Bauwerk
Haus der Generationen Eggersdorf
Gerhard Mitterberger - Eggersdorf bei Graz (A) - 2011
1. Februar 2013 - Az W
Im Gegensatz zum Altersheim des letzten Jahrhunderts entwickelte sich das Pflegeheim unserer Zeit auf Grund regressiver Auflagen – Bewohner erhalten geförderte Betten erst ab der Pflegestufe 4 – zum Siechenhaus des vor-vorigen Jahrhunderts. Ziel dieses „Hauses der Generationen“ ist es, die „Altenghettos“ aufzubrechen. Senior:innen verschiedener Vitalität werden hier durchmischt, an einem Standort werden unterschiedliche Schienen der Altenbetreuung gebündelt, nicht nur wirtschaftlich, sondern besonders auf emotionaler Ebene.
Kernstück der Anlage ist ein Pflegeheim mit 41 Betten, gerade groß genug, um es wirtschaftlich zu führen und klein genug, um „familiäre“ Gruppen und persönliche Betreuung zu ermöglichen. Dem Pflegeheim angedockt sind 14 Wohnungen für mobile Senior:innen ab 60. Ein Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss mit großzügiger Sonnenterrasse bildet das „Wohnzimmer“ der Wohnungen. Eingegliedert sind hier eine Tagesbetreuung für Senior:innen von außerhalb sowie der Stützpunkt für die „mobilen Dienste“ für die Betreuung zu Hause. Parallel zur Tagesbetreuung für Senior:innen gibt es eine Kinderkrippe mit Tagesbetreuung für 6 Monate bis 3 Jahre alte Kinder.
Die Architektur entspricht dem Anspruch der Durchmischung. Die Raumfolgen sind fließend, transparent und zu den öffentlichen Bereichen hin geöffnet. Erschließungsgänge werden durch Plätze, Aufenthaltsbereiche und Straßen ersetzt. Der Nutzung entspricht auch die Materialwahl: Holz als Behaglichkeitssignal nach außen in den überdachten, nichtbewitterten Bereichen, witterungsbeständige Fassadenplatten im Baumkronendekor greifen den Baumbestand der Umgebung auf, Sichtbeton wurde für den Erschließungskern der öffentlichen Bereiche gewählt. Grauer Pandomo-Boden (Nivelliermasse auf zementärer Basis) im Erdgeschoss bildet die Verlängerung der Straße ins Haus, im Obergeschoss bringt ein grüner Linolboden die Wiese ins Pflegeheim.
Visuelle Reize bieten die „Plätze“ im Pflegeheim. Sie sind den Themen Wasser, Berg und Stadt gewidmet. Zita Oberwalders Fotografien von Carrara, San Sebastian und Hongkong-Park visualisieren drei Plätze (Michelangeloplatz, Am Meer und Hongkong-Park). Eine hängende Sichtbetonwand schält als massiver Vorhang eine mediterrane Ruhezone aus dem Aufenthaltsbereich, mit einem plätschernden Brunnen und Alfred Reschs Naturstück als Fenster. (Text: Architekt, redaktionell überarbeitet)
Kernstück der Anlage ist ein Pflegeheim mit 41 Betten, gerade groß genug, um es wirtschaftlich zu führen und klein genug, um „familiäre“ Gruppen und persönliche Betreuung zu ermöglichen. Dem Pflegeheim angedockt sind 14 Wohnungen für mobile Senior:innen ab 60. Ein Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss mit großzügiger Sonnenterrasse bildet das „Wohnzimmer“ der Wohnungen. Eingegliedert sind hier eine Tagesbetreuung für Senior:innen von außerhalb sowie der Stützpunkt für die „mobilen Dienste“ für die Betreuung zu Hause. Parallel zur Tagesbetreuung für Senior:innen gibt es eine Kinderkrippe mit Tagesbetreuung für 6 Monate bis 3 Jahre alte Kinder.
Die Architektur entspricht dem Anspruch der Durchmischung. Die Raumfolgen sind fließend, transparent und zu den öffentlichen Bereichen hin geöffnet. Erschließungsgänge werden durch Plätze, Aufenthaltsbereiche und Straßen ersetzt. Der Nutzung entspricht auch die Materialwahl: Holz als Behaglichkeitssignal nach außen in den überdachten, nichtbewitterten Bereichen, witterungsbeständige Fassadenplatten im Baumkronendekor greifen den Baumbestand der Umgebung auf, Sichtbeton wurde für den Erschließungskern der öffentlichen Bereiche gewählt. Grauer Pandomo-Boden (Nivelliermasse auf zementärer Basis) im Erdgeschoss bildet die Verlängerung der Straße ins Haus, im Obergeschoss bringt ein grüner Linolboden die Wiese ins Pflegeheim.
Visuelle Reize bieten die „Plätze“ im Pflegeheim. Sie sind den Themen Wasser, Berg und Stadt gewidmet. Zita Oberwalders Fotografien von Carrara, San Sebastian und Hongkong-Park visualisieren drei Plätze (Michelangeloplatz, Am Meer und Hongkong-Park). Eine hängende Sichtbetonwand schält als massiver Vorhang eine mediterrane Ruhezone aus dem Aufenthaltsbereich, mit einem plätschernden Brunnen und Alfred Reschs Naturstück als Fenster. (Text: Architekt, redaktionell überarbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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