Die Wohnanlage im Sonnwendviertel umfasst 90 Wohneinheiten, eine Wohngemeinschaft für Menschen mit besonderen Wohnbedürfnissen und vier Gewerbeflächen. Sie schließt den Block zwischen Hackergasse und Antonie-Alt-Gasse nach Westen zur Sonnwendgasse hin ab. Die im Bauträger-Wettbewerb vorgegebene Flächenwidmung erwies sich als flexibel genug, um mittels einer U-förmigen Ausbildung des Baukörpers einen ruhigen Hofbereich zu umschließen. Während die Straßenseite mit Glasveranden schematischer und geschlossener wirkt, ist die Hofseite mit den offenen Balkonen, Terrassierungen und Vordächern offener und wohnlicher gestaltet.

Den Schallschutzauflagen seitens der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) – die im Westen gelegene Sonnwendgasse ist stark befahren – konnte mittels zur Straße hin vorgelagerter Glasveranden begegnet werden, so dass die Ausrichtung von Wohnungen auch hierhin möglich war. Die geschuppte, gegliederte Fassade trägt zur Verbesserung der Schallabsorption bei. Durch die zweigeschossige Arkade sind die gewerbliche Nutzung des Erdgeschosses und die Wohngemeinschaft an der Sonnwendgasse von außen ablesbar. Transparente Bereiche im EG gewähren Einblicke in den begrünten Hofbereich, der durch einen „Freiwillig geöffneten Durchgang“ auf traditionell wienerische Weise durchquert werden kann.

Das Gebäude wird über zwei Stiegenhäuser erschlossen. Diese Reduktion erhöht das Gefühl für Gemeinschaftlichkeit, vermeidet soziale Isolation und schafft Möglichkeiten der Begegnung. Die Erschließungsgänge liegen nord- bzw. ostseitig, sind großzügig verglast und ermöglichen in jedem zweiten Geschoss einen Rundgang durch das Haus sowie Blickbeziehungen zu Innenhof und Außenraum. Die Gemeinschaftsterrasse im 6. OG ist für alle Bewohner zugänglich und hausintern zu erreichen. Im EG sind beide Stiegen mittels einer durchgehenden „Mall“ an die dort befindlichen Gemeinschaftsräume angebunden. (Text: Architekten)