Bauwerk

Urbanität
Nikola Haussteiner - Wien - 2009
Urbanität, Schaubild: Nikola Haussteiner
Urbanität, Schaubild: Nikola Haussteiner
31. August 2010 - archdiplom
Masterplan
Die Entwicklung des Masterplans konzentrierte sich darauf, eine künstliche Landschaft zu schaffen, die Dach von einem ganzen Stadtviertel, vis á vis des neuen Hauptbahnhofes Wiens „Europa Mitte“ sein soll. Dieser besondere Ort sucht einen optimalen Übergang zwischen den Grünflächen, wie dem Belvedere bzw. dem Schweizergarten, und den urbanen Stadtteilen, die sich um den Hauptbahnhof, entlang des Gürtels, entwickelt haben. Die Idee ist, nicht nur eine topographisch geformte Oberfläche mit hoch- sowie Tiefpunkten zu schaffen, sondern mehrere, teilweise gespiegelte d.h. gegensätzlich gekrümmte Ebenen, ineinander zu verweben, um ein dreidimensionales Netz aus Freiflächen und Dachgärten zu schaffen. Die jeweils untere Schicht verjüngt sich im Bereich der Innenhöfe und erzielt so einerseits eine durchgehend Begehbare Fläche, wobei man an den Berührungspunkten von einer Ebene zur anderen gehen
kann, bis man schließlich das Dach er reicht hat. Außerdem wird durch diese Abtreppung erreicht, dass auch die unteren Geschosse optimal belichtet werden.

Entwurf
Um die Fläche unter dem geschwungenen Dach bestmöglich auszunutzen, werden die Ebenen vor einer Unterschreitung der minimalen Raumhöhe von 2,1 m geteilt und vertikal versetzt. Dabei entstehen Zonen der Überlappung, die später aufgrund ihrer reduzierten Raumhöhe einerseits als Nebenräume und andererseits als Rückzugsnischen fungieren. Gleichzeitig ergeben sich aber auch Abschnitte mit einer großzügigen Höhe von bis zu 5,5 m. Diese Bereiche werden zusätzlich, zumindest einseitig, durch eine Galerie auf das nächste Niveau erweitert und machen dadurch die räumlichen Verstrickungen der Ebenen spürbar. Nicht nur die Ebenen greifen ineinander, auch der Straßenraum wird durch das Auskragen jeweils einer Ecke eingenommen und das erlaubt zusätzlich für jede Wohneinheit direkte Belichtung durch Zenitlicht.

Detail
Das Verbinden der Ecken ergibt eine aus hp-Flächen zusammengesetzte Fassade, deren Parameter, wie die länge der Deckenkante X, sowie die unterschiedlichen Auskragungen Y, die Fassade strukturieren. So lebhaft sie im Bereich der Wohneinheiten vor und zurückspringt, so ruhig erscheint sie in der Bürozone. Diese spezielle Fassade, die mittels planarer Glasscheiben umgesetzt werden soll, nützt den Spalt, der dabei entsteht, zur schallgedämmten Belüftung der Innenräume. (Text: Nikola Haussteiner)

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Für den Beitrag verantwortlich: archdiplom

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