Bauwerk

Hausplatz Jordan
heri&salli - Klagenfurt (A) - 2008
Hausplatz Jordan, Foto: Paul Ott
Hausplatz Jordan, Foto: Paul Ott
22. August 2011 - Architektur Haus Kärnten
Der „Hausplatz Jordan“ beinhaltet bauliche Eingriffe in einer Gartenanlage eines Einfamilienhauses in Klagenfurt - Viktring. Geometrisch angelegte Wege, welche durch den Garten führen, werden aufgegriffen und in ihrer Funktion als Wege darüber hinaus erweitert - verstanden als lineare Oberflächen räumlicher Möglichkeiten - sich loslösend, sich verdichtend, in die Erde verschwindend oder zum Himmel strebend. Immer darauf abgestimmt im Dienste des Benützers Raum zu bilden.

Bestand und Ausgangsposition
1997 wurde das Haus Jordan in Klagenfurt-Viktring nach den Plänen des Architekten Wetschko errichtet. 1999 wurde nach einem Entwurf von Tom Mayne eine schräge raumbildende Ebene in die Gartenanlage eingeführt. Man erhält einerseits dadurch das Gefühl das Haus würde sich in einer Hanglage befinden, andererseits grenzt sich dadurch das Grundstück von der Umgebung ab und bietet Schutz für einen so genannten „inneren“ Freiraum. Zwei geometrisch lineare Wege durch den Garten erschließen die für die Bauherrn wichtigsten Orte. Auf Wunsch der Familie Jordan sollte der Garten als freie „weite“ Fläche bestehen bleiben. Ein freies Feld unterschiedlicher freier Benutzbarkeiten. Ziel der Aufgabe, welche die Bauherrn in einem privaten Wettbewerb auszuloten versuchten, war es einerseits einen neuen Aufenthaltsraum (Laube) zu schaffen, andererseits aber auch gewisse einzeln über den Garten verteilte Elemente zu thematisieren und mittels einer Gestaltung eine Einheit und Zusammengehörigkeit von nicht bebauten und bebauten Flächen in der Anlage zu erreichen.

Eingriffe in den bestehenden Garten
Die bestehenden eher elementar auftretenden Wege werden aufgegriffen und einer räumlichen Dynamik, unterschiedlicher Funktionen und Aufgaben folgend, unterworfen. Als einfach begehbare Oberflächen des Aufenthalts um das Schwimmbad, als Sitzflächen, als Liegeflächen, als Tisch, Dach oder einfach nur um das Gefühl eines Schutzes zu erzeugen, als Sichtschutz gegenüber den Nachbarn und darüber hinaus für sich selbst - Positionen und Bewegungen von Möglichkeiten zu beinhalten und aufzuzeigen, so wie der Garten selbst ein freier Bewegungsraum der Möglichkeiten ist.
Im Bereich des Pools reihen sich sechs Streifen aneinander und übernehmen je nach Bedarf unterschiedliche Funktionen. Ein fragmentarischer Streifen übernimmt als Rampe den Übergang in den Rasenbereich. Die Architekten beschreiben diesen als einen Art zum wandelnden Streifen werdenden – vom Garten kommen und in den Garten führend -, eintauchenden, die Bewegung freigebend und im Bereich des Sichtschutzes wieder auftauchend – wieder zur Funktion werdend. Jeder einzelne Streifen des Sichtschutzes ist ein zugehöriger zu einem durch und in den Garten führenden Wegestreifen.

Sichtschutz und Schattenbild
Der Sichtschutz ist verankert auf einer bestehenden Betonplatte, welche die Planer zu einem so genannten Schattenbild machen. Einmal im Jahr vereint sich der gemalte Schatten des Bildes mit dem
geworfenen tatsächlichen Schatten des Sichtschutzes und holt sozusagen die Außenwelt in die Innenwelt des Gartens. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Günther Jordan
Maria Jordan

Fotografie