Bauwerk
Bürohaus S`P`S`
Schneider Lengauer Pühringer - Linz (A) - 2002
Den Raum genutzt: In Linz müsste man sein
Die Ecke Gürtelstraße/ Jaxstraße in Linz ist Ihnen kein Begriff? Das ist weiter nicht verwunderlich, befindet sich die Stadt hier doch in einem jener diffusen Schwebezustände, die allerdings in ihrer inspirierenden Kraft nicht zu unterschätzen sind.
21. August 2003 - Romana Ring
Von den Geleisefingern des Frachtenbahnhofes im Nordosten ebenso wenig Orientierung gewinnend wie vom Stern des Bulgariplatzes im Südwesten, scheinen die Straßenzüge das Gelände hier aufs Geratewohl zu teilen. Auch die Bebauung hat sich nicht wirklich festgelegt: Mietshäuser einer längst vergangenen Gründerzeit, Gewerbeobjekte und Wohnbauten, wahlweise kleinmaßstäblich oder „sozial“, haben der Gegend zwar kein sonderlich prägnantes Profil verliehen, ihr aber dafür etwas unschätzbar Wertvolles gelassen: Raum zur Entwicklung.
Das Architekturbüro Schneider/Lengauer aus Neumarkt im Mühlkreis hat einen Teil dieses Freiraumes mit einem Bauwerk besetzt, das Schritt für Schritt nachvollziehbar macht, wie Stadtentwicklung auch im kleinen Rahmen funktioniert, sofern man das Handwerk versteht. Die ersten Überlegungen galten den städtebaulichen Rahmenbedingungen: die moderate Ausnutzung des Grundstückes mit einem zweigeschossigen Bürogebäude tut niemandem in der Umgebung weh. Ein ausreichendes Angebot an Autoabstellplätzen ergänzt die gute Erreichbarkeit des Standortes in der Form eines ringsum belüfteten und belichteten Parkdecks. Um ein halbes Geschoss unter Straßenniveau versetzt, bildet es die erste Ebene des Hauses. Da Städtebau aber nicht nur organisatorische Fragen behandelt, sondern auch - und vor allem - Räume bildet, haben Schneider/Lengauer eine schöne bauplastische Antwort für die Straßenecke formuliert.
Vom Parkdeck ein wenig in die Höhe gelüpft gewinnt das annähernd quadratische Gebäude mit dieser Geste gleichzeitig Leichtigkeit und Imposanz. Die strenge Geometrie des Baukörpers bei weitgehender Auflösung der Außenwände und die auf Sichtbeton und Glas reduzierte Materialität setzen das Zwiegespräch zwischen Masse und Transparenz konsequent fort. Insbesondere der massive Erschließungsturm an der Ecke mit dem über eine Freitreppe erschlossenen, von einem Vordach beschirmten Eingang lässt weder in seiner Funktion noch als Zeichen Zweifel zu. Zur Gänze aus Sichtbeton errichtet, ist er folgerichtig thermisch vom Gebäude entkoppelt, dem er tatsächlich nur zur Erschließung dient.
Das Haus selbst ist ungeachtet seiner großzügigen Fensterflächen auf sich bezogen konzipiert. Die Glaswände bedeuten Licht, nicht Panorama. Der um ein kleines Atrium organisierte Grundriss des Hauses bietet eine Mischung aus Einzel- und Großraumbüros, die mit eigens entworfenem Mobiliar sowohl auf die Ungestörtheit des Individuums Rücksicht nehmen, als auch den Austausch in der Gruppe fördern. Hier spielt wieder die Geradlinigkeit der auf wenige Materialien wie geöltes Holz, Sichtbeton und Glas reduzierten Oberflächen eine kultivierende Rolle. Das Haus hat mit einer kleinen Holzterrasse auf seiner Rückseite der Steppe sogar noch einen brauchbaren Grünraum abgerungen. Ein Anfang ist gemacht. Nicht zum Schaden für die Stadt.
Das Architekturbüro Schneider/Lengauer aus Neumarkt im Mühlkreis hat einen Teil dieses Freiraumes mit einem Bauwerk besetzt, das Schritt für Schritt nachvollziehbar macht, wie Stadtentwicklung auch im kleinen Rahmen funktioniert, sofern man das Handwerk versteht. Die ersten Überlegungen galten den städtebaulichen Rahmenbedingungen: die moderate Ausnutzung des Grundstückes mit einem zweigeschossigen Bürogebäude tut niemandem in der Umgebung weh. Ein ausreichendes Angebot an Autoabstellplätzen ergänzt die gute Erreichbarkeit des Standortes in der Form eines ringsum belüfteten und belichteten Parkdecks. Um ein halbes Geschoss unter Straßenniveau versetzt, bildet es die erste Ebene des Hauses. Da Städtebau aber nicht nur organisatorische Fragen behandelt, sondern auch - und vor allem - Räume bildet, haben Schneider/Lengauer eine schöne bauplastische Antwort für die Straßenecke formuliert.
Vom Parkdeck ein wenig in die Höhe gelüpft gewinnt das annähernd quadratische Gebäude mit dieser Geste gleichzeitig Leichtigkeit und Imposanz. Die strenge Geometrie des Baukörpers bei weitgehender Auflösung der Außenwände und die auf Sichtbeton und Glas reduzierte Materialität setzen das Zwiegespräch zwischen Masse und Transparenz konsequent fort. Insbesondere der massive Erschließungsturm an der Ecke mit dem über eine Freitreppe erschlossenen, von einem Vordach beschirmten Eingang lässt weder in seiner Funktion noch als Zeichen Zweifel zu. Zur Gänze aus Sichtbeton errichtet, ist er folgerichtig thermisch vom Gebäude entkoppelt, dem er tatsächlich nur zur Erschließung dient.
Das Haus selbst ist ungeachtet seiner großzügigen Fensterflächen auf sich bezogen konzipiert. Die Glaswände bedeuten Licht, nicht Panorama. Der um ein kleines Atrium organisierte Grundriss des Hauses bietet eine Mischung aus Einzel- und Großraumbüros, die mit eigens entworfenem Mobiliar sowohl auf die Ungestörtheit des Individuums Rücksicht nehmen, als auch den Austausch in der Gruppe fördern. Hier spielt wieder die Geradlinigkeit der auf wenige Materialien wie geöltes Holz, Sichtbeton und Glas reduzierten Oberflächen eine kultivierende Rolle. Das Haus hat mit einer kleinen Holzterrasse auf seiner Rückseite der Steppe sogar noch einen brauchbaren Grünraum abgerungen. Ein Anfang ist gemacht. Nicht zum Schaden für die Stadt.
Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten
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