Bauwerk
Kunstmuseum Basel - Erweiterung
Christ & Gantenbein - Basel (CH) - 2016
10. April 2016 - newroom
Mit dem Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel wird eine prominente Stelle in der Basler Innenstadt neu besetzt. Als Ausstellungs-, Aufbewahrungs- und Veranstaltungsort ist der Neubau ein Zeichen des Aufbruchs und der Kontinuität zugleich. Das neue, erweiterte Museum besteht aus zwei Häusern, die zusammen eine gemeinsame Erscheinung im Stadtraum bilden. Über die Strasse stehen die beiden Gebäude in einer direkten räumlichen Beziehung zueinander. Ihre Traufen sind gleich hoch. Der Neubau befindet sich damit auf Augenhöhe mit dem Hauptbau. Der Eingang des Erweiterungsbaus schaut zu den Arkaden des Hauptbaus hinüber und ist von dort entsprechend prominent sichtbar. Die markant einspringende Ecke im Volumen des Neubaus ist die zeichenhafte Antwort auf die ebenso markant vorspringende Ecke des alten Kunstmuseums. Zudem macht die einknickende Neubaufront eine einladende, räumliche Geste. Sie fasst den ganzen Raum der Kreuzung und macht ihn so zu ihrem Vorplatz.
In jedem Geschoss des Erweiterungsbaus befinden sich zwei Ausstellungstrakte, die durch die zentrale, monumentale Treppe vertikal verbunden werden. Zusammen mit den Foyerzonen beschreibt die Treppe eine freie, expressive Raumfigur, die über ein grosses, rundes Oberlicht belichtet wird. Im Unterschied dazu sind die Ausstellungstrakte in sich rechtwinklig. Das Spektrum der Räume variiert zwischen Kabinett und Halle. Alle diese Ausstellungssäle sind im Durchschnitt deutlich grösser und damit auch flexibler als die alten, sie entsprechen aber ebenso sehr einer klassischen Vorstellung von Museumsraum: ruhig und zurückhaltend, wohl proportioniert und mit zeitlosen Materialien gebaut. Räume, die der Kunst den Vortritt lassen.
Die Räume haben eine starke physische Präsenz. Die raumbildenden Elemente sind als klar artikulierte, gefügte Teile inszeniert, um ihnen dadurch in ihrer Tektonik maximale architektonische Präsenz zu verleihen. Der Boden in den Ausstellungsräumen ist ein Eichenboden in Form eines Klebeparketts, bei dem die Eichenbretter vollflächig verklebt und untereinander mit einem Holzzementmörtel verfugt werden. Auch die grau verputzte, tragende Betonwand wird explizit vor Augen geführt. Sie tritt in Tür- und Fensterlaibungen in Erscheinung. Klar davorgestellt und an den Kanten abgesetzt ist die massive, zehn Zentimeter starke Gipswand. Sie bildet den eigentlichen Unter- und Hintergrund für die Bilder. Vorgefertigte, sandgestrahlte Betonelemente überspannen als sichtbare Konstruktionsteile die Ausstellungsräume und inszenieren so das Lasten der Decke auf den Wänden. Die Decke selbst erhält dank der Elemente eine eigene Struktur und gibt dem Raum eine Richtung.
Im Foyer verbindet sich der Marmor des Bodens mit dem feuerverzinkten Stahl an den Wänden zu einer ästhetischen Einheit, die Kontrast und Harmonie zugleich zum Ausdruck bringt. Das Cross-over, die Kreuzung zweier so unterschiedlich konnotierter Materialien erzeugt aber erst den unverwechselbaren, einmaligen Charakter des Gebäudes, das beides in sich trägt, das zeitgebunden Technische und das ewig gültig Architektonische. (Text: Emanuel Christ, Christoph Gantenbein)
In jedem Geschoss des Erweiterungsbaus befinden sich zwei Ausstellungstrakte, die durch die zentrale, monumentale Treppe vertikal verbunden werden. Zusammen mit den Foyerzonen beschreibt die Treppe eine freie, expressive Raumfigur, die über ein grosses, rundes Oberlicht belichtet wird. Im Unterschied dazu sind die Ausstellungstrakte in sich rechtwinklig. Das Spektrum der Räume variiert zwischen Kabinett und Halle. Alle diese Ausstellungssäle sind im Durchschnitt deutlich grösser und damit auch flexibler als die alten, sie entsprechen aber ebenso sehr einer klassischen Vorstellung von Museumsraum: ruhig und zurückhaltend, wohl proportioniert und mit zeitlosen Materialien gebaut. Räume, die der Kunst den Vortritt lassen.
Die Räume haben eine starke physische Präsenz. Die raumbildenden Elemente sind als klar artikulierte, gefügte Teile inszeniert, um ihnen dadurch in ihrer Tektonik maximale architektonische Präsenz zu verleihen. Der Boden in den Ausstellungsräumen ist ein Eichenboden in Form eines Klebeparketts, bei dem die Eichenbretter vollflächig verklebt und untereinander mit einem Holzzementmörtel verfugt werden. Auch die grau verputzte, tragende Betonwand wird explizit vor Augen geführt. Sie tritt in Tür- und Fensterlaibungen in Erscheinung. Klar davorgestellt und an den Kanten abgesetzt ist die massive, zehn Zentimeter starke Gipswand. Sie bildet den eigentlichen Unter- und Hintergrund für die Bilder. Vorgefertigte, sandgestrahlte Betonelemente überspannen als sichtbare Konstruktionsteile die Ausstellungsräume und inszenieren so das Lasten der Decke auf den Wänden. Die Decke selbst erhält dank der Elemente eine eigene Struktur und gibt dem Raum eine Richtung.
Im Foyer verbindet sich der Marmor des Bodens mit dem feuerverzinkten Stahl an den Wänden zu einer ästhetischen Einheit, die Kontrast und Harmonie zugleich zum Ausdruck bringt. Das Cross-over, die Kreuzung zweier so unterschiedlich konnotierter Materialien erzeugt aber erst den unverwechselbaren, einmaligen Charakter des Gebäudes, das beides in sich trägt, das zeitgebunden Technische und das ewig gültig Architektonische. (Text: Emanuel Christ, Christoph Gantenbein)
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