Bauwerk
t4 - Wohnen im Stickereiloft
Architekturwerkstatt Dworzak - Grabher - Lustenau (A) - 2012
29. Februar 2016 - vai
Die Rheintalgemeinde Lustenau hat eine über hundert Jahre lange Stickereigeschichte, die bis heute andauert. Das Stickereilokal in der Teilenstraße stammt aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Gemeinsam mit Gastronom Jan Lucas Härle beschlossen die Sticker Heinz und Markus Hämmerle das aus der Nutzung gefallene Gebäude als Wohnhaus zu revitalisieren.
Den Architekten Hugo Dworzak und Stephan Grabher war es wichtig, die ehemalige Fabrik als wichtigen Teil der lokalen Identität zu begreifen. Ohne ein eigentliches Denkmal zu sein sollte der Charakter des Bestands deshalb bewahrt werden, der einstige Zweckbau spürbar bleiben. Es galt, die vorhandenen Qualitäten für zeitgemäßes und unkonventionelles Wohnen zu nutzen und geeignet umzudeuten.
Die regelmäßige Struktur aus parallelen Stützenreihen mit großen Fensterflächen auf beiden Seiten bot sich dafür bestens an. Die Einteilung in Wohneinheiten folgte dem vorgegebenen Raster aus Raumsegmenten von je 5 Meter Breite und 15 Meter Länge, einst optimal ausgelegt für die Stickereimaschinen. Sechs „Stickereilofts“ sind so entstanden. Die Holzkonstruktion des Sanitärkerns mit Bad, WC und seitlich angefügter Küchenzeile funktioniert als Raumteiler. Eine Brettschichtholzdecke auf Stahlwinkeln liegt als Schlafgalerie darüber. Zum Garten öffnet sich der großzügige Wohnbereich, auf der Eingangsseite finden Garderobe, Arbeitsraum oder Esstisch Platz. Der Originalboden wurde entfernt, geschliffener Estrich auf 24cm Dämmung aufgebracht. Ebenso wurde das bestehende Satteldach gedämmt.
Die Gestaltung wurde bewusst roh gehalten. Dielendecken und Holzplatten wurden in ihrer industriellen Sichtqualität belassen, das Erscheinungsbild der Außenhülle weitgehend beibehalten. Alt und neu ergänzen sich und bleiben ablesbar. Jede Einheit verfügt mit einem kleinen Treppenpodest über einen eigenen Gartenzugang. Die Metallgitter der Rankgerüste zwischen den Gärten stammen aus der ehemaligen Produktion. Die großen Kastenfenster wurden je halbseitig erhalten, die andere Hälfte dient vollflächig verglast als Türelement. (Text: Tobias Hagleitner)
Den Architekten Hugo Dworzak und Stephan Grabher war es wichtig, die ehemalige Fabrik als wichtigen Teil der lokalen Identität zu begreifen. Ohne ein eigentliches Denkmal zu sein sollte der Charakter des Bestands deshalb bewahrt werden, der einstige Zweckbau spürbar bleiben. Es galt, die vorhandenen Qualitäten für zeitgemäßes und unkonventionelles Wohnen zu nutzen und geeignet umzudeuten.
Die regelmäßige Struktur aus parallelen Stützenreihen mit großen Fensterflächen auf beiden Seiten bot sich dafür bestens an. Die Einteilung in Wohneinheiten folgte dem vorgegebenen Raster aus Raumsegmenten von je 5 Meter Breite und 15 Meter Länge, einst optimal ausgelegt für die Stickereimaschinen. Sechs „Stickereilofts“ sind so entstanden. Die Holzkonstruktion des Sanitärkerns mit Bad, WC und seitlich angefügter Küchenzeile funktioniert als Raumteiler. Eine Brettschichtholzdecke auf Stahlwinkeln liegt als Schlafgalerie darüber. Zum Garten öffnet sich der großzügige Wohnbereich, auf der Eingangsseite finden Garderobe, Arbeitsraum oder Esstisch Platz. Der Originalboden wurde entfernt, geschliffener Estrich auf 24cm Dämmung aufgebracht. Ebenso wurde das bestehende Satteldach gedämmt.
Die Gestaltung wurde bewusst roh gehalten. Dielendecken und Holzplatten wurden in ihrer industriellen Sichtqualität belassen, das Erscheinungsbild der Außenhülle weitgehend beibehalten. Alt und neu ergänzen sich und bleiben ablesbar. Jede Einheit verfügt mit einem kleinen Treppenpodest über einen eigenen Gartenzugang. Die Metallgitter der Rankgerüste zwischen den Gärten stammen aus der ehemaligen Produktion. Die großen Kastenfenster wurden je halbseitig erhalten, die andere Hälfte dient vollflächig verglast als Türelement. (Text: Tobias Hagleitner)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
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