Bauwerk

Brillen am Gebirge Brunn
Christof Schlegel - Brunn am Gebirge (A) - 2011
Brillen am Gebirge Brunn, Foto: Wolfgang Thaler
Brillen am Gebirge Brunn, Foto: Wolfgang Thaler
25. Oktober 2011 - ORTE
Das Verhältnis von „Sehen und Gebirge“ bildet den Ausgangspunkt für den Entwurf des Brillenfachgeschäfts Brillen a.G. Brunn: Die genaue Bezeichnung des Geschäftslokals „Brillen am Gebirge Brunn“ bezieht sich auf den Ortsnamen des südlich von Wien gelegenen Brunn am Gebirge, in dessen historischen Ortskern sich das neue Geschäftslokal befindet.

Nachdem eine Veränderung des Portals am historischen Bestandsgebäude weder möglich noch vom Bauherrn vorgesehen war, wurde geplant, den baulichen, innenräumlichen Eingriff gegenüber der bestehenden Fassade möglichst stark abzusetzten und einen völlig eigenständigen, zeitgenössischen Einbau zu realisieren: Dieser sollte von der stark frequentierten Straße aus überraschende neue Einblicke in den Shop gewährleisten und gleichzeitig vom Geschäftsraum aus einen gänzlich neuen Rahmen für den Geschäftsraum und den „Ausblick auf die historischen Nachbargebäude in Brunn am Gebirge“ bilden.

Gebirgsförmige Wandeinbauten
Eine „felsenartige“ Wandabwicklung aus MDF, mit zum Teil schrägen Wandkörpern, verläuft entlang aller, den Hauptgeschäftsraum umgebenden Wände. Die Wanbdabwicklung mündet mit einem raumhohen Baukörper im dahinterliegenden Refraktionsbereich und stellt so die notwendige Trennung und Abdunkelung des Servicebereichs für Optometrie her.

Spalt in der Wand
Ein einziger, durchgehender horizontaler Spalt in der Wand zieht sich auf unterschiedlichen Höhen durch den gesamten Raum, bildet so einen umlaufenden hinterleuchteten Horizont, und gibt so dem Rundumblick Halt: Der horizontale Spalt dient als Leitsystem und öffnet gleichzeitig den Raum für ein „Warenpanorama“ aus Sonnen- und Korrekturbrillen sowie für einen kleinen Service- und Computerarbeitsplatz. Im Portalbereich beginnt der Spalt vertikal und horizontal zu mäandern und öffnet so das Geschäftslokal für die Erschließung und die natürliche Belichtung über die bestehende Portalverglasung. Zwischen der orthogonalen Struktur des bestehenden Portals und dem Mäander des Spalts ergeben sich voneinander abweichende Konturlinien und Schnittflächen, die sich nach aussen hin markant abzeichnen. Diese abweichenden Linien und Flächen werden in den beiden, im Portal integrierten Vitrinen, nochmals aufgenommen.

Sitzfelsen
Zwei im Geschäftsraum als Inseln angeordnete, senfgrüne Tisch- und Sitzkörper sind ebenfalls felsenartig ausgeformt. Diese stehen farblich in Kontrast zum Rotbraun des Akazien-holzbodens. Der Hohlraum der beiden Inselvolumen dient mit einer Vielzahl von Laden als „Brillenspeicher“ des Geschäftslokals. Die beiden „Felsen“ laden ein, an unterschiedlichen Orten im Raum Platz zu nehmen und im Verweilen neue Aussichten zu genießen. (nach einem Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

Ansprechpartner:in für diese Seite: Heidrun Schlöglbaudatenbank[at]orte-noe.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Christian Theimer

Fotografie