Bauwerk

Schauturbine Kraftwerk Pernegg
Pilzarchitektur - Pernegg an der Mur (A) - 2012
Schauturbine Kraftwerk Pernegg, Foto: Paul Ott
Schauturbine Kraftwerk Pernegg, Foto: Paul Ott
8. Dezember 2012 - HDA
Das Kraftwerk Pernegg ist aufgrund seiner topografischen Lage und Erscheinung ein wichtiges Baudenkmal der Region. Vom Ortskern Pernegg kommend, sieht man bereits von weitem die nach Osten gerichtete Hauptfassade des Kraftwerks. In diesem Kontext wurde die Schauturbine in respektvoller Distanz, aber selbstbewusst an der Böschungskante sitzend, am nördlichen Ufer des Unterwasserkanals positioniert. Sie bietet Besuchern und Interessierten ein Stück erlebbare Industriegeschichte in unmittelbarer Verbindung zum Originalschauplatz.

Der neue Ausstellungspavillon für die Schauturbine, ein transparenter Würfel, bildet aufgrund seiner Schlichtheit einen spannenden Kontrast zur üppig geformten Objekt der Kaplanturbine, gleichzeitig steht er als Beispiel zeitgemäßer Baukunst im Dialog mit den historischen Bauten.

Um die komplexen Funktionen der Turbine erlebbar zu machen, wurde eine Wegführung angelegt, die von der Eingangsebene (0), die den Generator in ähnlicher Situation wie im jetzigen Krafthaus zeigt, über eine Rampe zu einer Aussichtsplattform auf halber Höhe des Pavillons führt (Ebene +1), auf der die Turbine allseitig und aus verschiedenen Blickwinkeln besichtigt werden kann. Von dieser Plattform aus können auch Filmprojektionen auf die Rückwand des Pavillons zur weiterführenden Erklärung des Kraftwerks vorgeführt werden. Gleichzeitig bietet die Rampe Ausblicke auf das alte Kraftwerksensemble und die Umgebung von Pernegg. Die untere Ebene (-1) bietet mit einer nachgebildeten, schneckenförmigen Turbinenspirale Einblicke in die jetzt für Besucher nicht zugänglichen Turbinenbereiche.

Das Gebäude wurde als Mischkonstruktion aus Stahlbeton für Boden, Dach, geschlossene Rückseite und Stahlstützen errichtet. Das geneigte Foliendach mit Attika wird über die Stützen ohne sichtbare Abfallrohre entwässert. Die Betonoberflächen im Hauptraum sind eingefärbt, geschliffen oder gestockt. Die drei Sichtfassaden, Ost, Süd und West, sind als Nurglasfassaden hergestellt. (Text: Architekt, redaktionell überarbeitet, Karin Wallmüller)

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