Bauwerk
Wälder Versicherung
Jürgen Haller, Peter Plattner - Andelsbuch (A) - 2013
15. September 2015 - vai
Das Verwaltungsgebäude befindet sich im Dorfzentrum der Bregenzerwälder Gemeinde Andelsbuch. Entlang der Landesstraße L200 bilden hier Kirche, alte Bauernhäuser, Gemeindehaus, historischer Bahnhof und das neue Werkraum-Haus den Ortskern. Mit seiner einfachen und kompakten Form geht der viergeschoßige Holzbau mit Satteldach sensibel auf den städtebaulichen Kontext ein. Gleichzeitig behauptet sich das stattliche Gebäude im Umfeld klein- und großmaßstäblicher Bauten öffentlicher und privater Nutzung.
Vertikal verlaufende Lamellen aus Weißtannenholz umhüllen das Gebäude. Die Fassade wird nur an wenigen Stellen von großflächigen, asymmetrisch gesetzten Öffnungen unterbrochen. Vor manchen Fenstern werden die schmalen Fassadenlatten weitergeführt und einfallendes Licht dadurch gefiltert. Erst abends, wenn das künstliche Licht von innen nach außen dringt, werden diese Fensteröffnungen als solche erkennbar. Ohne Vordächer zieht sich die Fassade bis über das Dach, was den Baukörper homogen und monolithisch wirken lässt.
Über einen gedeckten Eingangsbereich gelangt man vom südseitig gelegenen Vorplatz in den Innenraum. Großflächige Verglasungen und die durchlässige Anordnung der Räume schaffen vielfältige Sichtbeziehungen nach außen und innerhalb des Gebäudes. Der Empfangsbereich vor dem Chefbüro ist besonders großzügig gestaltet: über drei Geschoße, bis unter das Dach, entsteht ein weiter Luftraum, der visuelle Kommunikation zwischen mehreren Ebenen zulässt. Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen sind aus sägerauer, unbehandelter Weißtanne. Die Wandflächen bei Haupttreppenhaus und Personenaufzug sind mit brüniertem Messingblech verkleidet. Insgesamt wirken die Innenräume sehr hell, freundlich und elegant.
Das Gebäude entspricht dem Passivhausstandard. Durch hochwertige Dämmung aller beheizten Bauteile sowie die Minimierung der thermischen Gebäudehülle können Betriebskosten niedrig gehalten werden. Ein intelligentes Haustechniksystem verbunden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung schaffen ein ökologisches und kostensparendes Gebäudeklimakonzept. Der konsequente Einsatz von heimischem Fichten- und Tannenholz aus den umliegenden Wäldern und die Beauftragung von Handwerkern und Betrieben aus der Region generierte lokale Wertschöpfung.
Kunst am Bau:
Die künstlerische Arbeit „Brandzeichen“ von Michael Breidenbrücker und Markus Innauer bezieht sich inhaltlich auf die Gründungsgeschichte der Wälder Versicherung. Ein Großbrand im Jahr 1790 zerstörte im Nachbarort 32 Häuser, was in Folge zur Gründung der Versicherung im Jahr 1798 führte. Im ganzen Gebäude verteilt erinnern nun 32 verkohlte Holzbretter, die in die Wandverkleidung eingesetzt sind, an dieses verheerende Ereignis. (Text: Julia Ess)
Vertikal verlaufende Lamellen aus Weißtannenholz umhüllen das Gebäude. Die Fassade wird nur an wenigen Stellen von großflächigen, asymmetrisch gesetzten Öffnungen unterbrochen. Vor manchen Fenstern werden die schmalen Fassadenlatten weitergeführt und einfallendes Licht dadurch gefiltert. Erst abends, wenn das künstliche Licht von innen nach außen dringt, werden diese Fensteröffnungen als solche erkennbar. Ohne Vordächer zieht sich die Fassade bis über das Dach, was den Baukörper homogen und monolithisch wirken lässt.
Über einen gedeckten Eingangsbereich gelangt man vom südseitig gelegenen Vorplatz in den Innenraum. Großflächige Verglasungen und die durchlässige Anordnung der Räume schaffen vielfältige Sichtbeziehungen nach außen und innerhalb des Gebäudes. Der Empfangsbereich vor dem Chefbüro ist besonders großzügig gestaltet: über drei Geschoße, bis unter das Dach, entsteht ein weiter Luftraum, der visuelle Kommunikation zwischen mehreren Ebenen zulässt. Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen sind aus sägerauer, unbehandelter Weißtanne. Die Wandflächen bei Haupttreppenhaus und Personenaufzug sind mit brüniertem Messingblech verkleidet. Insgesamt wirken die Innenräume sehr hell, freundlich und elegant.
Das Gebäude entspricht dem Passivhausstandard. Durch hochwertige Dämmung aller beheizten Bauteile sowie die Minimierung der thermischen Gebäudehülle können Betriebskosten niedrig gehalten werden. Ein intelligentes Haustechniksystem verbunden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung schaffen ein ökologisches und kostensparendes Gebäudeklimakonzept. Der konsequente Einsatz von heimischem Fichten- und Tannenholz aus den umliegenden Wäldern und die Beauftragung von Handwerkern und Betrieben aus der Region generierte lokale Wertschöpfung.
Kunst am Bau:
Die künstlerische Arbeit „Brandzeichen“ von Michael Breidenbrücker und Markus Innauer bezieht sich inhaltlich auf die Gründungsgeschichte der Wälder Versicherung. Ein Großbrand im Jahr 1790 zerstörte im Nachbarort 32 Häuser, was in Folge zur Gründung der Versicherung im Jahr 1798 führte. Im ganzen Gebäude verteilt erinnern nun 32 verkohlte Holzbretter, die in die Wandverkleidung eingesetzt sind, an dieses verheerende Ereignis. (Text: Julia Ess)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Wälder Versicherung VaG
Tragwerksplanung
Kunst am Bau
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Verwaltungsgebäude Wälder Versicherung Andelsbuch hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Jürgen Haller, Peter Plattner
2. Rang, 2. Preis
ARCHMP Moosbrugger Pfandl ZT GmbH
3. Rang, Preis
Fink Thurnher Architekten
4. Rang, Anerkennung
Bechter Zaffignani Architekten ZT GmbH
5. Rang, Anerkennung
Bernardo Bader
6. Rang, Anerkennung
Johannes Kaufmann GmbH
Nachrücker
Fritz Feuerstein