Bauwerk
Umbau und Erweiterung Bürogebäude Tirolia
Architekturhalle Wulz-König - Ebbs (A) - 2009
Im Land der kleinen Spediteure
Das Ebbser Unternehmen Tirolia Spedition erweiterte seinen Firmensitz um eine Silberkiste mit freizeitlichem Inhalt. Das Haus verfügt über eine Lounge sowie über den kleinsten Betriebskindergarten weit und breit.
14. August 2010 - Wojciech Czaja
Wer Tirol sagt, der muss auch Transit sagen. Rund zwei Millionen Lkw-Fahrten werden im gesamten Bundesland und am Brenner Jahr für Jahr verzeichnet. Es ist das Paradies der Spediteure. Neben den großen Marktführern wie Schenker, Gebrüder Weiß und Lkw Walter sind hier viele, vor allem kleinere Speditionsunternehmen tätig. Die meisten davon haben ihren Firmensitz entlang der Inntal-Autobahn.
Ein solches Unternehmen ist die Tirolia Spedition GesmbH, die auf die Organisation von sogenannten Komplettladungen spezialisiert ist. Das bedeutet: Die Ware wird ohne Umschlag in voll beladenen Lkws von A nach B geführt, ohne dass sie dabei mit anderen Waren kombiniert werden muss. Rund 50.000 Transporte werden jährlich von der Ebbser Zentrale aus abgewickelt.
Als das Stammhaus, 2001 nach Plänen des Tiroler Büros Architekturhalle erbaut, eines Tages zu klein wurde, dachte man laut über einen Zubau nach. „Die Zusammenarbeit hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert, also war für uns klar, dass wir auch das neue Projekt wieder mit denselben Architekten durchziehen wollen“, erinnert sich Michael Lukasser, Geschäftsführer des Speditionsunternehmens.
Der Neubau, eine silbrig schillernde Kiste aus Edelstahl und Glas, beinhaltet keine fixen Büroarbeitsplätze, sondern dient ausschließlich dem Service und der Infrastruktur. Neben einem Bar- und Loungebereich, der den Mitarbeitern zur Verfügung steht, gibt es Schulungsräumlichkeiten und einen Betriebskindergarten.
Besonders auffällig ist die Fassade. Die haushohen Paneele aus Edelstahlgitter sind an Licht- und Windsensoren angeschlossen und können sich auf diese Weise je nach Sonneneinstrahlung vollautomatisch öffnen und schließen. „Wir wollten das Gebäude klimatechnisch in den Griff kriegen, ohne dabei auf komplizierte Hightech-Lösungen zurückgreifen zu müssen“, sagt Architekt Manfred König. Gekühlt wird das Haus über einen Grundwasserbrunnen, die Beheizung im Winter erfolgt über das lokale Fernwärmenetz.
Mini-Kindergarten inklusive
Das Außergwöhnlichste am gesamten Projekt ist jedoch der Kindergarten. Obwohl die Tirolia Spedition nur 60, vorwiegend weibliche Arbeitskräfte beschäftigt, wollte Lukasser eine eigene Betreuungsstätte für Babys und Kleinkinder einrichten (siehe Interview). Für einen Betrieb dieser Größe ist das Vorhaben ungewöhnlich. Meist ist so eine Einrichtung nur in größeren Unternehmen anzutreffen. Beim Pharmakonzern Sandoz in Kundl etwa, rund 20 Kilometer entfernt, eröffnet kommenden September ein Kindergarten mit 22 Betreuungsplätzen. Allerdings verfügt der Standort auch über rund 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ein solches Unternehmen ist die Tirolia Spedition GesmbH, die auf die Organisation von sogenannten Komplettladungen spezialisiert ist. Das bedeutet: Die Ware wird ohne Umschlag in voll beladenen Lkws von A nach B geführt, ohne dass sie dabei mit anderen Waren kombiniert werden muss. Rund 50.000 Transporte werden jährlich von der Ebbser Zentrale aus abgewickelt.
Als das Stammhaus, 2001 nach Plänen des Tiroler Büros Architekturhalle erbaut, eines Tages zu klein wurde, dachte man laut über einen Zubau nach. „Die Zusammenarbeit hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert, also war für uns klar, dass wir auch das neue Projekt wieder mit denselben Architekten durchziehen wollen“, erinnert sich Michael Lukasser, Geschäftsführer des Speditionsunternehmens.
Der Neubau, eine silbrig schillernde Kiste aus Edelstahl und Glas, beinhaltet keine fixen Büroarbeitsplätze, sondern dient ausschließlich dem Service und der Infrastruktur. Neben einem Bar- und Loungebereich, der den Mitarbeitern zur Verfügung steht, gibt es Schulungsräumlichkeiten und einen Betriebskindergarten.
Besonders auffällig ist die Fassade. Die haushohen Paneele aus Edelstahlgitter sind an Licht- und Windsensoren angeschlossen und können sich auf diese Weise je nach Sonneneinstrahlung vollautomatisch öffnen und schließen. „Wir wollten das Gebäude klimatechnisch in den Griff kriegen, ohne dabei auf komplizierte Hightech-Lösungen zurückgreifen zu müssen“, sagt Architekt Manfred König. Gekühlt wird das Haus über einen Grundwasserbrunnen, die Beheizung im Winter erfolgt über das lokale Fernwärmenetz.
Mini-Kindergarten inklusive
Das Außergwöhnlichste am gesamten Projekt ist jedoch der Kindergarten. Obwohl die Tirolia Spedition nur 60, vorwiegend weibliche Arbeitskräfte beschäftigt, wollte Lukasser eine eigene Betreuungsstätte für Babys und Kleinkinder einrichten (siehe Interview). Für einen Betrieb dieser Größe ist das Vorhaben ungewöhnlich. Meist ist so eine Einrichtung nur in größeren Unternehmen anzutreffen. Beim Pharmakonzern Sandoz in Kundl etwa, rund 20 Kilometer entfernt, eröffnet kommenden September ein Kindergarten mit 22 Betreuungsplätzen. Allerdings verfügt der Standort auch über rund 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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