Die zu adaptierende 40 m² Substandard-Wohnung für zwei Personen befindet sich in einem Wiener Gründerhaus. Als erste Maßnahme wurden im engen, steilen Stiegenhaus zwei Treppenlifte positioniert, die über das Hochparterre zur Wohnung im ersten Stock führen. Verlangt ist eine intelligente Grundsrisskonzeption, die ein Badezimmer integriert und dabei den an sich knappen Wohnraum nicht grundlegend verkleinert. Das barrierefreie Bad mit WC, Waschtisch und Dusche befindet sich nach Adaption gegenüber dem Wohnungseingang. Die Auslagerung der Küche in den Gangbereich schafft einen kleinen Wohnraum zwischen Bade- und Schlafzimmer. Das Besondere an diesem Raum: er lädt nicht nur zum Verweilen ein, durch Abtrennen mit einem schwer fallenden Vorhang bietet er auch Privatsphäre und kann mit dem von den Architekten eigens konstruierten Klappbett bei einer eventuellen 24h-Pflege dementsprechend genutzt werden. Daran anschließend befindet sich das helle, geräumige Schlafzimmer, das mit Pflegebett und im Schrank integriertem Kleiderlifter behindertengerecht funktioniert. Barrierefreie Architektur beschränkt sich nicht auf anschlagsfreie Türen und niveaugleiche Böden, so sind zum Beispiel die Waschtische absenkbar und alle Arbeitsflächen unterfahrbar. (Text Architekten, redaktionell überarbeitet Martina Frühwirth)