Bauwerk
Pfarrkirche Unternberg
Heinz Tesar - Unternberg (A) - 1979
12. Oktober 2010 - Initiative Architektur
Der Architekt setzte an den barocken Chor mit dem prägnanten, steinsichtigen Turm eine quadratische Erweiterung, welche die alte Bauflucht des Langhauses straßenseitig beibehielt. Ihre expressive Silhouette kommuniziert mit dem Bestand, über den sie hangseitig wesentlich hinausgeht. Heinz Tesar orientierte den Kirchenraum im Geiste der neuen Liturgie diagonal zum neuen Altarbereich. Das vermittelnde Oberlichtelement lenkt auch zum barock ausgestatteten Chor. Seine Werktagskapellennutzung ermöglicht die raumhohe Schiebetüre, die gleichzeitig den neuen Hauptsaal zur autonomen „Sonntagskirche“ macht. Diese räumlich beruhigende Schließung zeigt die kirchliche Praxis mit offen-integriertem Chor – diese wollte Tesar nur besonderen Anlässen vorbehalten – kaum. Das Altarbild von Wolfgang Hollega lehnte die Bevölkerung auch bei einem zweiten Versuch 2009 ab. Im öffentlichem Raum des Lungaus wäre es das erste abstrakte Kunstwerk gewesen. Heute befindet sich dort das romanische Kruzifix. (Text: Norbert Mayr)
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