Bauwerk
Gerngross – Umbau und Neugestaltung der Fassade
LOVE architecture and urbanism - Wien (A) - 2010
1. Juli 2011 - Az W
Die Typologie des Warenhauses hat sich seit Gründung der ersten Kaufhäuser auf der Mariahilfer Straße stark gewandelt. Heute bestehen diese aus eingemieteten Shops, so auch beim Kaufhaus Gerngross. Vor dem Umbau war das Flächenlayout des Bestandskaufhauses nicht klar verständlich, Wegeführungen wirkten verwirrend und unübersichtlich, man fand sich nur schwer zurecht. Um dies zu verbessern, wurden die Geschossebenen mit einem völlig neuen Flächenlayout ausgestattet. Die zuvor hinter Verkaufspulten und Vitrinen verborgene Rolltreppe bildet nun als neue Mitte des Hauses den zentralen Orientierungspunkt. Das Atrium weitet sich in Richtung der Verkaufsebenen auf und die einzelnen Geschossebenen stehen im Dialog miteinander. Die einzelnen Geschossdecken wurden abgerundet und nach oben „gerollt“. Das ganze Gebäude wird zu einem räumlichen Kontinuum.
Die einzelnen Shops sind schollenartig in den Etagen des Hauses verteilt. Diese Schollen sind durch Wechsel in den Bodenbelägen und durch Materialwechsel in den Deckenbereichen gekennzeichnet und bilden so das sternförmige Wegekonzept in Decke und Boden ab. Die schollenartige Struktur des Innenraumes setzt sich auch auf der neuen Fassade des Gerngross fort. Zu diesem Zweck wurden großformatige, amorphe Farbflächen auf der Fassade aufgebracht, davor befindet sich eine ornamental gestaltete, semitransparente weiße Fläche. Gemeinsam bilden diese Ebenen ein Volumen aus Licht und Farbe. Dieser Effekt wird am Abend durch ein Beleuchtungskonzept zwischen den beiden Schichten der Fassade unterstützt. Betrachter werden die Fassade - je nach Standort und Perspektive - verschieden wahrnehmen: bei einem flachen Blickwinkel erscheint sie eher als weiß-ornamentiertes Feld, je steiler der Blickwinkel wird, desto stärker kommt die Hintergrundfarbe des Hauses zur Geltung. Dadurch entsteht eine Art Kippeffekt, welcher den Passanten begleitet. Die neue Fassade verleiht dem Gebäude ein für Wien ungewohntes, weil frisches Gesicht. Shoppingarchitektur, wie man sie bislang auf der Shoppingmeile Omote-Sando in Tokyo finden konnte, hat jetzt auch ihren Platz in Wien gefunden. (Text Architekten, redaktionall überarbeitet und erweitert, Martina Frühwirth)
Die einzelnen Shops sind schollenartig in den Etagen des Hauses verteilt. Diese Schollen sind durch Wechsel in den Bodenbelägen und durch Materialwechsel in den Deckenbereichen gekennzeichnet und bilden so das sternförmige Wegekonzept in Decke und Boden ab. Die schollenartige Struktur des Innenraumes setzt sich auch auf der neuen Fassade des Gerngross fort. Zu diesem Zweck wurden großformatige, amorphe Farbflächen auf der Fassade aufgebracht, davor befindet sich eine ornamental gestaltete, semitransparente weiße Fläche. Gemeinsam bilden diese Ebenen ein Volumen aus Licht und Farbe. Dieser Effekt wird am Abend durch ein Beleuchtungskonzept zwischen den beiden Schichten der Fassade unterstützt. Betrachter werden die Fassade - je nach Standort und Perspektive - verschieden wahrnehmen: bei einem flachen Blickwinkel erscheint sie eher als weiß-ornamentiertes Feld, je steiler der Blickwinkel wird, desto stärker kommt die Hintergrundfarbe des Hauses zur Geltung. Dadurch entsteht eine Art Kippeffekt, welcher den Passanten begleitet. Die neue Fassade verleiht dem Gebäude ein für Wien ungewohntes, weil frisches Gesicht. Shoppingarchitektur, wie man sie bislang auf der Shoppingmeile Omote-Sando in Tokyo finden konnte, hat jetzt auch ihren Platz in Wien gefunden. (Text Architekten, redaktionall überarbeitet und erweitert, Martina Frühwirth)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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