Bauwerk
Neue Comturey, Insel Mainau
HEIN architekten zt - Konstanz (D) - 2014
6. März 2017 - newroom
Wer sich mit dem Schiff der Insel Mainau nähert, sieht ihre Postkartenansicht mit Schloss, Kirche, und Schlossmauer. Durch den Abriss der Gastronomieanlagen aus den 1970er Jahren rund um den mittelalterlichen Comturey Turm konnte der gesamte Hafenbereich neu gestaltet werden.
Bisher auf mehrere Gebäude aufgeteilte Funktionen wie Bäckerei-Café, À-la-carte-Restaurant, Bankettbereich und Shop sind nun in einem langgestreckten Holzbaukörper zusammengefasst. Ein kleineres Bauwerk mit Infopoint, Kasse und Bewirtungsstation wird so situiert, dass eine selbstverständliche, außenräumliche Zonierung zwischen Ankunftsbereich und dem neuen Biergarten entsteht. Der solitäre Comturey Turm ist freigestellt und bleibt Landmarke der Insel.
Mit maximaler Zurückhaltung wird der Hauptbaukörper in den Hang unterhalb des Schlosses integriert. Die sichtbare Bebauung am Hafen nimmt jetzt weniger Platz ein, es entsteht jedoch ein neuer Dachgarten mit Weitsicht über den Bodensee. Das 104 Meter lange, verglaste Fassadenband mit seinem mittig geknickten Vordach determiniert die Außenwirkung des Gebäudes. Das signifikante Dach verjüngt sich zum Innenraum wie ein Trichter. Es kragt zwischen 1,6 und 4,5 Metern aus, die Neigung verändert sich daher über die gesamte Länge in sanfter Verwindung. Die Holzkonstruktion ist an der Unterseite in Tanne und oben (Witterungsseite) in Lärche verkleidet.
Der Besucherbereich des Hauses ist als ein großer Raum erlebbar, der durch flexible Teilungen zoniert wird. Vier in den Hang eingeschnittene Höfe bringen zusätzliches Licht in das Innere und spielen den Comturey Turm frei, sein Sockelbereich ist damit im Inneren erlebbar. An Materialien finden sich: am Boden ockerfarbener Magnesit-Estrich; Wände, Decken und Einrichtung in Weißtanne; raumhohe Fenster mit Fichtenprofilen.
Ohne Kreuzung mit den Gastbereichen erfolgt die interne Versorgung von der Hangseite aus. Unter dem Schloss eingebettet, sind die erdberührenden Seiten des eingeschoßigen Hauptgebäudes in Beton konstruiert, das Erdreich ist gleichzeitig natürliche Wärmedämmung. Auch der historische Torkelkeller schließt - nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten im zweiten Bauabschnitt - beim Neubau an.
Das freistehende Biergarten-Bauwerk wird als vorgefertigter Holzständerbau mit Brettstapeldecke konzipiert, mit hinterlüfteter, offener Schalung in unbehandeltem, heimischen Tannenholz und ist nur während der warmen Jahreszeit bewirtschaftet. (Text: Architekt, bearbeitet von Martina Pfeifer Steiner)
Bisher auf mehrere Gebäude aufgeteilte Funktionen wie Bäckerei-Café, À-la-carte-Restaurant, Bankettbereich und Shop sind nun in einem langgestreckten Holzbaukörper zusammengefasst. Ein kleineres Bauwerk mit Infopoint, Kasse und Bewirtungsstation wird so situiert, dass eine selbstverständliche, außenräumliche Zonierung zwischen Ankunftsbereich und dem neuen Biergarten entsteht. Der solitäre Comturey Turm ist freigestellt und bleibt Landmarke der Insel.
Mit maximaler Zurückhaltung wird der Hauptbaukörper in den Hang unterhalb des Schlosses integriert. Die sichtbare Bebauung am Hafen nimmt jetzt weniger Platz ein, es entsteht jedoch ein neuer Dachgarten mit Weitsicht über den Bodensee. Das 104 Meter lange, verglaste Fassadenband mit seinem mittig geknickten Vordach determiniert die Außenwirkung des Gebäudes. Das signifikante Dach verjüngt sich zum Innenraum wie ein Trichter. Es kragt zwischen 1,6 und 4,5 Metern aus, die Neigung verändert sich daher über die gesamte Länge in sanfter Verwindung. Die Holzkonstruktion ist an der Unterseite in Tanne und oben (Witterungsseite) in Lärche verkleidet.
Der Besucherbereich des Hauses ist als ein großer Raum erlebbar, der durch flexible Teilungen zoniert wird. Vier in den Hang eingeschnittene Höfe bringen zusätzliches Licht in das Innere und spielen den Comturey Turm frei, sein Sockelbereich ist damit im Inneren erlebbar. An Materialien finden sich: am Boden ockerfarbener Magnesit-Estrich; Wände, Decken und Einrichtung in Weißtanne; raumhohe Fenster mit Fichtenprofilen.
Ohne Kreuzung mit den Gastbereichen erfolgt die interne Versorgung von der Hangseite aus. Unter dem Schloss eingebettet, sind die erdberührenden Seiten des eingeschoßigen Hauptgebäudes in Beton konstruiert, das Erdreich ist gleichzeitig natürliche Wärmedämmung. Auch der historische Torkelkeller schließt - nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten im zweiten Bauabschnitt - beim Neubau an.
Das freistehende Biergarten-Bauwerk wird als vorgefertigter Holzständerbau mit Brettstapeldecke konzipiert, mit hinterlüfteter, offener Schalung in unbehandeltem, heimischen Tannenholz und ist nur während der warmen Jahreszeit bewirtschaftet. (Text: Architekt, bearbeitet von Martina Pfeifer Steiner)
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