War bis vor kurzem in den Innenstädten Hollands private Bauherrenschaft eher unüblich, so ist die derzeitige niederländische Regierung in Zeiten der Krise bemüht, diese Tendenz zu ändern. Entsprechend einer Charta des Ministeriums für Raumplanung und Wohnungswesen sollten ab dem Jahr 2005 ein drittel des gesamten niederländischen Wohnungsbaumarktes in privater Bauherrenschaft entstehen. Auf dem ehemaligen Schlachthausgebiet im Zentrum der historischen Universitätsstadt Leiden entsteht momentan die größte, innerstädtische Entwicklung privater Investitionen in den Niederlanden.

Das markante Wohnhaus V21K01 des Rotterdammer Architekturbüros pasel.künzel architects grenzt direkt an die historisch gewachsene Altstadt und ist eine typologische Neuinterpretation des holländischen Wohnhauses aus dem 19. Jahrhundert. Die Fassade aus pre-patiniertem Zink tritt durch ihre sorgfältige Detaillierung sowie ihrer handwerkliche und haptische Ausstrahlung in einen Dialog mit den bestehenden Backsteinfassaden der benachbarten Gebäude.

V21K01 besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Geschossen, die den internen Tagesablauf der Bauherren ablesbar machen und von einer großzügigen Dachterrasse bekrönt werden. Das geschlossene Erdgeschoss beinhaltet eine sehr spezifische Raumfolge von Privatzonen und betont die Zurückgezogenheit dieser Funktionen. Dem gegenüber ist die Bel-Etage ein offener, freier Grundriss mit raumhoch verglaster Fassade. Hierbei dienen die gegenüberliegenden historischen Fassaden quasi als Raumabschluss und betten den wunderbar spektakulären Raum unvermittelt in seinen städtischen Kontext ein. Den krönenden Abschluss bildet die royale Dachterrasse. Über den Dächern der Stadt kann man den atemberaubenden Blick auf die historischen Türme und Windmühlen Leidens genießen.