Bauwerk
Hotel Obir Reception
Ilija Arnautović - Eisenkappel-Vellach (A) - 1967
Sonderpreis Kärntner Landesbaupreis 2015
13. März 2016 - Architektur Haus Kärnten
Mit der Zuerkennung dieses Sonderpreises an die Initiative zur Erhaltung dieses Baues soll die besondere Wertschätzung der Jury für eine außergewöhnliche Architektur ausgedrückt werden, deren Wert bislang mitunter zu wenig Beachtung fand. Es handelt sich um ein Beispiel der Spätmoderne aus den 1960er Jahren, das im Ortsbild als gut in das Ortsbild integrierter Baukörper zu sehen ist und das mittlerweile auch im emotionalen, kollektiven Gedächtnis verankert ist. Der renommierte jugoslawische Architekt Ilija Arnautović konnte hier für seine slowenischen Auftraggeber ein Beispiel eines Hotelbaues internationaler Prägung realisieren, das gegenwärtig in jeder Weise in seinem Bestand gefährdet erscheint.
Besitzerwechsel, Schließung, Verfall und Devastierung begleitet vom sichtbaren wirtschaftlichen Niedergang der Standortgemeinde ließen das an sich funktional-logisch geplante Gebäude an den Rand der Existenz kommen; unter diesen Aspekten steht es heute als Relikt einer „goldenen Zeit“. Eigentümer, politische Verantwortungsträger und Behörden - wie z.B. Denkmalschutz - sind hier aufgerufen, umgehend Initiativen zu setzen, um die Substanz nicht weiter dem Verfall oder gar der Zerstörung preis zu geben. Das vorhandene, durch die Kunstinitiativen der jüngsten Vergangenheit aufgezeigte, tatsächlich vorhandene Potenzial gilt es auf Basis einer punktgenauen Recherche und Dokumentation zum Bau selbst weiter zu erkunden und - eventuell durch professionelle Beratung auf Basis von Expertise aus den verschiedensten Bereichen für Neunutzungsmöglichkeiten auf Schiene zu bringen. Ansätze zu solchen, in internationalen Beispielen bereits existierenden Neunutzungen, die den Schlüssel für eine sinnvolle und für die Gemeinde nachhaltige Revitalisierung darstellen werden, wurden in der Jury diskutiert. Die unterschiedlichsten Neu-Nutzungsoptionen bewegen sich dabei in einem weiten Feld. Sie reichen, beispielhaft hier kurz angeführt, vom Herausarbeiten der historischen, konkreten Bezüge in der Einzigartigkeit der österreichisch-slowenischen Entstehungsgeschichte und deren Ausnutzung für eine künftige, gutnachbarschaftliche Kooperation mit slowenischen Belangen oder der Schaffung eines erschwinglichen Beherbergungsbetriebes für jugendliches Klientel mit Schwerpunkt zu lokal existierenden Sportaktivitäten (Klettersteige), wozu namhafte Persönlichkeiten und Institutionen (Naturfreunde, Alpenverein etc.) als Multiplikatoren gewonnen werden sollten bis hin zu kulturellen Initiativen, Veranstaltungen mit Kulturpersönlichkeiten mit überregionaler Bedeutung und lokalen Bezügen oder aktiven Vereinen zur Organisation von regelmäßigen Zyklen (Beispiel Literaturtage, Philosphikum Lech, Schubertiaden, etc.), deren Grundkosten durch Förderungen (verschiedener Provenienz) oder Sponsoren abgedeckt werden könnten, gehen. (Text: Jurytext Matthias Mulitzer, Adolph Stiller, Maruša Zorec)
Besitzerwechsel, Schließung, Verfall und Devastierung begleitet vom sichtbaren wirtschaftlichen Niedergang der Standortgemeinde ließen das an sich funktional-logisch geplante Gebäude an den Rand der Existenz kommen; unter diesen Aspekten steht es heute als Relikt einer „goldenen Zeit“. Eigentümer, politische Verantwortungsträger und Behörden - wie z.B. Denkmalschutz - sind hier aufgerufen, umgehend Initiativen zu setzen, um die Substanz nicht weiter dem Verfall oder gar der Zerstörung preis zu geben. Das vorhandene, durch die Kunstinitiativen der jüngsten Vergangenheit aufgezeigte, tatsächlich vorhandene Potenzial gilt es auf Basis einer punktgenauen Recherche und Dokumentation zum Bau selbst weiter zu erkunden und - eventuell durch professionelle Beratung auf Basis von Expertise aus den verschiedensten Bereichen für Neunutzungsmöglichkeiten auf Schiene zu bringen. Ansätze zu solchen, in internationalen Beispielen bereits existierenden Neunutzungen, die den Schlüssel für eine sinnvolle und für die Gemeinde nachhaltige Revitalisierung darstellen werden, wurden in der Jury diskutiert. Die unterschiedlichsten Neu-Nutzungsoptionen bewegen sich dabei in einem weiten Feld. Sie reichen, beispielhaft hier kurz angeführt, vom Herausarbeiten der historischen, konkreten Bezüge in der Einzigartigkeit der österreichisch-slowenischen Entstehungsgeschichte und deren Ausnutzung für eine künftige, gutnachbarschaftliche Kooperation mit slowenischen Belangen oder der Schaffung eines erschwinglichen Beherbergungsbetriebes für jugendliches Klientel mit Schwerpunkt zu lokal existierenden Sportaktivitäten (Klettersteige), wozu namhafte Persönlichkeiten und Institutionen (Naturfreunde, Alpenverein etc.) als Multiplikatoren gewonnen werden sollten bis hin zu kulturellen Initiativen, Veranstaltungen mit Kulturpersönlichkeiten mit überregionaler Bedeutung und lokalen Bezügen oder aktiven Vereinen zur Organisation von regelmäßigen Zyklen (Beispiel Literaturtage, Philosphikum Lech, Schubertiaden, etc.), deren Grundkosten durch Förderungen (verschiedener Provenienz) oder Sponsoren abgedeckt werden könnten, gehen. (Text: Jurytext Matthias Mulitzer, Adolph Stiller, Maruša Zorec)
Bad Eisenkappel Initiatoren:
Verein Kino Kreativ Kulturaktiv, 9135 Bad Eisenkappel ehemaliges Hotel OBIR, Architekt Ilija Arnautović (Niš 1924 - 2009 Ljubljana) Eisenkappel / Železna Kapla, 1965-67
Literaturhinweis:
Andrej Mercina: Arhitekt Ilija Arnautović. Socializem slovenski arhitekuri. Ljubljana: Viharnik, 2006 Seite 143
Verein Kino Kreativ Kulturaktiv, 9135 Bad Eisenkappel ehemaliges Hotel OBIR, Architekt Ilija Arnautović (Niš 1924 - 2009 Ljubljana) Eisenkappel / Železna Kapla, 1965-67
Literaturhinweis:
Andrej Mercina: Arhitekt Ilija Arnautović. Socializem slovenski arhitekuri. Ljubljana: Viharnik, 2006 Seite 143
Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thaler