Bauwerk
Häuser der Generationen
Cukrowicz Nachbaur Architekten - Koblach (A) - 2016
7. August 2017 - vai
Die „Häuser der Generationen“ in Koblach befinden sich in zentraler und gleichzeitig naturnaher Lage. Neben der Adaptierung des bestehenden Versorgungsheimes für die neue Nutzung für soziale Dienste im Ort konzipierten Cukrowicz Nachbaur Architekten zwei weitere Baukörper: ein zweigeschoßiges Pflegeheim und ein dreigeschoßiges Wohnhaus mit gemeinnützigen Mietwohnungen und betreuter Wohngruppe.
Durch die Setzung der neuen Volumen wurde ein gemeinsamer Platz zwischen den drei Gebäuden geschaffen. Ausgestattet mit Brunnen und Sitzbänken fungiert er als Erschließungszone und ist zugleich ein Ort, an dem sich Bewohner und Besucher ungezwungen begegnen können. Die Gesamtkomposition in der dezent nuancierten Farbgebung nimmt die baulichen und naturräumlichen Gegebenheiten der Umgebung auf. Helle Fenstereinrahmungen sind verbindendes Element zwischen den Baukörpern und geben ihnen in ihrer differenzierten Ausführung eigenständige Wirkung. Abgerückt von der Landesstraße im Osten stellt das Pflegeheim eine sanfte Überleitung zum Naturraum mit dem Dorfbiotop dar. An geeigneter Stelle wurde eine Brücke über den Bachlauf installiert, um einen Rundgang entlang der ökologisch revitalisierten und fein modulierten Grünanlagen zu ermöglichen und das innerörtliche Wegenetz zu ergänzen.
Die Grundrisse von Wohnhaus und Pflegeheim folgen einem ähnlichen Prinzip. Die zehn Zwei- und sechs Dreizimmerwohnungen des Wohnhauses sind um ein Atrium mit Erschließungszone angeordnet. Im zweiten Obergeschoß befindet sich die betreute Wohngruppe. Durch die ost- und westseitig vorgelagerten Loggien verfügen alle Einheiten über einen eigenen Außenraum. Im Pflegeheim bildet ein begehbarer Innenhof das Zentrum. Geschützte Nischen docken als Aufenthaltsbereiche und Stützpunkte für das Pflegepersonal daran an. Auf beiden Ebenen umschließen je 18 an den Außenfassaden liegende Bewohnerzimmer diese Zone. Geschickt gesetzte Holzfenster ermöglichen die Sichtverbindung in die Umgebung, auch vom Bett aus. Im Erdgeschoß geht das Foyer über in die Cafeteria, die sich als Schnittstelle zum Außenraum sowohl auf den Platz orientiert als auch zum Innenhof hin geöffnet ist. Die natürliche Belichtung über den Hof und das omnipräsente Eichenholz tragen zu einer hell gestimmten und behaglichen Atmosphäre bei.
Entstanden ist ein in Nutzungsbereiche und Raumzonen unterschiedlichen Charakters gegliederter Lebensraum mit fein abgestuften Außenbezügen. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben Möglichkeiten zu Rückzug wie sozialer Teilhabe. Die integrative Nutzungsstruktur und die Zugänglichkeit machen die „Häuser der Generationen“ zu einem Beispiel dafür, wie die Gesellschaft mit dem wachsenden Anteil an Pflegebedürftigen umgehen kann. (Text: Claudia Klammer)
Durch die Setzung der neuen Volumen wurde ein gemeinsamer Platz zwischen den drei Gebäuden geschaffen. Ausgestattet mit Brunnen und Sitzbänken fungiert er als Erschließungszone und ist zugleich ein Ort, an dem sich Bewohner und Besucher ungezwungen begegnen können. Die Gesamtkomposition in der dezent nuancierten Farbgebung nimmt die baulichen und naturräumlichen Gegebenheiten der Umgebung auf. Helle Fenstereinrahmungen sind verbindendes Element zwischen den Baukörpern und geben ihnen in ihrer differenzierten Ausführung eigenständige Wirkung. Abgerückt von der Landesstraße im Osten stellt das Pflegeheim eine sanfte Überleitung zum Naturraum mit dem Dorfbiotop dar. An geeigneter Stelle wurde eine Brücke über den Bachlauf installiert, um einen Rundgang entlang der ökologisch revitalisierten und fein modulierten Grünanlagen zu ermöglichen und das innerörtliche Wegenetz zu ergänzen.
Die Grundrisse von Wohnhaus und Pflegeheim folgen einem ähnlichen Prinzip. Die zehn Zwei- und sechs Dreizimmerwohnungen des Wohnhauses sind um ein Atrium mit Erschließungszone angeordnet. Im zweiten Obergeschoß befindet sich die betreute Wohngruppe. Durch die ost- und westseitig vorgelagerten Loggien verfügen alle Einheiten über einen eigenen Außenraum. Im Pflegeheim bildet ein begehbarer Innenhof das Zentrum. Geschützte Nischen docken als Aufenthaltsbereiche und Stützpunkte für das Pflegepersonal daran an. Auf beiden Ebenen umschließen je 18 an den Außenfassaden liegende Bewohnerzimmer diese Zone. Geschickt gesetzte Holzfenster ermöglichen die Sichtverbindung in die Umgebung, auch vom Bett aus. Im Erdgeschoß geht das Foyer über in die Cafeteria, die sich als Schnittstelle zum Außenraum sowohl auf den Platz orientiert als auch zum Innenhof hin geöffnet ist. Die natürliche Belichtung über den Hof und das omnipräsente Eichenholz tragen zu einer hell gestimmten und behaglichen Atmosphäre bei.
Entstanden ist ein in Nutzungsbereiche und Raumzonen unterschiedlichen Charakters gegliederter Lebensraum mit fein abgestuften Außenbezügen. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben Möglichkeiten zu Rückzug wie sozialer Teilhabe. Die integrative Nutzungsstruktur und die Zugänglichkeit machen die „Häuser der Generationen“ zu einem Beispiel dafür, wie die Gesellschaft mit dem wachsenden Anteil an Pflegebedürftigen umgehen kann. (Text: Claudia Klammer)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
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