Bauwerk
Erweiterung Berufsschule 2+9 Linz
Leitner Pretterhofer Simbeni Architekten - Linz (A) - 2010
23. November 2011 - afo
Mit ihrer Erweiterung der Linzer Berufsschulen 2 und 9 ist Leitner Pretterhofer Simbeni Architekten (Linz/Graz) scheinbar Widersprüchliches gelungen: sie haben aus der Verdichtung eines Bauplatzes Raum und Weite für dessen Nutzerinnen und Nutzer gewonnen.
Der lange, etwa Ost-West gerichtete Körper ihres Erweiterungsbaues leistet mehr als das bloße Abdecken zusätzlichen Raumbedarfes. Er ordnet die Restflächen eines im Lauf der Jahrzehnte mit gestalterisch äußerst unterschiedlichen Ergebnissen bebauten Areals zu einem nutzbaren Außenraum. Und er zeigt Schulbau auf einer Entwicklungsstufe, aus der die Institution Schule einige Anregungen für die eigene Zukunft schöpfen könnte.
Vollkommen unaufgeregt, jede Öffnung, jede Überhöhung und jede Auskragung einer im Funktionellen begründeten und ästhetisch überprüften Überlegung schuldend liegt der dreigeschossige Neubau dennoch zwischen den Gebäuden des Bestandes da wie von einem anderen Stern gefallen. Die lang gestreckte Südseite mit ihrer zweischaligen Glasfassade zeugt von Wissen um den sinnvollen Umgang mit Sonneneinstrahlung. Die anderen drei Seiten des Hauses umfängt eine in maximaler Ebenmäßigkeit hergestellte Metallfassade, deren matter Schimmer den Ort mit einem Zauberstab berührt. Auch das Innere des Gebäudes haben die Architekten unter Beachtung der gebotenen Disziplin und Sparsamkeit mit Licht und Ausblick, mit sorgsam gewählten Materialien und Farben kurzum: mit Stimmung bereichert. Gedämpfte Braun- und Grautöne strahlen wohltuende Ruhe aus, der aus den Unterrichts- und Pausenräumen der Obergeschosse in den Landschaftsraum schweifende Blick vermittelt ein Gefühl von Weite während etwa die nach Norden gerichteten Oberlichtbänder des Photoateliers die Konzentration auf das Naheliegende begünstigen. Selbst die im Untergeschoss angeordnete Zentralgarderobe ist wie die Tiefgarage über vorgelegte Schächte natürlich belichtet.
Sie ist von einem dem Haupteingang im Süden nachgeschalteten Windfang her zugänglich, aus dem man in die zentrale Erschließungshalle gelangt. An der Schnittstelle zu einem Quertrakt des Bestandes gelegen, verbindet die Halle die Geschosse mit einem Aufzug und einem die gesamte Gebäudehöhe durchdringenden Licht- und Luftraum. Zwei kleinere, keck durchgefärbte Stiegenhäuser ergänzen die Erschließung des zweihüftig angelegten Hauses. Die Orientierung fällt leicht in einem Gebäude, dessen Gänge über gläserne, die raumbildenden Schrankelemente nach oben hin abschließende Vitrinen natürlich belichtet sind. An ihren Enden zu ansprechenden Räumen mit Fernblick erweitert, haben die Flure hohe Aufenthalts-Qualität und nehmen so die Grundstimmung des gesamten neuen Bauteils mit seinem breiten Angebot von den modern eingerichteten Werkstätten über die vielfältig bespielbaren Klassenzimmer bis zur geschützten, als Freiluftklasse nutzbaren Terrasse vorweg.
(Text: Romana Ring, OÖN)
Der lange, etwa Ost-West gerichtete Körper ihres Erweiterungsbaues leistet mehr als das bloße Abdecken zusätzlichen Raumbedarfes. Er ordnet die Restflächen eines im Lauf der Jahrzehnte mit gestalterisch äußerst unterschiedlichen Ergebnissen bebauten Areals zu einem nutzbaren Außenraum. Und er zeigt Schulbau auf einer Entwicklungsstufe, aus der die Institution Schule einige Anregungen für die eigene Zukunft schöpfen könnte.
Vollkommen unaufgeregt, jede Öffnung, jede Überhöhung und jede Auskragung einer im Funktionellen begründeten und ästhetisch überprüften Überlegung schuldend liegt der dreigeschossige Neubau dennoch zwischen den Gebäuden des Bestandes da wie von einem anderen Stern gefallen. Die lang gestreckte Südseite mit ihrer zweischaligen Glasfassade zeugt von Wissen um den sinnvollen Umgang mit Sonneneinstrahlung. Die anderen drei Seiten des Hauses umfängt eine in maximaler Ebenmäßigkeit hergestellte Metallfassade, deren matter Schimmer den Ort mit einem Zauberstab berührt. Auch das Innere des Gebäudes haben die Architekten unter Beachtung der gebotenen Disziplin und Sparsamkeit mit Licht und Ausblick, mit sorgsam gewählten Materialien und Farben kurzum: mit Stimmung bereichert. Gedämpfte Braun- und Grautöne strahlen wohltuende Ruhe aus, der aus den Unterrichts- und Pausenräumen der Obergeschosse in den Landschaftsraum schweifende Blick vermittelt ein Gefühl von Weite während etwa die nach Norden gerichteten Oberlichtbänder des Photoateliers die Konzentration auf das Naheliegende begünstigen. Selbst die im Untergeschoss angeordnete Zentralgarderobe ist wie die Tiefgarage über vorgelegte Schächte natürlich belichtet.
Sie ist von einem dem Haupteingang im Süden nachgeschalteten Windfang her zugänglich, aus dem man in die zentrale Erschließungshalle gelangt. An der Schnittstelle zu einem Quertrakt des Bestandes gelegen, verbindet die Halle die Geschosse mit einem Aufzug und einem die gesamte Gebäudehöhe durchdringenden Licht- und Luftraum. Zwei kleinere, keck durchgefärbte Stiegenhäuser ergänzen die Erschließung des zweihüftig angelegten Hauses. Die Orientierung fällt leicht in einem Gebäude, dessen Gänge über gläserne, die raumbildenden Schrankelemente nach oben hin abschließende Vitrinen natürlich belichtet sind. An ihren Enden zu ansprechenden Räumen mit Fernblick erweitert, haben die Flure hohe Aufenthalts-Qualität und nehmen so die Grundstimmung des gesamten neuen Bauteils mit seinem breiten Angebot von den modern eingerichteten Werkstätten über die vielfältig bespielbaren Klassenzimmer bis zur geschützten, als Freiluftklasse nutzbaren Terrasse vorweg.
(Text: Romana Ring, OÖN)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom@afo.at
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