Auf einem leicht abfallenden Grundstück gegenüber dem Landeskrankenhaus in Feldkirch fügt sich der Wohnbau in die Umgebung von Einfamilienhäusern und kleinen Wohnanlagen respektvoll und clever ein. Statt einen langen Riegel zu bilden, ist das Volumen in zwei Baukörper geteilt, die fast um ein Geschoß versetzt der Topografie des Ortes folgen. Diese Abtreppung wird durch die Ausformulierung des obersten Geschoßes als Staffelgeschoß betont. Zusätzlich sind die Gebäude auch im Grundstück zueinander verschoben positioniert, wodurch beide Hauseingänge von der Straße aus deutlich erkennbar sind und die Wahrnehmung als Einzelobjekte unterstützt wird. Nach Norden hin fassen die eingehauste Tiefgaragenabfahrt sowie Fahrrad- und Müllräume das Grundstück und schaffen einen geschützten Außenraum.

Die Erschließung der beiden Häuser erfolgt von der Nordseite. Tiefe Gebäudeeinschnitte im Erdgeschoß bilden gedeckte Eingangsbereiche, an die Innen Foyers mit Stiegenhaus anschließen. Einen angenehmen Kontrast zur groben, warmgrauen Putzoberfläche der Fassade setzt hier die glatte Eichenschalung.
Die identen Wohnbauten besitzen jeweils zehn 2 bis 4-Zimmer-Mietwohnungen. Diese sind alle nach Südwesten hin orientiert und raumhoch verglast. Auf ganzer Länge sind den Obergeschoßen Balkone vorgelagert, die als Witterungs- und Sonnenschutz dienen. Jeder Balkon besitzt eine räumliche Erweiterung, die wie aus der übrigen Brüstung herausgefahren wirkt und Platz für einen großzügigen Sitzplatz unter freiem Himmel bietet. Durch die versetzte und asymmetrische Anordnung der hervortretenden Balkonelemente werden ein lebendiges Fassadenbild und eine starke plastische Wirkung erzielt. Die Wohnungen im Erdgeschoß verfügen über Terrassen mit Gartenzugang; die beiden Penthousewohnungen besitzen großzügige, teilweise gedeckte Dachterrassen. (Text: Julia Ess nach einem Text der Architekten)