Bauwerk

Wohnhausanlage Linzerstrasse
Nasrine Seraji-Bozorgzad, Schauer - Schläffer - Schmoeger - Wien (A) - 2003
Wohnhausanlage Linzerstrasse, Foto: Pez Hejduk
Wohnhausanlage Linzerstrasse, Foto: Pez Hejduk
20. Oktober 2003 - Az W
Gesamtstruktur und Grundrisskonzept dieses Wohnbaus mit 50 Einheiten geben unmissverständlich zu erkennen, dass hier mit typologischen Stereotypen gebrochen wurde. Aber nicht etwa, um eine neue (marktgerechte) Ideologie des Wohnens zu propagieren, sondern zugunsten einer überlegten Vielfalt, die unterschiedlichsten Lebenskonzepten Raum gewährt. Um diese Offenheit baulich fixieren zu können, widmete die Architektin den Übergangszonen zwischen öffentlichen, semi-öffentlichen und privaten Bereichen besonderes Augenmerk.

Jeder der drei an der Logik der Grundstücks entwickelten Baukörper verfügt beispielsweise über ein geräumiges und helles Foyer, das in der Norm heutiger Wohnbauten fast verschwenderisch anmutet. Unerwartete Raumhöhen sind auch innerhalb der Wohnungen ein Thema, die insgesamt zu einem Patchwork der Besonderheiten gefügt sind, in dem Schrägen und Irregularitäten räumlich begründet wurden. Die Wohnflächen reichen von 63 bis zu 125 m², Split-Level-Wohnungen mit versetzten Zwischenetagen, Penthäuser und Wohnungen mit sogennnaten „Voids“ bilden ein undogmatisches Gefüge des individuellen Zusammenlebens, das auch in der Umsetzung der baulichen Details entsprechende Feinheit verdient hätte. (Text: Gabriele Kaiser, 26.09.2003)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at