Bauwerk
AMICIS Bel Etage
Denis Košutić - Wien (A) - 2010
3. Oktober 2010 - Az W
Die Präsentation hochpreisiger Designermode kennt in Wien viele Darbietungsformen. Einfärbige Spannteppiche, zurückhaltene Offwhite-Farben an den Wänden und großzügige Spiegelflächen sind eine sichere Bank, wenn man Preziosen auf Kleiderhaken ins Rampenlicht rücken möchte. Der Bauherr hat bereits mit der Boutique im Erdgeschoss bewiesen, dass er auf solche Sicherheiten getrost verzichten kann. Nun wurde die Bel Etage neu gestaltet. Der Salon im ersten Stock entspricht auf Grund seiner Größe eher einem Saal und dient als Verkaufsfläche für Haute Couture und Abendmode.
Die vorliegenden Fotos täuschen, bei den Zitaten (Deckenfresko) handelt es sich um Interpretationen der Zitate (das Fresko an der Decke ist eine Fototapete). „Echte“ und „unechte“ Klassizistische Elemente werden auf ungewohnte, unterhaltsame Weise remixed, antike Möbel verfremdet oder umfunkioniert. Die präzise Auswahl der Materialien und Gewerke entzieht den riskanten Entwurf der Lächerlichkeit.
Warum macht der Architekt Denis Kosutic das? Die Übertreibung ist gewollt, jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad: „Jede gewollte Übertreibung wurde in dem Planungsprozess ganz durchdacht, aber nur bis zu einem bestimmten Grad durchgeführt, um eine selbst erfundene Grenze nicht zu überschreiten.“
Ein wenig Verunsicherung darf, ja, soll sein. Wenn hier etwas Verunsicherung auslöst, dann ist es die offensichtliche Wertschätzung, die der Bauherr seiner Kundschaft entgegenbringt. Die Umkleidekabine gerät ob der Größe zu einem Salon, wo auch Kinder Platz haben, sich auszustrecken. Der Gang auf dem hochflorigen Teppich ist eine Wohltat für müde Füße.
Die Farbgebung ist zurückhaltend (braun, beige, creme) und gewährleistet, dass die ausgestellte Mode hier ihren Auftritt erhält.
Apropos Auftritt: Auch wenn der Schweizer Markenschuhhersteller auf der Kärtner Straße in Wien seine Pforten geschlossen hat, es gibt sie noch, auf der Seilerstätte: die Fahrt mit dem Lift in den ersten Stock. Eine gold-verspiegelte Liftkabine bringt den Kunden hier hinauf, in die Bel Etage. (Text: Martina Frühwirth)
Die vorliegenden Fotos täuschen, bei den Zitaten (Deckenfresko) handelt es sich um Interpretationen der Zitate (das Fresko an der Decke ist eine Fototapete). „Echte“ und „unechte“ Klassizistische Elemente werden auf ungewohnte, unterhaltsame Weise remixed, antike Möbel verfremdet oder umfunkioniert. Die präzise Auswahl der Materialien und Gewerke entzieht den riskanten Entwurf der Lächerlichkeit.
Warum macht der Architekt Denis Kosutic das? Die Übertreibung ist gewollt, jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad: „Jede gewollte Übertreibung wurde in dem Planungsprozess ganz durchdacht, aber nur bis zu einem bestimmten Grad durchgeführt, um eine selbst erfundene Grenze nicht zu überschreiten.“
Ein wenig Verunsicherung darf, ja, soll sein. Wenn hier etwas Verunsicherung auslöst, dann ist es die offensichtliche Wertschätzung, die der Bauherr seiner Kundschaft entgegenbringt. Die Umkleidekabine gerät ob der Größe zu einem Salon, wo auch Kinder Platz haben, sich auszustrecken. Der Gang auf dem hochflorigen Teppich ist eine Wohltat für müde Füße.
Die Farbgebung ist zurückhaltend (braun, beige, creme) und gewährleistet, dass die ausgestellte Mode hier ihren Auftritt erhält.
Apropos Auftritt: Auch wenn der Schweizer Markenschuhhersteller auf der Kärtner Straße in Wien seine Pforten geschlossen hat, es gibt sie noch, auf der Seilerstätte: die Fahrt mit dem Lift in den ersten Stock. Eine gold-verspiegelte Liftkabine bringt den Kunden hier hinauf, in die Bel Etage. (Text: Martina Frühwirth)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
VIPRO Handelsges.m.b.H.
Tragwerksplanung
Fotografie