Bauwerk
Blockhaus Monika Scheitnagl
Martin Feiersinger - Fügen (A) - 2012
27. Januar 2015 - aut. architektur und tirol
Die Wertschätzung für die anonyme Architektur der Region bestimmt den Entwurf: die fast vergessene Bautradition des Blockhauses wird aufgegriffen und neu interpretiert. Alle oberirdischen Bauteile sind gefügt bzw. „gestrickt“ und aus demselben Material: aus unbehandeltem Fichtenholz – von den Blockwänden bis zum Innenausbau, inklusive Möblierung.
Tradition und Abwandlung
Die Grundrisskonfiguration zeigt vertraute Raumzuschnitte und Proportionen genauso wie Verschiebungen: so gibt es statt eines Mittelgangtyps mit einläufiger Stiege eine rechteckige Halle mit Galerie und einer abgewinkelten Treppe. Auch bei den Außenwänden gibt es gezielte Abwandlungen vom Grundtyp: die Fensterflächen sind zwar traditionell in die Blockwände gesetzt, allerdings mit großen Formaten und in Form von Fenstertüren im Erdgeschoß. Schiebeläden bei allen Fenstern schützen vor der sommerlichen Aufheizung.
Blockhausüberlagerung
Eher zufällig und erst lange nach Abschluss der Planungen habe ich zu meiner allergrößten Verwunderung festgestellt, dass zwei eigene Blockhausprojekte identische Abmessungen aufweisen, mit einer Toleranz von nur wenigen Zentimetern. In einem Fall handelt es sich um den Umbau bzw. Rückbau eines historischen Blockhauses auf den ursprünglichen Zustand und im anderen um den Neubau in Fügen. Zwischen den Blockhäusern liegen rund 140 Jahre (der Hochfeldhof in Zell wurde 1869 errichtet) und natürlich auch ganz andere Bedürfnisse: einerseits der Bauernhof und andererseits das moderne Holzhaus für die zeitgenössischen Wohnbedürfnisse der Bauherrin.
Die Neuinterpretation der lokalen Blockbauweise bei dem Projekt in Fügen zeigt auf der abstrakten Ebene der „Grundrissüberlagerung“ eine irritierende Übereinstimmung mit dem historischen Gebäude in Zell; in der physischen Wahrnehmung vor Ort hingegen erscheinen die beiden Häuser trotz aller Ähnlichkeit als eigenständige Bauten mit unterschiedlicher Prägung. Der direkte Vergleich veranschaulicht, welch großer gestalterischer Spielraum sich innerhalb des klassischen Blockbaus öffnet und wie man mit leichten Abwandlungen zu charakteristischen Lösungen gelangen kann – ganz im Sinne des Weiterführens und Weiterbauens einer lokalen Bauweise. (Text: Martin Feiersinger)
Tradition und Abwandlung
Die Grundrisskonfiguration zeigt vertraute Raumzuschnitte und Proportionen genauso wie Verschiebungen: so gibt es statt eines Mittelgangtyps mit einläufiger Stiege eine rechteckige Halle mit Galerie und einer abgewinkelten Treppe. Auch bei den Außenwänden gibt es gezielte Abwandlungen vom Grundtyp: die Fensterflächen sind zwar traditionell in die Blockwände gesetzt, allerdings mit großen Formaten und in Form von Fenstertüren im Erdgeschoß. Schiebeläden bei allen Fenstern schützen vor der sommerlichen Aufheizung.
Blockhausüberlagerung
Eher zufällig und erst lange nach Abschluss der Planungen habe ich zu meiner allergrößten Verwunderung festgestellt, dass zwei eigene Blockhausprojekte identische Abmessungen aufweisen, mit einer Toleranz von nur wenigen Zentimetern. In einem Fall handelt es sich um den Umbau bzw. Rückbau eines historischen Blockhauses auf den ursprünglichen Zustand und im anderen um den Neubau in Fügen. Zwischen den Blockhäusern liegen rund 140 Jahre (der Hochfeldhof in Zell wurde 1869 errichtet) und natürlich auch ganz andere Bedürfnisse: einerseits der Bauernhof und andererseits das moderne Holzhaus für die zeitgenössischen Wohnbedürfnisse der Bauherrin.
Die Neuinterpretation der lokalen Blockbauweise bei dem Projekt in Fügen zeigt auf der abstrakten Ebene der „Grundrissüberlagerung“ eine irritierende Übereinstimmung mit dem historischen Gebäude in Zell; in der physischen Wahrnehmung vor Ort hingegen erscheinen die beiden Häuser trotz aller Ähnlichkeit als eigenständige Bauten mit unterschiedlicher Prägung. Der direkte Vergleich veranschaulicht, welch großer gestalterischer Spielraum sich innerhalb des klassischen Blockbaus öffnet und wie man mit leichten Abwandlungen zu charakteristischen Lösungen gelangen kann – ganz im Sinne des Weiterführens und Weiterbauens einer lokalen Bauweise. (Text: Martin Feiersinger)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind