Bauwerk

LKH Bad Radkersburg – Erweiterung Orthopädische Ambulanz und Sonderklassestation
TRITTHART + HERBST Architekten - Bad Radkersburg (A) - 2012
LKH Bad Radkersburg – Erweiterung Orthopädische Ambulanz und Sonderklassestation, Foto: Toni Muhr
LKH Bad Radkersburg – Erweiterung Orthopädische Ambulanz und Sonderklassestation, Foto: Toni Muhr
9. Oktober 2013 - HDA
Der Raumbedarf der orthopädischen Ambulanz des LKH Bad Radkersburg konnte im Rahmen des Bestandsgebäudes nicht mehr erfüllt werden und machte einen Zubau erforderlich. Durch diesen wurde es möglich, die Anzahl der Behandlungsräume zu vergrößern, eine an die speziellen Anforderungen der Radiologie angepasste Raumkonfiguration zu schaffen und auch die bisher auf zwei Geschoßen verteilte Sonderklassestation auf eine Ebene zu verlagern. Der großzügige Wartebereich und ein Café lassen die durch das neue Anmeldesystem ohnehin verkürzte Wartezeit sowohl für den Patienten als auch ihre Angehörigen in einer angenehmen Atmosphäre erleben.

Architektur im Kontext der Baugeschichte

Der neu errichtete Baukörper übernimmt die Fluchtlinien des gründerzeitlichen Hauptgebäudes und setzt die Fassadenstaffelung in abstrahierter Form fort. Durch den ebenfalls zweigeschoßigen Zubau wird ein Kontinuum der ursprünglichen Gebäudehöhe herbeigeführt. Was im historischen Gebäude an Fassadenschmuck dem Baukörper vorgehängt wurde, wird im Neubau in einen vorgestellten Körper transformiert, der im Erdgeschoß die Funktion der Erschließung übernimmt, im Obergeschoß die Loggien und Balkone birgt. So entsteht, ähnlich wie im Bestand, eine tiefe, reliefartige Fassadenfigur die dem gesamten Bauwerk eine lebendige, räumliche Staffelung verleiht. Der in den 1970er-Jahren errichtete Zubau rückt so in die zweite Ebene der Wahrnehmung, seine herbe Dominanz ist gebrochen.

Im Mittelpunkt steht der Patient und seine optimale Betreuung

Auf allen Geschoßen sind Bestand und Neubau barrierefrei miteinander verbunden. Der Neubau wird über eine Stiege und eine Rampe erschlossen, der Eingang befindet sich im Erdgeschoß, über einen Windfang gelangen die Patienten und Besucher direkt in die helle freundliche Empfangshalle und zur Anmeldung. Außerdem sind in diesem Bereich übersichtlich sämtliche Untersuchungsräume und die Radiologie untergebracht. Diese Funktionsbereiche verfügen jeweils über einen internen Gang für das medizinische Personal, der diese Räume miteinander verbindet, ohne die Flächen für Patienten und Besucher zu queren.
Im Anschluss an die Empfangshalle sind Warteräume für Besucher und Patienten so situiert, dass Wartende die Zugänge zu den Untersuchungsräumen ständig im Blick haben und sich nicht im Gangbereich aufhalten müssen. Weiters befindet sich im Erdgeschoß eine auch unabhängig von den Betriebszeiten der Ambulanz zu betreibendes Café mit Terrasse.

Ein angenehmes Umfeld als Unterstützung des Heilungsprozesses

Im ersten Obergeschoß ist eine Sonderklassestation mit Tagraum, Terrassen und den erforderlichen Nebenräumen situiert. Die sieben Patientenzimmer der Sonderklasse verfügen jeweils über eine eigene Loggia und sind farblich variierend ausgestaltet. Trotz Erfüllung der funktionellen Ansprüche einer Klinik wurde durch die Lichtführung und die Oberflächenwahl eine Hotelatmosphäre in den Aufenthaltsbereichen der Patienten geschaffen.

Konstruktion und Materialität

Stahlbetonbau mit Ziegelausfachung. Straßenfassade mit weiß durchgefärbten Faserzementtafeln verkleidet. Energetische Optimierung durch passive und aktive Solarenergienutzung, Bauteilaktivierung und Ausnutzung der großen Raumhöhe in den Patientzimmern zur Unterstützung der natürlichen Lüftung. Solarthermie unterstützt bestehende Heizanlage. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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