Bauwerk
Earth Works
BASEhabitat, Anna Heringer, Martin Rauch - Gmunden (A) - 2010
Lehmbau und nachhaltige Architektur
28. Dezember 2010 - afo
Obwohl Lehmarchitektur weltweit von großer Wichtigkeit für eine soziale, wirtschaftlich faire und ökologische Bauentwicklung ist, fehlt die Verankerung in der Lehre und Ausbildung von Architekt/innen, Ingenieur/innen und Handwerker/innen. BASEhabitat, Projektstudio für Architektur in Entwicklungsländern an der Kunstuniversität Linz, in Partnerschaft mit der Technischen Universität München, der Architekturuniversität Grenoble (CRATerre – ENSAG) mit dem UNESCO Lehrstuhl für Lehmarchitektur, der internationalen Union der Architekt/innen (UIA), der Stadt Gmunden und dem Ziegelwerk EDER, initiierte erstmals in Österreich eine internationale Sommerakademie für Lehmbau und nachhaltige Architektur.
Aus 17 Ländern – darunter Studierende, Universitätslehrende, etablierte Architekt/innen – kamen 29 Teilnehmer/innen nach Gmunden. Der Schwerpunkt der Sommerakademie, unter der Leitung von Martin Rauch und Anna Heringer, lag im praktischen Arbeiten und sinnlichen Begreifen des Materials. Es wurden verschiedenste Techniken in Modellen getestet, mit Materialmischungen experimentiert, die Materialsprache architektonisch in Entwürfen erkundet und zwei Bauwerke im Maßstab 1:1 umgesetzt. Begleitend fand eine hochkarätig besetzte Vortragsreihe statt, um eine interdisziplinäre, ganzheitliche Sicht auf das Bauen mit Lehm und auf dessen Nachhaltigkeit zu bieten. Auch die Erdbebensicherheit stand im Blickpunkt. Auf einem Erdbeben-simulierenden Rütteltisch der Bundeswehruniversität München konnten in Modellform unterschiedliche Konstruktionen auf ihre Stabilität getestet und analysiert werden. Eine Exkursion nach Vorarlberg zu den Bauwerken von Martin Rauch lieferte sozusagen den Beweis, dass Lehm nicht nur ein Baumaterial für Entwicklungsländer ist, sondern auch dem europäischen Lebensstil gerecht wird und bereichert.
Als sichtbares und bleibendes Zeichen des gemeinsamen Arbeitens entstanden am Ufer des Traunsees zwei Lehmbauten – ein Badehaus am Badestrand Weyer und zwei knapp vier Meter hohe Stampflehmsäulen mit Sitzhöhle an der Gmundener Esplanade. „Es ist für die Stadt Gmunden und allen Verantwortlichen, die an der Entwicklung universitärer Projekte in Gmunden beteiligt sind, eine große Ehre, dass es uns gelungen ist, das in strategischer Arbeit aufgebaute Netzwerk zu den diversen Universitäten in absolut hochkarätige universitäre Aktivitäten und Aktionen wie die „Sommerakademie EARTH WORKS“ umzusetzen. Die bleibenden Bauwerke aus Lehm, die aus diesem Projekt hervorgegangen sind, haben für uns eine große Symbolik im Sinne der Nachhaltigkeit und gliedern sich perfekt in das Stadtbild ein. Ich freue mich über diese nachhaltig zu sehende Erstinitiative, weil viel Kraft unsererseits hineinfließt, aber auch viel Flexibilität und Aufgeschlossenheit zur Kunst bewiesen wird. Mein Bestreben ist es, diese Initiative fortzusetzen, um unsere Stadt im Kulturbereich noch mehr international zu positionieren.“ (Bürgermeister Heinz Josef Köppl)
„Es ist atemberaubend wie engagiert die Teilnehmer/innen ihre Ideale vertreten. Wenn man diese Zusammenarbeit Hand in Hand erlebt hat kommt großer Optimisums für eine nachhaltige Zukunft auf“, so Anna Heringer abschließend. (Text: Clemens Quirin)
Aus 17 Ländern – darunter Studierende, Universitätslehrende, etablierte Architekt/innen – kamen 29 Teilnehmer/innen nach Gmunden. Der Schwerpunkt der Sommerakademie, unter der Leitung von Martin Rauch und Anna Heringer, lag im praktischen Arbeiten und sinnlichen Begreifen des Materials. Es wurden verschiedenste Techniken in Modellen getestet, mit Materialmischungen experimentiert, die Materialsprache architektonisch in Entwürfen erkundet und zwei Bauwerke im Maßstab 1:1 umgesetzt. Begleitend fand eine hochkarätig besetzte Vortragsreihe statt, um eine interdisziplinäre, ganzheitliche Sicht auf das Bauen mit Lehm und auf dessen Nachhaltigkeit zu bieten. Auch die Erdbebensicherheit stand im Blickpunkt. Auf einem Erdbeben-simulierenden Rütteltisch der Bundeswehruniversität München konnten in Modellform unterschiedliche Konstruktionen auf ihre Stabilität getestet und analysiert werden. Eine Exkursion nach Vorarlberg zu den Bauwerken von Martin Rauch lieferte sozusagen den Beweis, dass Lehm nicht nur ein Baumaterial für Entwicklungsländer ist, sondern auch dem europäischen Lebensstil gerecht wird und bereichert.
Als sichtbares und bleibendes Zeichen des gemeinsamen Arbeitens entstanden am Ufer des Traunsees zwei Lehmbauten – ein Badehaus am Badestrand Weyer und zwei knapp vier Meter hohe Stampflehmsäulen mit Sitzhöhle an der Gmundener Esplanade. „Es ist für die Stadt Gmunden und allen Verantwortlichen, die an der Entwicklung universitärer Projekte in Gmunden beteiligt sind, eine große Ehre, dass es uns gelungen ist, das in strategischer Arbeit aufgebaute Netzwerk zu den diversen Universitäten in absolut hochkarätige universitäre Aktivitäten und Aktionen wie die „Sommerakademie EARTH WORKS“ umzusetzen. Die bleibenden Bauwerke aus Lehm, die aus diesem Projekt hervorgegangen sind, haben für uns eine große Symbolik im Sinne der Nachhaltigkeit und gliedern sich perfekt in das Stadtbild ein. Ich freue mich über diese nachhaltig zu sehende Erstinitiative, weil viel Kraft unsererseits hineinfließt, aber auch viel Flexibilität und Aufgeschlossenheit zur Kunst bewiesen wird. Mein Bestreben ist es, diese Initiative fortzusetzen, um unsere Stadt im Kulturbereich noch mehr international zu positionieren.“ (Bürgermeister Heinz Josef Köppl)
„Es ist atemberaubend wie engagiert die Teilnehmer/innen ihre Ideale vertreten. Wenn man diese Zusammenarbeit Hand in Hand erlebt hat kommt großer Optimisums für eine nachhaltige Zukunft auf“, so Anna Heringer abschließend. (Text: Clemens Quirin)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom@afo.at
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Earth Works – Internationale Sommerakademie für zeitgenössischen Lehmbau
Fotografie