Bauwerk
Laskahof Linz
Klaus Leitner, Walter Hans Michl - Linz (A) - 2010
20. März 2014 - afo
Der Laskahof - der Name erinnert an einen längst verschwundenen Bauernhof - liegt im Südwesten von Linz in unmittelbarer Nachbarschaft eines Parks. Da dieser Park von drei stark befahrenen Straßen flankiert wird, zeichnet den Bauplatz ungeachtet der Lage am Grünraum vor allem seine hohe Immissionsbelastung aus. Gelänge es, von dieser abzusehen, bliebe dennoch das wenig ansprechende Umfeld der von Drive-Ins, Gewerbebauten und den melancholischen Resten kleinstmaßäblicher Wohnhäuser geprägten Randzone. Aber es bleibt auch: der Park. Er macht mit seinem schönen alten Baumbestand eine Wohnbebauung an diesem Ort erst denkbar. Für die GWG der Stadt Linz hat Klaus Leitner in Arbeitsgemeinschaft mit Walter Hans Michl hier unter hohem Planungsaufwand eine Anlage von 90 Wohnungen mit einem viergruppigen Kindergarten entwickelt, die den Mehrwert von Architektur in einem weitgehend visionslos gewordenen Aufgabenfeld dokumentiert.
Die Randbebauung der Anlage schirmt - so weit es die Eigentumsverhältnisse erlauben - den Grünraum von den Straßen im Süden und Osten ab. Der die Krümmung der Laskahofstraße begleitende Trakt ist fünfgeschossig, jener an der Dauphinestraße setzt die geschlossene Bebauung nur in einem Sockelgeschoss fort, über dem sich drei Pavillons mit jeweils vier Obergschossen erheben. Ein vierter, ebenerdiger Pavillon ist, mit dem Sockelgeschoss verbunden, in die an dieser Stelle ein wenig größere Tiefe des Bauplatzes geschoben. Er fasst die vier Gruppenräume des Kindergartens, die sich mit großzügigen Verglasungen und über vorgelagerte überdachte Freibereiche zum Garten hin öffnen. Die Gruppenräume haben eine etwas erhöhte, von einer Laterne erhellte Mitte und eine korresponierende Mulde im Boden. Die Gemeinschafts-, Verwaltungs- und Nebenräume des Kindergartens sind im straßenbegleitenden Trakt untergebracht, jedoch wie die Gruppenräume weitgehend zum Garten hin orientiert. Zwei Geschäftslokale und die drei Stiegenhäuser zur Erschließung der Wohngeschosse nehmen den Rest des Sockelgeschosses ein.
Die verringerte Bebauungsdichte der Wohngeschosse darüber geht mit der Erweiterung des Freiraumes und somit der Steigerung der Nutzungsqualität einher: keine der Wohnungen ist ausschließlich zur Straße hin orientiert; das Dach des Sockelgeschosses ist überdies als Terrasse den daran liegenden Wohnräumen zugeordnet. Der zweite, die Laskahofstraße flankierende Trakt wird von einem anderen Wohnungstyp gepägt, in dem die Teilhabe am Grünraum jedoch mit ähnlichem Sinn für Gerechtigkeit behandelt wird. Die Wohnungen im etwas aus dem Terrain gehobenen Erdgeschoss öffnen sich allesamt zum begrünten Innenhof und verfügen über einen kleinen Garten, während der straßenseitige Teil des Erdgeschosses mit Nebenräumen belegt ist. In den Obergeschossen liegen Maisonetten, die auf jeweils einer ihrer beiden Ebenen von der Straße, auf der anderen aber vom Hof her belichtet werden.
Die Ergänzung jeder Wohnung durch einen privaten Freiraum prägt das Erscheinungsbild der Anlage. Die mit einer dicken Schichte aus Wärmedämmung und orangem Verputz Witterung und Stadtraum trotzenden Baukörper gewinnen durch eine Vielzahl an dicht und bewusst unregelmäßig gesetzten Loggien eine fröhlich anmutende Plastizität. Die Sehnsucht vieler Menschen nach dem eigenen kleinen Stück grüner Wiese und blauen Himmels findet im Laskahof noch eine weitere Antwort: Die flachen Dächer der Häuser sind in kleine Gartenparzellen geteilt, auf denen die Mieterinnen und Mieter, dem Lärmen des Stadtrandes weit in die Höhe entrückt, ihr Gemüse und ihre Blumen pflegen.
Text: Romana Ring
Die Randbebauung der Anlage schirmt - so weit es die Eigentumsverhältnisse erlauben - den Grünraum von den Straßen im Süden und Osten ab. Der die Krümmung der Laskahofstraße begleitende Trakt ist fünfgeschossig, jener an der Dauphinestraße setzt die geschlossene Bebauung nur in einem Sockelgeschoss fort, über dem sich drei Pavillons mit jeweils vier Obergschossen erheben. Ein vierter, ebenerdiger Pavillon ist, mit dem Sockelgeschoss verbunden, in die an dieser Stelle ein wenig größere Tiefe des Bauplatzes geschoben. Er fasst die vier Gruppenräume des Kindergartens, die sich mit großzügigen Verglasungen und über vorgelagerte überdachte Freibereiche zum Garten hin öffnen. Die Gruppenräume haben eine etwas erhöhte, von einer Laterne erhellte Mitte und eine korresponierende Mulde im Boden. Die Gemeinschafts-, Verwaltungs- und Nebenräume des Kindergartens sind im straßenbegleitenden Trakt untergebracht, jedoch wie die Gruppenräume weitgehend zum Garten hin orientiert. Zwei Geschäftslokale und die drei Stiegenhäuser zur Erschließung der Wohngeschosse nehmen den Rest des Sockelgeschosses ein.
Die verringerte Bebauungsdichte der Wohngeschosse darüber geht mit der Erweiterung des Freiraumes und somit der Steigerung der Nutzungsqualität einher: keine der Wohnungen ist ausschließlich zur Straße hin orientiert; das Dach des Sockelgeschosses ist überdies als Terrasse den daran liegenden Wohnräumen zugeordnet. Der zweite, die Laskahofstraße flankierende Trakt wird von einem anderen Wohnungstyp gepägt, in dem die Teilhabe am Grünraum jedoch mit ähnlichem Sinn für Gerechtigkeit behandelt wird. Die Wohnungen im etwas aus dem Terrain gehobenen Erdgeschoss öffnen sich allesamt zum begrünten Innenhof und verfügen über einen kleinen Garten, während der straßenseitige Teil des Erdgeschosses mit Nebenräumen belegt ist. In den Obergeschossen liegen Maisonetten, die auf jeweils einer ihrer beiden Ebenen von der Straße, auf der anderen aber vom Hof her belichtet werden.
Die Ergänzung jeder Wohnung durch einen privaten Freiraum prägt das Erscheinungsbild der Anlage. Die mit einer dicken Schichte aus Wärmedämmung und orangem Verputz Witterung und Stadtraum trotzenden Baukörper gewinnen durch eine Vielzahl an dicht und bewusst unregelmäßig gesetzten Loggien eine fröhlich anmutende Plastizität. Die Sehnsucht vieler Menschen nach dem eigenen kleinen Stück grüner Wiese und blauen Himmels findet im Laskahof noch eine weitere Antwort: Die flachen Dächer der Häuser sind in kleine Gartenparzellen geteilt, auf denen die Mieterinnen und Mieter, dem Lärmen des Stadtrandes weit in die Höhe entrückt, ihr Gemüse und ihre Blumen pflegen.
Text: Romana Ring
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
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