Bauwerk

Stall B
Bernhard Breuer - Tschagguns (A) - 2015
Stall B, Foto: Marcello Girardelli
Stall B, Foto: Marcello Girardelli
Stall B, Foto: Marcello Girardelli
9. November 2015 - vai
Der ehemalige Stall steht einen Kilometer südwestlich der Tschaggunser Kirche. Wiesen und lockere Einfamilienhaus-Bebauung umgeben das gut hundert Jahre alte Gebäude. Teile sind vermutlich noch älter und stammen aus dem 18. Jahrhundert. Das zugehörige Bauernhaus wurde zu Beginn der 1970er Jahre abgerissen.

Mit dem Umbau wurde das landwirtschaftliche Nutzgebäude in ein hochwertiges Wohnhaus verwandelt. Die Fassade erhielt wenige ergänzende Öffnungen. Sie machen die neue Nutzung ablesbar, entsprechen in ihrer präzisen Umsetzung der Jetztzeit und führen zugleich die strukturelle Klarheit des Bestands fort.

Die vorhandene Konstruktion blieb großteils unverändert. Im Wohnbereich wurden die Lasten über die Außenwand abgeleitet um einen stützenfreien Raum zu ermöglichen. Für die Auswechslung fand das Holz der ehemaligen Stützen Verwendung. Die 80cm dicke Bruchsteinmauer wurde über zwei Meter Breite durchbrochen, um Stiegenaufgang und Speicherofen Platz zu machen.

Die Arbeiten am Bestand wurden nach Möglichkeit in alten Techniken ausgeführt. Die gesteckten Verbindungen sind wieder in dieser Form ausgebildet, die tragenden Decken aus 5-7cm starken Weichholzdielen wurden ausgebessert und ergänzt. Das ermöglichte minimalen Materialeinsatz und geringe Aufbauhöhen. Die Zimmertrennwände aus massiver Weißtanne sind aus Platzgründen ebenfalls liegend gestrickt und nur vier Zentimeter stark. Die Außenwände wurden von innen her aufgebaut, um die bestehende Bretterschalung nicht abnehmen zu müssen. Umlaufende Leisten sorgen für die notwendige Hinterlüftung.

Das Stallgebäude sitzt etwa einen Meter unter der angrenzenden Zelfenstraße in einer kleinen Mulde in der Falllinie des leicht abschüssigen Geländes. Die zurückhaltende Freiraumgestaltung verzichtet auf Geländeanpassungen und Bepflanzungen im Bereich des Hauses, um die landschaftlich und topografisch reizvolle Einbettung zur Geltung zu bringen. Eine neue Ergänzung ist die Trockensteinmauer, die den Niveausprung zwischen Eingang und Straße überbrückt. (Text: Tobias Hagleitner nach einem Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Rosa Breuer

Tragwerksplanung

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