Blick auf die Stadt gelegen orientiert sich das Gebäude nach Südwesten und ist allseitig von Grünflächen umgeben, zu berücksichtigen galt es allerdings die direkt unterhalb liegende stark befahrene Straße. Die Belüftung der Räume erfolgt zum Wald hin, lärmgeschützte Außenräume sind nach allen Himmmelsrichtungen orientiert aus dem Gebäudevolumen ausgeschnitten. Ist „die Loggia“ am Haupteingang mit Frühstücksterrasse noch relativ öffentlich, bietet „das Zimmer im Freien“ nach Nordwesten geschützt Ausblicke zu den Karmelitinnen, im Südwesten können in „Gartenhaus“ und „Werkstatt“ Fahrräder repariert oder Pflanzen umgetopft werden, während im intimen „Ruhehof“ im Nordosten mit Blick auf den Wald relaxed werden kann.
Besondere Sorgfalt wurde der Ausgestaltung der Innenräume gewidmet. Während sich das Haus nach außen in sattem Grün präsentiert, sind Böden durchgängig honigfarben gehalten, ebenso die Wände, wenn sie nicht weiß sind. Die Möbel und Einbauten sind im Kontrast zu dieser Homogenität bunt oder großteils aus Naturholz, aus stark gemaserter Fichte. Das Farbkonzept wird von den Grundfarben blau-grün dominiert, die einen kühlen, entspannten Kontrast zum warmen Grundton bilden. Stoffe sorgen mit klaren, kraftvollen Farben und Mustern für Individualität und schaffen Akzente. (Text: Ute Angeringer-Mmadu)
Neben dem im Nordwesten errichteten Jugendwohnhaus – dessen Name Kindervilla verweist noch auf die ursprüngliche Unterbringung von Jugendlichen in der zum Heim umgebauten so genannten „Bürgermeister Villa“ im Nordosten des Grundstückes – entstand ein zweites Haus mit temporärer Wohnnutzung aus demselben Architekturbüro. Die Bürgermeister Villa beherbergt mittlerweile die Europazentrale der Firma Northland.
Der Aufgabe, ein Haus für neun Kinder und Jungendliche mit ihren Betreuerinnen und Betreuern zu entwerfen, begegnete die Architektin Jasmin Leb-Idris mit dem Anspruch Kindern und Jugendlichen in einer schwierigen Lebensphase ein Zuhause zu schaffen, das einerseits die Kommunikation fördert, andererseits aber auch Rückzugsmöglichkeiten für den Einzelnen bietet. Damit soll das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe gestärkt, aber auch die Entwicklung der eigenen Identität gefördert werden. Die Struktur des Hauses folgt der eines Einfamilienhauses: Das Erdgeschoss fungiert als Wohngeschoss mit Küche, Wohnzimmer, Mehrzweckraum sowie dem Teamraum und dem Büro für die Betreuer, im Obergeschoss befinden sich die neun Einzelzimmer der jungen Bewohner sowie das Nachtdienstzimmer, der Keller ist aufgrund der Hanglage ein Nutzkeller mit Lagern, Waschraum und Werkstatt und dem Tischtennisraum.
Auf einem Südhang mit Blick auf die Stadt gelegen orientiert sich das Gebäude nach Südwesten und ist allseitig von Grünflächen umgeben, zu berücksichtigen galt es allerdings die direkt unterhalb liegende stark befahrene Straße. Die Belüftung der Räume erfolgt zum Wald hin, lärmgeschützte Außenräume sind nach allen Himmmelsrichtungen orientiert aus dem Gebäudevolumen ausgeschnitten. Ist „die Loggia“ am Haupteingang mit Frühstücksterrasse noch relativ öffentlich, bietet „das Zimmer im Freien“ nach Nordwesten geschützt Ausblicke zu den Karmelitinnen, im Südwesten können in „Gartenhaus“ und „Werkstatt“ Fahrräder repariert oder Pflanzen umgetopft werden, während im intimen „Ruhehof“ im Nordosten mit Blick auf den Wald relaxed werden kann.
Besondere Sorgfalt wurde der Ausgestaltung der Innenräume gewidmet. Während sich das Haus nach außen in sattem Grün präsentiert, sind Böden durchgängig honigfarben gehalten, ebenso die Wände, wenn sie nicht weiß sind. Die Möbel und Einbauten sind im Kontrast zu dieser Homogenität bunt oder großteils aus Naturholz, aus stark gemaserter Fichte. Das Farbkonzept wird von den Grundfarben blau-grün dominiert, die einen kühlen, entspannten Kontrast zum warmen Grundton bilden. Stoffe sorgen mit klaren, kraftvollen Farben und Mustern für Individualität und schaffen Akzente. (Text: Ute Angeringer-Mmadu)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
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