Das ehemals mondäne Stadtkino mit der noch erhaltenen Bar, 1949/50 anstelle des zerbombten Museums errichtet (Architekt Josef Hawranek), 1985 geschlossen und im Saal schon „abgeräumt“, wurde Spielstätte der „Szene Salzburg“. Es war auch Schauplatz wichtiger Architekturevents, beginnend 1986 mit der Ausstellung „Grundsteine“ als Bilanz des 1. Gestaltungsbeirates, mit der öffentlichen Jury des Gutachterverfahrens „Umbau Casino Winkler“ und mit der Präsentation von Álvaro Sizas Siegerprojekt. Bei der Adaptierung für den zeitgemäßen Betrieb 2001/02 blieb die „nackte“ Innenhülle des Kinosaales erhalten, der Boden wurde abgesenkt und neu unterkellert sowie eine flexibel aus- und einfahrbare Tribüne eingebaut, die bei Bedarf den Raum ganz freigibt. Die Zugänge vom Platz wurden vergrößert, das Foyer – unter Bewahrung der historischen Nirosta-Bar Hawranks – sowie die Nebenräume und die Verwaltung wurden neu organisiert. 2004 bekam der Vorplatz ein Betonplateau mit Möblierung. Ein Ort kultureller Offenheit, alltägliche Gegenwelt zu Festspielglamour und Tourismuskommerz. (Text: Otto Kapfinger)