Bauwerk
Sullner Haus
miss_vdr architektur - Sulz (A) - 2013
10. November 2014 - vai
Das Wohnhaus liegt auf einem sanft abfallenden Hang am Sulnerberg, einer kleinen Erhebung in der Vorderlandgemeinde Sulz. Etwas aus der Orientierung des Grundstücks gedreht, ist der metallene Baukörper nach beiden Seiten des Rheintals ausgerichtet. Das Gebäude thematisiert den Ort und folgt der Topographie des Bauplatzes: So schafft die Split-Level-Organisation einen fließenden Grundriss mit starken räumlichen Beziehungen zwischen den versetzten Ebenen.
Straßenseitig liegt der Haupteingang. Dem Geländeverlauf folgend, geschieht die Bewegung durch das Gebäude allmählich und etappenweise, scheint leicht und mühelos. Vorbei an Garderobe und offenen Arbeitsräumen gelangt man über wenige Stufen hinauf in den weiten Wohnraum mit vorgelagertem Balkon. Großflächige Verglasungen machen das Panorama der weiten Landschaft auch im Innenraum erlebbar. Massive Holzwände und Decken aus Fichtenholz in Industriesortierung geben dem Raum Wärme und treten in spannungsvollen Kontrast zur nüchternen Klarheit des Betons und dem samtenen Schimmer der galvanisierten Metallverkleidungen und Faltwände. Die eingesetzten Materialien schaffen Räume unterschiedlicher Haptik und Wirkung. Ohne Oberflächenbehandlung dürfen und sollen sie Gebrauchsspuren annehmen. Zwei Sichtbetonkerne fassen Nasszellen, Nebenräume und die gesamte Haustechnik zusammen und spielen dadurch die Wohnräume frei. Kreisrunde Deckenöffnungen lassen von oben Tageslicht in Küche und Bad herein.
Eine weitere Treppe führt ein halbes Geschoß hinab in die unterste Ebene, die Schlaf- und Saunabereich aufnimmt und auch einen Balkon auf ganzer Breite besitzt. Von hier aus sind sowohl die außen liegende Sauna mit Tauchbecken als auch der schlanke Pool an der Südseite des Hauses erreichbar. Betonmauern schützen diese Außenbereiche hofartig vor ungewollten Einblicken und definieren gleichzeitig die Ausblicke. Über Außentreppen kommt man hinunter in die Wiese und hinauf zum Balkon der Wohnebene.
Auf der obersten Ebene, ein Geschoß über dem Haupteingang, befindet sich eine separate Wohneinheit mit eigenem Zugang und ebenfalls einer nach Süden ausgerichteten Terrasse.
Die Fassade aus gefaltetem, gelochtem Zinkblech wirkt luftig und leicht. Sie reflektiert das Licht, den Himmel und die Umgebung. Ihre natürliche Verwitterung ist erwünscht.
Bei Bedarf kann das Wohnhaus barrierefrei adaptiert werden. Der Einbau von Rampen wäre möglich und die Nasszellen sind so dimensioniert, dass Bad und WC behindertengerecht umgebaut werden können. Auch die Räume und Wohneinheiten können an geänderte Bedürfnisse angepasst werden.
(Text: Julia Ess)
Straßenseitig liegt der Haupteingang. Dem Geländeverlauf folgend, geschieht die Bewegung durch das Gebäude allmählich und etappenweise, scheint leicht und mühelos. Vorbei an Garderobe und offenen Arbeitsräumen gelangt man über wenige Stufen hinauf in den weiten Wohnraum mit vorgelagertem Balkon. Großflächige Verglasungen machen das Panorama der weiten Landschaft auch im Innenraum erlebbar. Massive Holzwände und Decken aus Fichtenholz in Industriesortierung geben dem Raum Wärme und treten in spannungsvollen Kontrast zur nüchternen Klarheit des Betons und dem samtenen Schimmer der galvanisierten Metallverkleidungen und Faltwände. Die eingesetzten Materialien schaffen Räume unterschiedlicher Haptik und Wirkung. Ohne Oberflächenbehandlung dürfen und sollen sie Gebrauchsspuren annehmen. Zwei Sichtbetonkerne fassen Nasszellen, Nebenräume und die gesamte Haustechnik zusammen und spielen dadurch die Wohnräume frei. Kreisrunde Deckenöffnungen lassen von oben Tageslicht in Küche und Bad herein.
Eine weitere Treppe führt ein halbes Geschoß hinab in die unterste Ebene, die Schlaf- und Saunabereich aufnimmt und auch einen Balkon auf ganzer Breite besitzt. Von hier aus sind sowohl die außen liegende Sauna mit Tauchbecken als auch der schlanke Pool an der Südseite des Hauses erreichbar. Betonmauern schützen diese Außenbereiche hofartig vor ungewollten Einblicken und definieren gleichzeitig die Ausblicke. Über Außentreppen kommt man hinunter in die Wiese und hinauf zum Balkon der Wohnebene.
Auf der obersten Ebene, ein Geschoß über dem Haupteingang, befindet sich eine separate Wohneinheit mit eigenem Zugang und ebenfalls einer nach Süden ausgerichteten Terrasse.
Die Fassade aus gefaltetem, gelochtem Zinkblech wirkt luftig und leicht. Sie reflektiert das Licht, den Himmel und die Umgebung. Ihre natürliche Verwitterung ist erwünscht.
Bei Bedarf kann das Wohnhaus barrierefrei adaptiert werden. Der Einbau von Rampen wäre möglich und die Nasszellen sind so dimensioniert, dass Bad und WC behindertengerecht umgebaut werden können. Auch die Räume und Wohneinheiten können an geänderte Bedürfnisse angepasst werden.
(Text: Julia Ess)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad