Bauwerk

EYE Film Instituut Nederland
DMAA - Amsterdam (NL) - 2011
EYE Film Instituut Nederland, Pressebild: Iwan Baan
EYE Film Instituut Nederland, Pressebild: Iwan Baan
10. April 2012 - newroom
Das neue Niederländische Filminstitut erhebt sich im Herzen von Amsterdam am Ufer des Flusses IJ. Licht, Raum und Bewegung - als Komponenten einer jeden gelungenen filmischen Inszenierung - sind auch die Hauptelemente des architektonischen Entwurfes der Delugan Meissl Associated Architects. Das Filminstitut bildet den visuellen Auftakt für Amsterdam Noord, ein Entwicklungsgebiet auf dem ehemaligen Shell Terrain gegenüber des Amsterdamer Hauptbahnhofes Centraal Station. In der Strahlkraft der fließenden geometrischen Körpers samt seiner kristallinen Oberfläche steckt das Potential, dieses neue Quartier zu erschließen und zugleich die natürliche Trennung der Stadt durch den Fluß zu überwinden.

Delugan Meissl inszenieren den Bau als Protagonisten eines städtischen Szenarios und dramaturgisches Element einer heterogenen Landschaftskulisse. An der Nahtstelle zwischen Land und Wasser, historischem Stadtkern und modernen Entwicklungsgebiet zeigt das Gebäude aus jeder Blickrichtung unterschiedliche Gesichter und steht in konstantem Dialog mit seinem Umfeld. Ufer und Fluß werden zu Gestaltungsfaktoren des Neubaus und spielen auch bei der Erschließung eine wichtige Rolle. Spektakulär gestaltet sich die Annäherung mit der Fähre über den Fluß, am Ufer verläuft ein Rad- und Fußgängerweg, parallel dazu führt eine abgestufte Zugangsrampe zum Eingangsbereich. Ein dynamischer Raumverlauf kennzeichnet das Gebäude außen wie innen. Gezielte Außenbezüge durch große Glasfassaden und die reflektierende Aluminium-Oberflächen verschaffen dem Institut eine weithin wirkende Anziehungskraft.

Im Inneren besticht der tribünenartig angelegte Kommunikationsraum, dessen Stufen unterschiedliche Funktionsbereiche definieren. Von hier werden Ausstellungsebene, Vorführsäle und Restaurant erschlossen. Auf der höher gelegenen Ebene befindet sich der Galeriebereich mit der größten zusammenhängenden Ausstellungsfläche Amsterdams. Der großzügige Aufstieg zum großen Vorführsaal eignet sich für publikumswirksame Inszenierungen. Ganz oben findet sich auch der exklusivste Gebäudebereich: der „Room with a View“ als intimer Rückzugsort und Location für exklusive Empfänge. Mittels deckenhoher Verglasung wird hier nochmals der Blick über Wasser und Stadtzentrum fokussiert und die privilegierte Lage dieses Standortes betont. (Text: Helga Kusolitsch, nach einem Text der Architekten)

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