Bauwerk

ÖAMTC-Zentrale
Pichler & Traupmann - Wien (A) - 2016
ÖAMTC-Zentrale, Foto: Toni Rappersberger
ÖAMTC-Zentrale, Foto: Toni Rappersberger
29. Januar 2017 - newroom
In markant-dynamischer Formensprache liegt die neue ÖAMTC-Zentrale unmittelbar an der Südosttangente, der meistbefahrenen Straße Österreichs, inmitten einer heterogenen hauptsächlich gewerblichen Bebauungsstruktur und direkt an einer U-Bahnstation.

Spektakulär schwingt sich eine vorgesetzte Glaswand kreisförmig um das Gebäude. Sie beinhaltet vorwiegend Fluchtwege, die sich in großer Geste hinunterschrauben, funktioniert jedoch auch als Schallschutz und mit ihren Licht- und Farbeffekten zweifelsohne als Markenzeichen. Dahinter, an fünf Arme eines Seesterns erinnernd, entwickelt sich das Bauwerk in freien Linien weiter. Bei zukünftiger Erweiterung würde mit zwei weiteren Verwaltungstrakten der Kreis auch mit der kristallenen Außenschicht geschlossen werden.

Das Mobilitätszentrum vereint nun fünf in Wien verstreute Standorte unter einem Dach. Von den Servicewerkstätten über Kundenzone und Verwaltungsbereiche bis zum Heliport sind alle Programmelemente an einer vertikalen Achse aufgereiht. Hohe Interaktions- und Kommunikationskompetenz vermittelt das zentrale Atrium, eine transparente kunden- sowie mitarbeiterorientierte Raumverbindung mit umlaufenden weißen Brüstungen, die sich zueinander versetzt in die Höhe staffeln.

Der Hauptzugang liegt auf der Ebene des ersten Obergeschoßes, von der Tangente aus gesehen auf Fahrbahnhöhe. Man erreicht den Eingang entweder über die Verbindungsbrücke zur U-Bahn oder über eine geschwungene Rampe, die vom Straßenniveau nach oben führt. Das Auto wird in der Werkstattebene übergeben, die von der zentralen Halle aus vollkommen einsichtig ist. Die beiden Geschoße über der Eingangsebene beinhalten Callcenter, Firmenrestaurant und den angeschlossenen Veranstaltungsbereich. Darüber schweben vier Bürogeschoße, die sternförmig vom Atrium ausstrahlen. Es ergeben sich dadurch gut belichtete, strukturierte Gruppenbüros, mit Weg- und Sichtbeziehungen in hoher Qualität.

Konstruktiv ist das Gebäude eine Herausforderung an Architekten und Ingenieure. Bei dieser großmaßstäblichen komplexen Struktur ist Konstruktion nicht nur Mittel für die spektakuläre Form, sondern lässt die Architektur vom Tragwerk ausgehend entstehen. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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