Bauwerk

Kinderkrippe Albersdorf
Alfred Graffer - Albersdorf-Prebuch (A) - 2009
Kinderkrippe Albersdorf, Foto: Paul Ott
Kinderkrippe Albersdorf, Foto: Paul Ott
29. November 2010 - HDA
Aufgrund des erhöhten Bedarfs an Betreuungsplätzen für Kleinkinder beauftragte die Gemeinde Albersdorf den Architekten seinen im Jahr 2006 fertiggestellten Kindergarten mit dem Zubau einer Kinderkrippe zu erweitern.
Der Entwurf musste auf eine begrenzte freiräumliche Situation Bedacht nehmen, unter anderem waren für das Gemeindeamt im Norden des Areals, das mit dem Kindergarten verbunden ist und dessen Terrasse auch für Gemeindeveranstaltungen genutzt wird, zusätzliche Parkplätze einzuplanen.

Form und Situierung des neuen Gebäudes folgen dem Zuschnitt des vorhandenen Grundstücks: im Osten verläuft die Gebäudekante entlang der Grundstücksgrenze, im südlichen Bereich bildet der Grießbach eine naturräumliche Grenze. Damit wird der Freispielbereich des bestehenden Kindergartens in einen offenen Hof transformiert, das zu erfüllende, differenzierte Raumprogramm ergab einen Baukörper, der sich nach Südosten hin aufspannt und welcher durch die rechtwinkelige Anordnung zum bestehenden Kindergarten sowie durch die Garagenzufahrt entlang der östlichen Grundgrenze determiniert wird.

Vertikal gliedert sich der Zubau gliedert in drei Teile: im Unter- bzw. Sockelgeschoss sind 14 Parkplätze in Form einer kostengünstigen, offenen Tiefgarage mit Zufahrtsrampe untergebracht, im Erdgeschoss befindet sich die Kinderkrippe für zwei Gruppen mit Bewegungs- und Ruheräumen sowie die Erschließung über den bestehenden Kindergarten und Zugang zum Freispielbereich. Für die Kinderkrippe finden ähnliche Entwurfsprinzipien wie für den Kindergarten ihre Anwendung: unterschiedlich dimensionierte Räume, Raumhöhen und Fensterbänder nach außen, die einen unterstützenden pädagogischen Aspekt hinsichtlich räumlicher Erfahrung herbeiführen sollen.
Das Obergeschoss erhält eine Verbindung zum bestehenden Mehrzwecksaal und einen separaten Zugang von außenüber eine Freitreppe. Diesne Räumlichkeiten ist derzeit noch keine bestimmte Verwendung zugeordnet, sie können aber auf Grund ihrer Größe für Veranstaltungen genutzt werden und sind als Reserve für die Zukunft gedacht.

Die ausgewogene Fassadengestaltung und die Leichtigkeit des konstruktiven Holzbaus mit seiner südöstlichen Auskragung am Gießbach wird durch die horizontale Ausrichtung der umlaufenden äußeren Lärchenholzschalung verstärkt und lassen den Baukörper als Möbel erscheinen. Mit der Neuorganisation von Brandschutzauflagen mussten neben Adaptierungsmaßnahmen am bestehenden Kindergarten auch außenliegende Fluchttreppen integriert werden.

Während das Unter- bzw. Sockelgeschoss und die Anbindung an den bestehenden Kindergarten in Stahlbetonmassivbau erfolgte, wurden die beiden oberen Geschosse in konstruktivem Holzbau (alle Wände und Decken in Kreuzlagenholz) errichtet, wodurch sich auch eine kurze Bauzeit (5 Monate) ergab und die Aufnahme des Betriebs ab September 2009 ermöglichte. (Text: Ute Angeringer-Mmadu nach einem Text der Architekten)

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