Das Holztechnikum Kuchl ist ein in Österreich einzigartiges Schulungszentrum und wie beim benachbarten Erweiterungsbau der Fachhochschule wird auch hier der Werkstoff Holz gezielt als Anschauungs- und Lehrmittel verwendet. Konstruktive Merkmale sind sichtbar und werden als architektonisches Ausdrucksmittel eingesetzt. Die neue Werkhalle vereint u. a. eine Sägehalle, eine moderne CNC-Holzbearbeitungsanlage mit den dazugehörenden Schulungsräumen unter einem Dach. Über den Kellerwänden und der Bodenplatte aus Stahlbeton erhebt sich eine Konstruktion symmetrischer Zweigelenksrahmen aus Leimholzbindern. Ihr statisches System aus gleich bleibenden Holzrahmen und beweglicher Mitte erzeugt ein natürliches Trapezoid, das sich der Umgebung sanft und harmonisch anpasst. Typologisch versteht sich das Schulgebäude als Werkhalle, das dem späteren Berufsleben vorausgreifend, den Grundgedanken einer ökologischen und ökonomischen Praxisorientierung vermittelt. (Text: Roman Höllbacher)