Bauwerk
Bankfiliale – SKWB Schöllerbank
LORENZATELIERS - Innsbruck (A) - 2001
„Offene Bank“
4. April 2012 - aut. architektur und tirol
Die Räumlichkeiten der Schoellerbank waren im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss einer historischen Blockrandbebauung aus dem 19.Jahrhundert in der Innsbrucker Innenstadt einzurichten. Im Erdgeschoss wurde einerseits der Kundenraum angeordnet mit Schalterbereich, Tresor und zwei Räumen für kürzere Kundenberatungen, andererseits der Empfangsbereich für die Kunden, die die Mitarbeiter des Obergeschosses für intensivere Beratungen und Transaktionen aufsuchen. Als Besonderheit führt der Zugangsweg vom Hauseingang zum Treppenhaus für die darüber liegenden Wohnungen zwischen diesen Bereichen hindurch. Aus dem Empfangsbereich fährt ein verglaster Aufzug hinauf in den ersten Stock, wo neben einer Reihe von Beratungsräumen die Büroarbeitsplätze der Mitarbeiter und der Direktion untergebracht sind, daneben auch Sozialraum und Nebenraumbereiche.
Die Konzeption des Architekten zielte einerseits auf einen sehr reduzierten, klaren Ausbau mit neuen Mitteln in Kontrast zu vorhandenen historischen Architekturelementen, andererseits auf eine sehr transparente und einladende Gestaltung unter dem Leitmotto „die offene Bank“.
Zunächst wurden alle überflüssigen Einbauten und Trennungen entfernt, die historische Bausubstanz im Inneren auf das Wesentliche und auf das Erhaltenswerte reduziert. Danach wurde das Neue in einer betont modernen Sprache eingefügt mit Materialien wie Gummigranulat, Aluminium und Stahl, vor allem aber unter sehr weitgehendem Einsatz von Glaskonstruktionen, um größtmögliche innere Transparenz zu erreichen.
Im Erdgeschoss ist die raumprägende historische Gewölbedecke, in Spachteltechnik restauriert, nun ohne Unterbrechungen über die gesamte Innenraumfläche erlebbar. Ihre historischen Gusssäulen aus Innsbrucks großbürgerlicher Zeit wurden freigelegt und sind – mit Stahlmanschetten statisch verstärkt - als dekorative Elemente wirksam. Der Durchweg zum Treppenhaus, der auch Zugang zur Bank ist, wurde als abgelöster transparenter Tunnel, als Ganzglaskonstruktion in der Firmenfarbe Blau in den historischen Raum eingestellt, ohne dessen Kontinuum zu stören. Auch die Raumteilungen in der Kundenhalle sind von größter Transparenz, selbst der Tresorbereich ist nur durch eine leicht durchbrochene Glaswand abgeteilt. Sicherheit wird hier durch Sichtbarkeit erreicht. Die wenigen Tresen und Möblierungselemente sind präzise geformt und klar gesetzt. „Nichts mehr weglassen können“ – Reduktion war die Devise des Architekten.
Korrespondierendes Element zum blauen Glastunnel ist der Ganzglasaufzug, der in das erste Obergeschoss hinaufführt. Auch auf der oberen Ebene wurde Wert gelegt auf Großzügigkeit und Transparenz: Die Büro- und Beratungsräume zur Straßenfront sind zwar schalltechnisch alle voneinander abgeschlossen, optisch gehen sie jedoch fast ineinander über. Die Trennwand zur Verkehrsfläche wurde in abgestufte Scheiben aufgelöst, die Ganzglaskonstruktionen der Eingangstüren öffnen die Räume nach außen. Die Abgrenzung der Räume untereinander erfolgte durch Einbauschränke, die seitlich und zur Decke umlaufend mit Gläsern angeschlossen sind, so dass sie wie Möbel frei eingestellt wirken. Auch im Obergeschoss wird die Firmenfarbe blau noch in der Tönung der Gläser spürbar, ansonsten prägen weiße Wandflächen und der warme Ton des Naturholzbodens die Atmosphäre.
Reduktion und Klarheit, aber auch die Eleganz des Innenausbaus dieser Bank werden nach außen bereits in der Straßenfront angedeutet. Die historische Fassade blieb vollständig erhalten, es wurde lediglich ein Schirm aus großformatigen Glastafeln mit dem dezenten Schriftzug der Bank davor gestellt. Ein Schirm, der neugierig machen soll und einlädt, den „blauen Tunnel“ im Erdgeschoss zu betreten.
Die offene und transparente Schoellerbank ist nicht das erste Projekt des Architekten dieser Art in Innsbruck. Bereits 1996 hatte er im historischen Czichnahaus in erster Lage der Stadt für die Raiffeisen Landesbank Tirol auf sehr begrenzter Fläche eine Filiale über drei Geschosse realisiert, bei der er mit innovativen Ansätzen große Transparenz und Offenheit erreichte: Ein Luftraum und eine gläserne Aufzugsanlage verbanden die drei Ebenen optisch zu einer Einheit mit erstaunlicher Großzügigkeit. Die gesamte Kundenhauptebene war – im Gegensatz zu herkömmlichen Windfanglösungen – als Selbstbedienungsbereich für autorisierte Kunden rund um die Uhr begehbar, nur die Arbeitsplätze der Mitarbeiter selbst wurden außerhalb der Öffnungszeiten durch verschiebbare und künstlerisch gestaltete Glaswände als „innere Insel“ transparent abgetrennt. Die Konzeption dieser ersten 24-Stunden-Bank in Österreich blieb in Fachkreisen nicht unbeachtet(Veröffentlichungen unter anderem in den Zeitschriften Bauwelt 26/1997, architektur + wettbewerbe aw Nr.180/Dezember 1999, MD – Moebel Interior Design 2/1997), ist jedoch heute in dieser Form nicht mehr zu sehen. (Text: Architekt)
Die Konzeption des Architekten zielte einerseits auf einen sehr reduzierten, klaren Ausbau mit neuen Mitteln in Kontrast zu vorhandenen historischen Architekturelementen, andererseits auf eine sehr transparente und einladende Gestaltung unter dem Leitmotto „die offene Bank“.
Zunächst wurden alle überflüssigen Einbauten und Trennungen entfernt, die historische Bausubstanz im Inneren auf das Wesentliche und auf das Erhaltenswerte reduziert. Danach wurde das Neue in einer betont modernen Sprache eingefügt mit Materialien wie Gummigranulat, Aluminium und Stahl, vor allem aber unter sehr weitgehendem Einsatz von Glaskonstruktionen, um größtmögliche innere Transparenz zu erreichen.
Im Erdgeschoss ist die raumprägende historische Gewölbedecke, in Spachteltechnik restauriert, nun ohne Unterbrechungen über die gesamte Innenraumfläche erlebbar. Ihre historischen Gusssäulen aus Innsbrucks großbürgerlicher Zeit wurden freigelegt und sind – mit Stahlmanschetten statisch verstärkt - als dekorative Elemente wirksam. Der Durchweg zum Treppenhaus, der auch Zugang zur Bank ist, wurde als abgelöster transparenter Tunnel, als Ganzglaskonstruktion in der Firmenfarbe Blau in den historischen Raum eingestellt, ohne dessen Kontinuum zu stören. Auch die Raumteilungen in der Kundenhalle sind von größter Transparenz, selbst der Tresorbereich ist nur durch eine leicht durchbrochene Glaswand abgeteilt. Sicherheit wird hier durch Sichtbarkeit erreicht. Die wenigen Tresen und Möblierungselemente sind präzise geformt und klar gesetzt. „Nichts mehr weglassen können“ – Reduktion war die Devise des Architekten.
Korrespondierendes Element zum blauen Glastunnel ist der Ganzglasaufzug, der in das erste Obergeschoss hinaufführt. Auch auf der oberen Ebene wurde Wert gelegt auf Großzügigkeit und Transparenz: Die Büro- und Beratungsräume zur Straßenfront sind zwar schalltechnisch alle voneinander abgeschlossen, optisch gehen sie jedoch fast ineinander über. Die Trennwand zur Verkehrsfläche wurde in abgestufte Scheiben aufgelöst, die Ganzglaskonstruktionen der Eingangstüren öffnen die Räume nach außen. Die Abgrenzung der Räume untereinander erfolgte durch Einbauschränke, die seitlich und zur Decke umlaufend mit Gläsern angeschlossen sind, so dass sie wie Möbel frei eingestellt wirken. Auch im Obergeschoss wird die Firmenfarbe blau noch in der Tönung der Gläser spürbar, ansonsten prägen weiße Wandflächen und der warme Ton des Naturholzbodens die Atmosphäre.
Reduktion und Klarheit, aber auch die Eleganz des Innenausbaus dieser Bank werden nach außen bereits in der Straßenfront angedeutet. Die historische Fassade blieb vollständig erhalten, es wurde lediglich ein Schirm aus großformatigen Glastafeln mit dem dezenten Schriftzug der Bank davor gestellt. Ein Schirm, der neugierig machen soll und einlädt, den „blauen Tunnel“ im Erdgeschoss zu betreten.
Die offene und transparente Schoellerbank ist nicht das erste Projekt des Architekten dieser Art in Innsbruck. Bereits 1996 hatte er im historischen Czichnahaus in erster Lage der Stadt für die Raiffeisen Landesbank Tirol auf sehr begrenzter Fläche eine Filiale über drei Geschosse realisiert, bei der er mit innovativen Ansätzen große Transparenz und Offenheit erreichte: Ein Luftraum und eine gläserne Aufzugsanlage verbanden die drei Ebenen optisch zu einer Einheit mit erstaunlicher Großzügigkeit. Die gesamte Kundenhauptebene war – im Gegensatz zu herkömmlichen Windfanglösungen – als Selbstbedienungsbereich für autorisierte Kunden rund um die Uhr begehbar, nur die Arbeitsplätze der Mitarbeiter selbst wurden außerhalb der Öffnungszeiten durch verschiebbare und künstlerisch gestaltete Glaswände als „innere Insel“ transparent abgetrennt. Die Konzeption dieser ersten 24-Stunden-Bank in Österreich blieb in Fachkreisen nicht unbeachtet(Veröffentlichungen unter anderem in den Zeitschriften Bauwelt 26/1997, architektur + wettbewerbe aw Nr.180/Dezember 1999, MD – Moebel Interior Design 2/1997), ist jedoch heute in dieser Form nicht mehr zu sehen. (Text: Architekt)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
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SKWB-Schoellerbank AG
Tragwerksplanung
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