Bauwerk
Geräteeinstellhalle St. Pölten
Irene Ott-Reinisch, Franz Sam - St. Pölten (A) - 2011
Smarter Fuhrpark mit Mini-Tankstelle
6. Februar 2014 - ORTE
Als erstes Hochbauprojekt der frisch gebackenen Landeshauptstadt St. Pölten wurde 1990 die Niederösterreichische Landessportschule eröffnet. Fünf Jahre später folgten eine Tennishalle, ein Seminarraum und Büros. 2003 wurde die Ballsporthalle eröffnet, 2007 kam die Eishalle dazu. Die Architekten Franz Sam und Irene Ott-Reinisch planten das dynamische, blitzblaue Gebäude, dessen organisch geformte Holzkonstruktion sich wie die Rippen eines Brustkorbs über die 60 Meter lange und 30 Meter breite Eisfläche mit den ansteigenden Tribünen wölbt. Auch die Ballsporthalle stammt von ihnen, eine weitere ist gerade in Bau.
Längst wurde die Schule zur „Sportwelt“ beim Traisenpark. Im Westen verläuft die Tangente und führt eine Brücke über den Fluss, am Fuß der Böschung reihen sich die Hallen und Freiluftanlagen aneinander. Sie grenzen direkt an ein Landschaftsschutzgebiet. Ein Sportgymnasium mit Internat und viele Dach- und Fachverbände sind hier angesiedelt. Ob Leichtathletik, Tennis, Tanzen, Turnen, Klettern, Eislaufen, Hand-, Fuß-, Volley- oder Basketball: rund 60 Sportarten lassen sich hier optimal trainieren. Viele Nationalteams mieten sich ein, pro Jahr nutzen an die 300.000 Menschen die Anlage. 30 Angestellte halten Hallen, Geräte, Freiflächen und Restaurant in Schuss. Die Dimensionen sind gewaltig, Sportbeläge, Fußballrasen und Eis heikel. Für ihre Wartung sind spezielle Maschinen und landwirtschaftliche Geräte nötig. Bisher stellte man sie nonchalant in einer Hütte unter.
Neue Sicherheitsstandards bescherten der Sportwelt ein weitere architektonische Maßanfertigung auf einen Grundzwickel an der westlichen Zufahrt. Irene Ott-Reinisch plante den knapp 10 Meter breiten, 25 Meter langen, smarten Fuhrpark mit privater Mini-Tankstelle. Das feine Stück Gebrauchsarchitektur mit dem weit auskragenden, markanten Flugdach aus Trapezblech kreuzt die komprimierte Infrastruktur einer Tankstelle inklusive Montagegrube und Garage mit Funktionalität, Umweltbewusstsein und Schönheit.
Die Eigenbetankungsanlage steht etwas erhöht in einer versperrbaren Nische an der schmalen Nordseite des Gebäudes. „Die Bodenplatte wurde wie ein Monolith in einem Stück betoniert“, so Ott Reinisch. Sie ist öldicht und frosttausalzbeständig. Schmutz, Wasser, Öl und andere Flüssigkeiten rinnen im leichten Gefälle in einen Mineralölabscheider mit Schlammfang und Geruchsverschluss ab. Hier können die sportwelteigenen Gefährte unter dem auskragenden Dach tanken. Dahinter sind das Lager und der Serviceplatz mit der Montagegrube, die exakt auf die fünf Tonnen schwere Eismaschine zugeschnitten ist. Sie kann hier von unten gefahrlos gewartet werden.
Die anschließende Garage wurde sauber in zwei Zonen geteilt. Einmal Beton mit öldichtem, frosttausalzbeständigem Anstrich mit Gefälle und Bodeneinlauf für Benziner und Dieselfahrzeuge, einmal für elektrobetriebene Motoren. Zwölf Gefährte und ihr saisonales Zubehör finden hier Platz. Die Seitensektionaltore sind auf Schienen um den ganzen Raum geführt. 3,2o Meter hoch, reichen sie bis an die Deckenunterkante und lassen sich komplett auf den Schmalseiten parken. So können alle Fahrzeuge beliebig an der Süd- oder Nordseite zufahren und auch bequem ohne Wendemanöver ins Freie. Das nennt sich Service. Zwischen dem Ende der Betonwand und dem Beginn des Flugdaches gibt es noch umlaufende Glasfelder: Dieses Fensterband lässt von morgens bis abends das Sonnenlicht in die Garage strömen. (Text: Isabella Marboe)
Längst wurde die Schule zur „Sportwelt“ beim Traisenpark. Im Westen verläuft die Tangente und führt eine Brücke über den Fluss, am Fuß der Böschung reihen sich die Hallen und Freiluftanlagen aneinander. Sie grenzen direkt an ein Landschaftsschutzgebiet. Ein Sportgymnasium mit Internat und viele Dach- und Fachverbände sind hier angesiedelt. Ob Leichtathletik, Tennis, Tanzen, Turnen, Klettern, Eislaufen, Hand-, Fuß-, Volley- oder Basketball: rund 60 Sportarten lassen sich hier optimal trainieren. Viele Nationalteams mieten sich ein, pro Jahr nutzen an die 300.000 Menschen die Anlage. 30 Angestellte halten Hallen, Geräte, Freiflächen und Restaurant in Schuss. Die Dimensionen sind gewaltig, Sportbeläge, Fußballrasen und Eis heikel. Für ihre Wartung sind spezielle Maschinen und landwirtschaftliche Geräte nötig. Bisher stellte man sie nonchalant in einer Hütte unter.
Neue Sicherheitsstandards bescherten der Sportwelt ein weitere architektonische Maßanfertigung auf einen Grundzwickel an der westlichen Zufahrt. Irene Ott-Reinisch plante den knapp 10 Meter breiten, 25 Meter langen, smarten Fuhrpark mit privater Mini-Tankstelle. Das feine Stück Gebrauchsarchitektur mit dem weit auskragenden, markanten Flugdach aus Trapezblech kreuzt die komprimierte Infrastruktur einer Tankstelle inklusive Montagegrube und Garage mit Funktionalität, Umweltbewusstsein und Schönheit.
Die Eigenbetankungsanlage steht etwas erhöht in einer versperrbaren Nische an der schmalen Nordseite des Gebäudes. „Die Bodenplatte wurde wie ein Monolith in einem Stück betoniert“, so Ott Reinisch. Sie ist öldicht und frosttausalzbeständig. Schmutz, Wasser, Öl und andere Flüssigkeiten rinnen im leichten Gefälle in einen Mineralölabscheider mit Schlammfang und Geruchsverschluss ab. Hier können die sportwelteigenen Gefährte unter dem auskragenden Dach tanken. Dahinter sind das Lager und der Serviceplatz mit der Montagegrube, die exakt auf die fünf Tonnen schwere Eismaschine zugeschnitten ist. Sie kann hier von unten gefahrlos gewartet werden.
Die anschließende Garage wurde sauber in zwei Zonen geteilt. Einmal Beton mit öldichtem, frosttausalzbeständigem Anstrich mit Gefälle und Bodeneinlauf für Benziner und Dieselfahrzeuge, einmal für elektrobetriebene Motoren. Zwölf Gefährte und ihr saisonales Zubehör finden hier Platz. Die Seitensektionaltore sind auf Schienen um den ganzen Raum geführt. 3,2o Meter hoch, reichen sie bis an die Deckenunterkante und lassen sich komplett auf den Schmalseiten parken. So können alle Fahrzeuge beliebig an der Süd- oder Nordseite zufahren und auch bequem ohne Wendemanöver ins Freie. Das nennt sich Service. Zwischen dem Ende der Betonwand und dem Beginn des Flugdaches gibt es noch umlaufende Glasfelder: Dieses Fensterband lässt von morgens bis abends das Sonnenlicht in die Garage strömen. (Text: Isabella Marboe)
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: Heidrun Schlögl
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