Bauwerk
Trauungssaal Puchenau
X ARCHITEKTEN - Puchenau (A) - 2013
10. Februar 2015 - afo
Aufgabenstellung
Die bestehenden Trauungsräumlichkeiten der Gemeinde Puchenau im Erdgeschoß des im 17. Jhdt. erbauten Schloss Puchenau mussten einer gewerblichen Nutzung weichen. Ersatzflächen wurden im ersten Obergeschoß des Schlosses gefunden. Drei Räume mit 4,5 m Raumhöhe, die durch ein historisches Portal erschlossen werden und über zwei Durchgänge miteinander verbunden sind. Oberflächen und Aufputzinstallationen zeugen von einer Nutzung als Büroräumlichkeiten. Die schlichten Stuckdecken sind auch schon etwas mitgenommen, aber durchaus intakt.
Konzept und Umsetzung
Ringe spielen im Kontext Hochzeit als Symbol für den Ehebund bereits seit der Antike eine wichtige Rolle. Ringe sind auch bei der Konzeption der Trauungsräumlichkeiten in Puchenau das zentrale Gestaltungsleitmotiv.
Als weiße Gipsstuckringe mit unterschiedlichen Durchmessern wandern sie, scheinbar vom ewigen Dasein an der Decke befreit, über die Wände der drei Räume hin zum Trauungssaal, um hinter dem Trauungstisch zu zwei ineinander verschlungenen Ringen zu verschmelzen.
Die Beleuchtungskörper greifen als weitere Gestaltungsebene das Element der Ringe auf. Unterschiedlich weit abgehängte, kreisrunde Leuchten mit verschiedenen Durchmessern schweben in den Räumen – hin zum „Traualtar“ um über der Sitzbank für das Brautpaar als zwei ineinander verschlungene Ringleuchten die künftigen Eheleute zu „erleuchten“. Die stringente Verwendung der Ringform führt zu einer eindeutige Raumidentität die der besonderen Funktion der Räume gerecht wird.
Der Fischgrät-Eichenboden zieht sich über sämtliche Elemente, die mit dem Boden verhaftet sind – wie den Trauungstisch, das Schiebetürportal und die Sitzbänke in den Fensternischen - und bildet dadurch eine ruhige Raumschale auf der die Stühle aus weiß geöltem Eichenholz Sitzplätze für ca. 60 Gäste bieten.
Die barocke Raumfolge zwischen den drei Räumen wird unterstrichen durch das Aufbringen goldener Farbmusterwalzenornamente in den Leibungen der Durchgänge der dicken Wände, sowie einem roten Teppichläufer, der alle Räume nahtlos miteinander verbindet und am einen, sowie am anderen Ende in einer rot tapezierten Sitzbank für die Brautleute mündet.
Im dritten Raum, der für den feierlichen Sektausklang an Stehtischen dient, wurde eine gesamte Wand vollflächig mit goldenen Farbmusterwalzenornamenten bemalt. Sie dient als feierliche Kulisse für die Feiergäste und als visueller Abschluss der Sichtachse vom Trauungssaal her. (Text: David Birgmann)
Die bestehenden Trauungsräumlichkeiten der Gemeinde Puchenau im Erdgeschoß des im 17. Jhdt. erbauten Schloss Puchenau mussten einer gewerblichen Nutzung weichen. Ersatzflächen wurden im ersten Obergeschoß des Schlosses gefunden. Drei Räume mit 4,5 m Raumhöhe, die durch ein historisches Portal erschlossen werden und über zwei Durchgänge miteinander verbunden sind. Oberflächen und Aufputzinstallationen zeugen von einer Nutzung als Büroräumlichkeiten. Die schlichten Stuckdecken sind auch schon etwas mitgenommen, aber durchaus intakt.
Konzept und Umsetzung
Ringe spielen im Kontext Hochzeit als Symbol für den Ehebund bereits seit der Antike eine wichtige Rolle. Ringe sind auch bei der Konzeption der Trauungsräumlichkeiten in Puchenau das zentrale Gestaltungsleitmotiv.
Als weiße Gipsstuckringe mit unterschiedlichen Durchmessern wandern sie, scheinbar vom ewigen Dasein an der Decke befreit, über die Wände der drei Räume hin zum Trauungssaal, um hinter dem Trauungstisch zu zwei ineinander verschlungenen Ringen zu verschmelzen.
Die Beleuchtungskörper greifen als weitere Gestaltungsebene das Element der Ringe auf. Unterschiedlich weit abgehängte, kreisrunde Leuchten mit verschiedenen Durchmessern schweben in den Räumen – hin zum „Traualtar“ um über der Sitzbank für das Brautpaar als zwei ineinander verschlungene Ringleuchten die künftigen Eheleute zu „erleuchten“. Die stringente Verwendung der Ringform führt zu einer eindeutige Raumidentität die der besonderen Funktion der Räume gerecht wird.
Der Fischgrät-Eichenboden zieht sich über sämtliche Elemente, die mit dem Boden verhaftet sind – wie den Trauungstisch, das Schiebetürportal und die Sitzbänke in den Fensternischen - und bildet dadurch eine ruhige Raumschale auf der die Stühle aus weiß geöltem Eichenholz Sitzplätze für ca. 60 Gäste bieten.
Die barocke Raumfolge zwischen den drei Räumen wird unterstrichen durch das Aufbringen goldener Farbmusterwalzenornamente in den Leibungen der Durchgänge der dicken Wände, sowie einem roten Teppichläufer, der alle Räume nahtlos miteinander verbindet und am einen, sowie am anderen Ende in einer rot tapezierten Sitzbank für die Brautleute mündet.
Im dritten Raum, der für den feierlichen Sektausklang an Stehtischen dient, wurde eine gesamte Wand vollflächig mit goldenen Farbmusterwalzenornamenten bemalt. Sie dient als feierliche Kulisse für die Feiergäste und als visueller Abschluss der Sichtachse vom Trauungssaal her. (Text: David Birgmann)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom@afo.at