Ein Balkon mit Garten und Tisch sollte das Wohnglück im dicht verbauten Wiener Bezirk Wieden vervollständigen: Die Maximalausdehnung, 12 m², wurde im gemeinsamen Dialog mit den Nachbarn als trapezförmiger Grundriss festgelegt und für den Garten entlang des Geländers ein durchgehender Pflanzenbereich konzipiert.

Mehrere clevere Knicke nach innen sicherten die Belichtung der darunterliegenden Wohnung und sorgten für den nötigen Abstand zum Stiegenhausfenster: Die sich daraus ergebende Form eines Falters verlieh dem Projekt seinen Namen.

Sämtliche Teile des in Holz und Stahl ausgeführten Balkons waren manuell transportierbar: Die Innenseiten sind mit thermobehandelten Eschendielen verkleidet, die äußere Oberfläche besteht aus verspiegelten Paneelen, mit der Metallunterkonstruktion verklebt. Die Triangulierung dieser polierten Dreiecke aus Edelstahlblech bildet unterschiedlich geneigte Teilflächen, deren Reflexionen den engen Hof optisch erweitern und ihn um fragmentierte Himmelsausblicke und in die Tiefe gelenkte Lichtsplitter der Sonne bereichern. (Text: Regine Koth-Afzelius nach einem Text der Architekten)