Bauwerk
Haus 37 m
Juri Troy - Hohenems (A) - 2014
20. März 2016 - vai
37 Meter lang und fünf Meter breit, hebt sich das schlichte, gradlinige Gebäude von der umgebenden Wohnbebauung ab. Auf einem nur zwölf Meter breiten Grundstück errichtet, zeigt das spannende und mutige Wohnhaus, wie Nachverdichtung funktioniert.
Der Grundriss ist als Aneinanderreihung von Räumen mit einem begleitenden Gang konzipiert. Unkonventionell und pragmatisch zugleich. Sämtliche Fenster und Öffnungen sind genau dort positioniert, wo sie jetzt (und auch in Zukunft) am meisten Sinn machen. Lage, Größe und Format orientieren sich an der Umgebung und den besten Ausblicken in die Landschaft.
Wohnen und Arbeiten sind unter einem Dach vereint. Den Großteil des Gebäudes nimmt die großzügige Wohneinheit der Jungfamilie ein; im nördlichen Teil, Richtung Straße, ist ein Grafikbüro untergebracht. Die beiden Funktionen sind zwar eng beieinander, aber durch den zentralen schopfartigen Eingangsbereich und die darüberliegende Loggia klar voneinander getrennt.
So schmal das Haus auch sein mag, man fühlt sich im Inneren an keiner Stelle eingeengt. Im Gegenteil: Die lichtdurchfluteten Innenräume wirken geräumig und luftig. Schiebetüren trennen die Zimmer vom Flur ab. Bei geöffneten Türen erweitern sich die flexibel nutzbaren Räume auf die Gangflächen.
Durch das gesamte Gebäude zieht sich eine Regalwand. Die Struktur bedient die jeweils nahe liegenden Räume und funktioniert sowohl im Wohnbereich, in und bei den Schlafzimmern, wie auch im Büro als Stauraum für Bücher, Ordner, Kleidung oder Spielzeug.
Aufgrund der geringen Spannweite braucht es im Inneren keine tragenden Wände; Massivholzdecken aus Fichtenholz überspannen die 4,20 Meter breiten Innenräume. Am Boden befindet sich ein Anhydrit-Estrich, der hineingegossen und abgeschliffen wurde. Der Sicht-Estrich ist strapazierfähig und wirkt sehr wohnlich, warm und samtig.
Der zweigeschoßige Holzbau ist an beiden Längsfassaden mit einem anthrazitfarbenen Polyethylen-Netz verkleidet. Die dezente grafische Gestaltung stammt von der Bauherrin selbst: Schrauben, welche zur Befestigung des Netzes benötigt werden, sind so angeordnet, dass eine Meterskala entsteht – wie ein überdimensional langes Lineal. Im Vorbeigehen lassen sich so Meter und Dezimeter der außergewöhnlichen Gebäudelänge ablesen.
In der Zukunft kann bei geänderten Bedürfnissen die Aufteilung und Nutzung des Gebäudes mit wenigen Eingriffen angepasst werden. Wohn- oder Bürofläche können einfach reduziert oder erweitert werden. Durch das Vorhandensein von zwei vertikalen Erschließungen können aber auch zwei getrennte Wohneinheiten entstehen. (Text: Julia Ess)
Der Grundriss ist als Aneinanderreihung von Räumen mit einem begleitenden Gang konzipiert. Unkonventionell und pragmatisch zugleich. Sämtliche Fenster und Öffnungen sind genau dort positioniert, wo sie jetzt (und auch in Zukunft) am meisten Sinn machen. Lage, Größe und Format orientieren sich an der Umgebung und den besten Ausblicken in die Landschaft.
Wohnen und Arbeiten sind unter einem Dach vereint. Den Großteil des Gebäudes nimmt die großzügige Wohneinheit der Jungfamilie ein; im nördlichen Teil, Richtung Straße, ist ein Grafikbüro untergebracht. Die beiden Funktionen sind zwar eng beieinander, aber durch den zentralen schopfartigen Eingangsbereich und die darüberliegende Loggia klar voneinander getrennt.
So schmal das Haus auch sein mag, man fühlt sich im Inneren an keiner Stelle eingeengt. Im Gegenteil: Die lichtdurchfluteten Innenräume wirken geräumig und luftig. Schiebetüren trennen die Zimmer vom Flur ab. Bei geöffneten Türen erweitern sich die flexibel nutzbaren Räume auf die Gangflächen.
Durch das gesamte Gebäude zieht sich eine Regalwand. Die Struktur bedient die jeweils nahe liegenden Räume und funktioniert sowohl im Wohnbereich, in und bei den Schlafzimmern, wie auch im Büro als Stauraum für Bücher, Ordner, Kleidung oder Spielzeug.
Aufgrund der geringen Spannweite braucht es im Inneren keine tragenden Wände; Massivholzdecken aus Fichtenholz überspannen die 4,20 Meter breiten Innenräume. Am Boden befindet sich ein Anhydrit-Estrich, der hineingegossen und abgeschliffen wurde. Der Sicht-Estrich ist strapazierfähig und wirkt sehr wohnlich, warm und samtig.
Der zweigeschoßige Holzbau ist an beiden Längsfassaden mit einem anthrazitfarbenen Polyethylen-Netz verkleidet. Die dezente grafische Gestaltung stammt von der Bauherrin selbst: Schrauben, welche zur Befestigung des Netzes benötigt werden, sind so angeordnet, dass eine Meterskala entsteht – wie ein überdimensional langes Lineal. Im Vorbeigehen lassen sich so Meter und Dezimeter der außergewöhnlichen Gebäudelänge ablesen.
In der Zukunft kann bei geänderten Bedürfnissen die Aufteilung und Nutzung des Gebäudes mit wenigen Eingriffen angepasst werden. Wohn- oder Bürofläche können einfach reduziert oder erweitert werden. Durch das Vorhandensein von zwei vertikalen Erschließungen können aber auch zwei getrennte Wohneinheiten entstehen. (Text: Julia Ess)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad