Bauwerk
Ordination Dr. Grill
Helga Flotzinger, Doris Bayer - Axams (A) - 2009
25. April 2010 - Az W
Das Erdgeschoss eines ehemaligen Bauernhauses in Axams wurde als „dichtes Paket von Räumen“ in eine Arztpraxis umgebaut. Die einzelnen Ordinationsbereiche sind nicht über lineare Erschließungsflächen wie Gänge, Vorräume, etc. erreichbar, sondern werden von einem zentralen Verteilerraum – „überlappend wie bei einem verschüttelten Schachbrett“ – raumökonomisch erschlossen. Ein wesentlicher Vorteil der zentralen sternförmigen Erschließung besteht darin, dass die Ordinationshilfen das gesamte Praxisgeschehen immer im Blick haben, während die Patientinnen und Patienten von hier aus umweglos in den Warteraum, die Ordinationen, den Therapieraum sowie in die Nebenräume gelangen. Das Thema der Raumverschneidung drückt sich auch in der Gestaltung aus: Die Deckenuntersicht (abgehängte Elemente, um Lüftungsrohre und andere Installationselemente zu kaschieren) ist nicht über die gesamte Fläche bündig ausgeführt, sondern in der Höhe gestaffelt angeordnet. „So entsteht eine Art Deckenrelief“, so die Architektin, „das das Konzept der aneinandergereihten Volumina des Grundrisses an der Decke weiterführt.“ Auch in der Möblierung wurde das Gestaltungsprinzip der addierten Kuben aufgegriffen. Die Räume mit durchwegs heller Grundstimmung sind durch Glaswände mit Vorhängen oder durch Holzwände (weiß lasierte Ahornfurnierplatten) getrennt, die große Halle (der ehemalige Stall) wurde mit Elementen aus Glas und weißem Holz möbliert. (Gabriele Kaiser nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig