Bauwerk
weritas Regionalzentrum und Gebietsvinothek
GERNER GERNER PLUS. - Kirchberg am Wagram (A) - 2009
weritas - Regionalzentrum und Gebietsvinothek
16. März 2011 - ORTE
Mit einer kleinen Verzögerung gegenüber den großen Weinbaugebieten des Burgenlandes und der Steiermark, wo sich um die Jahrtausendwende viele Winzer – meist dank der Unterstützung durch großzügige EU-Förde - rungen – dazu entschieden, architektonisch ambitionierte Betriebsgebäude zu errichten, erreichte der Trend, Architektur als Teil der Vermarktungsstrategie einzusetzen, auch Niederösterreich.
In der Gebietsvinothek von Kirchberg am Wagram präsentieren und vermarkten über fünfzig ausgewählte Winzer der Region ihre Weine. Neben Flächen für Degustation, Verkauf und Lagerhaltung beherbergt das Gebäude auch einen Gastronomiebetrieb, Veranstaltungsräume und ein Tourismusbüro. Die Architekten situierten den zweigeschossigen Baukörper im Süden eines Parks mit altem Baumbestand, der nach Westen etwa 10 Meter steil in einen Graben abfällt. Das Parkgelände wurde derart modelliert, dass es vom bereits bestehenden Parkplatz zum verglasten Erdgeschoss sanft überleitet und das Gebäude in der Umgebung aufgeht.
Das an drei Seiten raumhoch verglaste Hauptgeschoss weist einen Rücksprung auf, entlang dem die Zugangsrampe unter Dach ins Innere führt. In der Mittelachse unterteilt ein Barmöbel den Raum in einen Degustationsund Verkaufsbereich und einen vom „schnellen Geschäft“ unbehelligten Restaurantteil. An die Rückwand schmiegt sich ein in die Wand integriertes Möbel, das hinterleuchtete Präsentationsflächen, Ausziehtablare und Laden enthält und im Restaurantbereich in eine Sitzbank übergeht. Dahinter gibt ein Fenster mit tiefer Laibung Ausblick in die Landschaft. Im schmäleren östlichen Bereich liegt auf gleicher Ebene das Tourismus- und Regionalbüro. Die Bar umfängt den Abgang ins Untergeschoss, wo nach Westen in den Seminarräumen die Glasfassade den Blick in die Weingärten freigibt. Ins Gelände integriert und damit introvertierter liegen die Küche und das Weinlager. Das dichte Raum- und Funktionsprogramm fand in einem bemerkenswert kompakten Baukörper Platz, der mit Sensibilität an einer topografisch reizvollen Stelle platziert wurde. Im Gegensatz zu vielen marktschreierischen Elaboraten zeitgeistiger Weinarchitektur gelang hier ein Haus, bei dem bei aller Signifikanz und Aktualität nicht darauf vergessen wurde, Landschaft und Dorfstruktur Respekt zu zollen. (Text: Franziska Leeb)
In der Gebietsvinothek von Kirchberg am Wagram präsentieren und vermarkten über fünfzig ausgewählte Winzer der Region ihre Weine. Neben Flächen für Degustation, Verkauf und Lagerhaltung beherbergt das Gebäude auch einen Gastronomiebetrieb, Veranstaltungsräume und ein Tourismusbüro. Die Architekten situierten den zweigeschossigen Baukörper im Süden eines Parks mit altem Baumbestand, der nach Westen etwa 10 Meter steil in einen Graben abfällt. Das Parkgelände wurde derart modelliert, dass es vom bereits bestehenden Parkplatz zum verglasten Erdgeschoss sanft überleitet und das Gebäude in der Umgebung aufgeht.
Das an drei Seiten raumhoch verglaste Hauptgeschoss weist einen Rücksprung auf, entlang dem die Zugangsrampe unter Dach ins Innere führt. In der Mittelachse unterteilt ein Barmöbel den Raum in einen Degustationsund Verkaufsbereich und einen vom „schnellen Geschäft“ unbehelligten Restaurantteil. An die Rückwand schmiegt sich ein in die Wand integriertes Möbel, das hinterleuchtete Präsentationsflächen, Ausziehtablare und Laden enthält und im Restaurantbereich in eine Sitzbank übergeht. Dahinter gibt ein Fenster mit tiefer Laibung Ausblick in die Landschaft. Im schmäleren östlichen Bereich liegt auf gleicher Ebene das Tourismus- und Regionalbüro. Die Bar umfängt den Abgang ins Untergeschoss, wo nach Westen in den Seminarräumen die Glasfassade den Blick in die Weingärten freigibt. Ins Gelände integriert und damit introvertierter liegen die Küche und das Weinlager. Das dichte Raum- und Funktionsprogramm fand in einem bemerkenswert kompakten Baukörper Platz, der mit Sensibilität an einer topografisch reizvollen Stelle platziert wurde. Im Gegensatz zu vielen marktschreierischen Elaboraten zeitgeistiger Weinarchitektur gelang hier ein Haus, bei dem bei aller Signifikanz und Aktualität nicht darauf vergessen wurde, Landschaft und Dorfstruktur Respekt zu zollen. (Text: Franziska Leeb)
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: Heidrun Schlögl
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Weinbau-Regionszentrum und Gebietsvinothek, Kirchberg am Wagram hervorgegangen1. Rang, Bestbieter
gerner°gerner plus architekten