Bauwerk
„Neue Mitte Mörtschach“ - Kultbox Mörtschach
LP architektur - Mörtschach (A) - 2015
18. März 2016 - Architektur Haus Kärnten
Städtebaulicher Ansatz
Ziel ist es nicht nur das Bedürfnis eines Kulturhauses für Mörtschach zu befriedigen, sondern dem Ort eine städtebauliche Mitte mit adäquatem Ortsplatz zu geben. Ein einfacher, kompakter Baukörper soll diese Funktionen und Raumbeziehungen klar organisieren.
Der geplante Baukörper definiert sich zum neuen, nach Osten Richtung Schmutzerhaus orientierten Ortsplatz als eingeschoßiges Volumen; weder den imposanten Blick auf die umliegende Bergwelt einschränken, die im Westen geplanten Parkplätzen und der fußläufigen Verbindung Richtung Parzelle 41/1 bzw. zur Bundesstraße (B107), erfordert den im Teilungsplan definierten Anbau des Gebäudes an die nördliche Grundgrenze (Richtung Gasthaus Kaponig) und stellt die nach Süden bzw. Westen geforderten Nachbarschaftsabstände sicher.
Eine entsprechende Höhendifferenzierung bzw. Fassadengliederung, lässt die einzelnen Funktionen des Baukörpers klar ablesen und fügt diesen, den Proportionen der umliegenden Bebauung entsprechend harmonisch im Ortsbild ein.
Entwurfsgedanken
Um das Kulturhaus flexibel für verschiedenste Nutzungen zu gestalten, stellt der Baukörper durch seinen gedeckten, witterungsgeschützen Zugangsbereich sowie die vollflächige Öffenbarkeit der Verglasung im Saalbereich einen maximalen Bezug von Innen und Außen her. Festsaal und Dorfplatz liegen auf gleichem Niveau, wodurch die Interaktion dieser beiden Bereiche gefördert wird und der Saal als Teil des Platzes funktioniert.
Der Saal kann im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilt werden, wobei sich hier der größere Bereich der Bühne, der Kleinere dem Platz zuordnet. Auch im geteilten Zustand verfügen beide Teile des Saals über eine Verbindung zum Foyerbereich mit großzügiger Theke, welcher bei Bedarf über Schiebeelemente flexibel weggeschaltet werden kann.
Eine Funktionsspange mit Garderobe, Küche und WC Einheiten bilden hierbei den Rücken dieser multifunktional bespielbaren Räume. Große Fenster lassen Ausblicke in die Weite des Tals, auf die umliegende Berglandschaft und zur neuen Ortsmitte zu. Die Anbindung des Untergeschoßes, mit Lager und Nebenräumen sowie einem kleinen Nebeneingang welcher das Gebäude von den westlich orientierten Parkplätzen erschließt, erfolgt über eine geradlinige, seitlich die Bühne begrenzende Treppe.
Konstruktion und Materialität
Der als Mischbau konzipierte Bau definiert sich über ein Sockelgeschoß in Massivbauweise und einer darauf aufgesetzten Holzkonstruktion. Das im Holzbau maßgebende Raster von 1,25 m bzw. 67,5cm bestimmen hierbei wesentlich die Ausformulierung bzw. die konstruktive Umsetzung des Gebäudes. Die dunkel gegerbte Holzfassade nimmt dem Baukörper an Brisanz und verweist auf Zeitzeugen umliegender Holzbaukunst (Bauernhäuser und deren Wirtschaftsgebäude). Die Umsetzung des Innenraums des Gebäudes wird im Kontrast hierzu in hellem heimischen Fichten / Tannenenholz und weissen Wänden angedacht. Ein ruhiger, in seiner Anmut selbstverständlich erscheinender Bau soll so Mörtschach ein identitätsstiftendes Zentrum sichern.
Ökonomie / Betrieb
Die kompakte Bauform sowie entsprechende Aufbauten ermöglichen die Konzeption im Niedrigenergiestandard. Zudem ist aufgrund der zeitweiligen Nutzung des Gebäudes mit einem Minimum an Betriebskosten zu rechnen. Die wärmetechnische Mitversorgung des Schmutzerhauses, welche über die im Kellergeschoß geplante Pelletsheizung erfolgt, stellt hierbei sicherlich den Großteil der zu erbringenden Leistung dar.
Die Architektur des Gebäudes versteht sich trotz aller „Neuartigkeiten“ als traditionelle Architektur – nicht eine, die das Erbe als etwas Abgeschlossenes betrachtet, das allenfalls imitiert werden könnte, sondern eine Architektur also, die das Erbe als ein kapital annimmt und für zukünftiges investiert – eine traditionelle Architektur also, die mit dem Überliefern auch das Übersetzen, das Anverwandeln und Entwickeln meint. (Text: Architekt)
Ziel ist es nicht nur das Bedürfnis eines Kulturhauses für Mörtschach zu befriedigen, sondern dem Ort eine städtebauliche Mitte mit adäquatem Ortsplatz zu geben. Ein einfacher, kompakter Baukörper soll diese Funktionen und Raumbeziehungen klar organisieren.
Der geplante Baukörper definiert sich zum neuen, nach Osten Richtung Schmutzerhaus orientierten Ortsplatz als eingeschoßiges Volumen; weder den imposanten Blick auf die umliegende Bergwelt einschränken, die im Westen geplanten Parkplätzen und der fußläufigen Verbindung Richtung Parzelle 41/1 bzw. zur Bundesstraße (B107), erfordert den im Teilungsplan definierten Anbau des Gebäudes an die nördliche Grundgrenze (Richtung Gasthaus Kaponig) und stellt die nach Süden bzw. Westen geforderten Nachbarschaftsabstände sicher.
Eine entsprechende Höhendifferenzierung bzw. Fassadengliederung, lässt die einzelnen Funktionen des Baukörpers klar ablesen und fügt diesen, den Proportionen der umliegenden Bebauung entsprechend harmonisch im Ortsbild ein.
Entwurfsgedanken
Um das Kulturhaus flexibel für verschiedenste Nutzungen zu gestalten, stellt der Baukörper durch seinen gedeckten, witterungsgeschützen Zugangsbereich sowie die vollflächige Öffenbarkeit der Verglasung im Saalbereich einen maximalen Bezug von Innen und Außen her. Festsaal und Dorfplatz liegen auf gleichem Niveau, wodurch die Interaktion dieser beiden Bereiche gefördert wird und der Saal als Teil des Platzes funktioniert.
Der Saal kann im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilt werden, wobei sich hier der größere Bereich der Bühne, der Kleinere dem Platz zuordnet. Auch im geteilten Zustand verfügen beide Teile des Saals über eine Verbindung zum Foyerbereich mit großzügiger Theke, welcher bei Bedarf über Schiebeelemente flexibel weggeschaltet werden kann.
Eine Funktionsspange mit Garderobe, Küche und WC Einheiten bilden hierbei den Rücken dieser multifunktional bespielbaren Räume. Große Fenster lassen Ausblicke in die Weite des Tals, auf die umliegende Berglandschaft und zur neuen Ortsmitte zu. Die Anbindung des Untergeschoßes, mit Lager und Nebenräumen sowie einem kleinen Nebeneingang welcher das Gebäude von den westlich orientierten Parkplätzen erschließt, erfolgt über eine geradlinige, seitlich die Bühne begrenzende Treppe.
Konstruktion und Materialität
Der als Mischbau konzipierte Bau definiert sich über ein Sockelgeschoß in Massivbauweise und einer darauf aufgesetzten Holzkonstruktion. Das im Holzbau maßgebende Raster von 1,25 m bzw. 67,5cm bestimmen hierbei wesentlich die Ausformulierung bzw. die konstruktive Umsetzung des Gebäudes. Die dunkel gegerbte Holzfassade nimmt dem Baukörper an Brisanz und verweist auf Zeitzeugen umliegender Holzbaukunst (Bauernhäuser und deren Wirtschaftsgebäude). Die Umsetzung des Innenraums des Gebäudes wird im Kontrast hierzu in hellem heimischen Fichten / Tannenenholz und weissen Wänden angedacht. Ein ruhiger, in seiner Anmut selbstverständlich erscheinender Bau soll so Mörtschach ein identitätsstiftendes Zentrum sichern.
Ökonomie / Betrieb
Die kompakte Bauform sowie entsprechende Aufbauten ermöglichen die Konzeption im Niedrigenergiestandard. Zudem ist aufgrund der zeitweiligen Nutzung des Gebäudes mit einem Minimum an Betriebskosten zu rechnen. Die wärmetechnische Mitversorgung des Schmutzerhauses, welche über die im Kellergeschoß geplante Pelletsheizung erfolgt, stellt hierbei sicherlich den Großteil der zu erbringenden Leistung dar.
Die Architektur des Gebäudes versteht sich trotz aller „Neuartigkeiten“ als traditionelle Architektur – nicht eine, die das Erbe als etwas Abgeschlossenes betrachtet, das allenfalls imitiert werden könnte, sondern eine Architektur also, die das Erbe als ein kapital annimmt und für zukünftiges investiert – eine traditionelle Architektur also, die mit dem Überliefern auch das Übersetzen, das Anverwandeln und Entwickeln meint. (Text: Architekt)
Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thaler
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Gemeinde Mörtschach
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