Bauwerk

Feuerwehrhaus Reuthe
Johannes Kaufmann Architektur, Paul Steurer, Bernd Frick - Reuthe (A) - 2011
Feuerwehrhaus Reuthe, Foto: Adolf Bereuter
Feuerwehrhaus Reuthe, Foto: Adolf Bereuter
5. Oktober 2015 - vai
Nachdem einige alternative Standorte für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses untersucht worden waren und sich eine Sanierung und Nachnutzung des Bestands als nicht zielführend erwiesen hatten, entschloss sich die Gemeinde Reuthe für einen Neubau am ursprünglichen Standort in der Parzelle Baien, der aufgrund seiner zentralen Lage ideal ist.

Die erforderlichen Parkplätze wurden auf den gegenüberliegenden Grundstücken untergebracht. Sie befinden sich ebenfalls im Eigentum der Gemeinde, inklusive des Bestandsobjekts des sogenannten „Felderhaus“, das mittelfristig einer öffentlichen Nachnutzung zugeführt werden soll.

Das Feuerwehrhaus ist grundsätzlich erdgeschoßig mit einer vollflächigen Unterkellerung konzipiert. Die Fahrzeughalle überragt den Einsatz- und Aufenthaltsbereich sowie den Umkleidetrakt um die erforderliche Tragwerkshöhe und ist gegenüber Schlauchturm und Aufenthaltstrakt zurückversetzt. Durch das mächtig auskragende Vordach wird der Rücksprung in der Fassade räumlich wieder geschlossen. Unmittelbar vor den Garagentoren entsteht so ein komfortabler, großzügig überdachter Vorplatz.

Ganz vorne am Eck steht der zehn Meter hohe Schlauchturm, der durch seine Orientierung zum Vorplatz optimal zu Übungszecken genutzt werden kann und gleichzeitig das Feuerwehrhaus auch visuell deutlich als solches erkenntlich macht.

Das Erdgeschoß besteht im Wesentlichen aus der Fahrzeughalle sowie dem nach hinten anschließenden Umkleidetrakt. Seitlich daneben im „Anbau“ befindet sich der eigentliche Hauptzugang mit Einsatz- und Aufenthaltsbereichen sowie erforderlichen Sanitärräumen. Kommando- und Nachrichtenraum sind zur Gemeindestraße und zum Vorplatz orientiert und gewähren gute Übersicht im Einsatzfall.

Im Untergeschoß sind Büro, Archiv und Jugendraum sowie die Technikräume untergebracht. Unter dem Bauteil der Fahrzeughalle befinden sich das große „Katastrophenlager“ für verschiedenste Einsatzmaterialien und Hilfsmittel (Sandsäcke, Bohlen, Planen, usw…) sowie der Bereich Schlauchpflege, Atemschutz, Werkstätten und Lager. Die Werk- und Aufenthaltsräume werden über abgesenkte Lichtgräben belichtet und belüftet.

Der Keller und zwei aussteifende Kernzonen im Erdgeschoß sind aus Stahlbeton. Die restliche Gebäudehülle wurde in vorgefertigter Holzbauweise bzw. Trockenbau errichtet. Die Außenfassade besteht aus vertikalen Holzlamellen mit relativ breiten, offenen Fugen. Durch das dahinter liegende schwarze Winddichtpapier und die tiefen Fensterleibungen erhält die Fassade den Charakter eines vorgehängten „Holzscreens“. Der Dachaufbau über der Fahrzeughalle wurde umlaufend mit satinierten Gläsern verkleidet. (Text: Tobias Hagleitner nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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