Bauwerk

Aufbahrungshalle St. Jakob im Rosental
bauraum architekten - St. Jakob im Rosental (A) - 2011
Aufbahrungshalle St. Jakob im Rosental, Foto: Gerhard Maurer
Aufbahrungshalle St. Jakob im Rosental, Foto: Gerhard Maurer
Aufbahrungshalle St. Jakob im Rosental, Foto: Gerhard Maurer
BESTAND
Der bauliche Zustand der Aufbahrungshalle in St. Jakob im Rosental verlangte nach einer Generalsanierung. Neben der Erneuerung der Oberflächen, der Fenster und Türen, der sanitären Anlagen sollten auch wärmedämmende Maßnahmen und der Einbau einer neuen Heizung umgesetzt werden. Einige funktionelle Mängel mussten behoben und das Erscheinungsbild neu definiert werden. Insbesondere war die zentrale Halle zu erweitern. Die Architektur sollte eine dem Anlass entsprechende ruhige und feierliche Atmosphäre schaffen, die den trauernden Menschen einen würdigen Rahmen gibt. Ein knappes Budget, schon vorgezeichnete architektonische Umrisse, geringe technische Möglichkeiten und große Ambition seitens der Gemeinde und des Pfarrers einen Ort zu schaffen, der Trost spendet, einen Ort zu schaffen, in dem Glaube wächst, einen Ort zu schaffen, der Hoffnung weckt und Raum umfasst, um Frieden zu finden.


ENTWURF
Die zentrale Halle wurde im Süden mit zwei kleinen Anbauten beim Mannschafts- und Sezierraum erweitert. Über die gesamte Gebäudebreite wurde eine neue gedeckte Vorzone geschaffen, die vom Hauptbaukörper abgesetzt ist. Das Walmdach wurde abgetragen und durch ein Flachdach ersetzt. Die interne Struktur wurde weitgehend belassen, die Hallenrückwand in voller Breite transparent verglast. Der grüne Außenraum und das Licht wirken gedämpft in den Raum und erzeugen eine Atmosphäre der Ruhe und Kontemplation. Alles Profane wird ausgeblendet. Die Omann-Bilder werden seriell an den Seitenwänden angeordnet. An der Westseite sind sie beweglich montiert und verhüllen den Zugang zum Kühlraum. Die Tore am Eingang reichen ebenfalls über die gesamte Breite. Über dem Eingang gelangt Sonnenlicht über ein durchgehendes Oberlichtband in den Raum. Der Vorbereich ist im Westen mit einer schützenden Wand abgeschlossen. Im Osten fehlt diese, damit der Blick zur Kirche frei ist. Es entsteht eine geschützte Nische vor dem Eingang.

ORT DER STILLE
Aus dem ursprünglichen Bestand, der überall in Kärnten in ähnlicher Form vorgefunden werden kann, blieben wenige Außenwände stehen, der Rest wurde abgetragen, neu formuliert, um neue Materialien ergänzt. Der entscheidende architektonische Eingriff jedoch war die Auflösung der nördlichen Wand in eine nahtlose Glasscheibe, die den Blick hinaus, von oben herab über das gesamte Tal ermöglicht. Es lässt Trauernde - über den Weitblick - die Unendlichkeit spüren. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Marktgemeinde St. Jakob im Rosental

Tragwerksplanung

Fotografie