Bei der Foyergestaltung des Technischen Museums Wien ist den „querkräften“ ein wahrer Geniestreich gelungen. Mit ihrem Entwurf eines multifunktionalen Möbelstücks werden alle Anforderungen erfüllt und sämtliche bestehende Probleme beseitigt. So einfach wie intelligente Lösungen schlußendlich wirken, ist auch diese. Um die vorhandenen Stahlstützen des in den 1990er Jahren errichteten Glaszubaus als neuen Eingang für den historischen Bau schmiegen sich nun „leuchtende Sitzbäume“ aus weißem Glasfaserkunststoff und Textil. Die Raumwirkung ist enorm, die Funktionalität perfekt. 16 organisch geformte und untereinander leicht variierende „Bäume“ bespielen den 1300 m² großen Raum und strahlen mit ihrer fast tänzelnden unregelmäßig wirkenden Aufstellung eine fröhliche Leichtigkeit aus. Wie in einen Pilzwald tritt nun der Besucher, wird galant in alle relevanten Richtungen geleitet und findet vielseitige Sitzgelegenheiten, die zugleich auch Spielgeräte für Kinder verkörpern. Unter Tags spenden die textilen Bespannungen der ausladenden Pilzhüte Schatten und lassen dennoch freien Blick durch das Glasdach auf das historische Gebäude. Bei Dunkelheit werden sie zu Leuchtobjekten und tauchen den Raum ja nach Bedarf in verschiedenste Lichtstimmungen. (Text: Marion Kuzmany)