Bauwerk

Sonnwendviertel II – Smart Wohnen
BKK-3 Architektur - Wien (A) - 2017
Sonnwendviertel II – Smart Wohnen, Foto: Hertha Hurnaus
Sonnwendviertel II – Smart Wohnen, Foto: Hertha Hurnaus
15. Juni 2018 - Az W
Der Bauplatz befindet sich an einem sensiblen Drehpunkt zwischen den Altbauten des 10. Bezirks und dem Sonnwendviertel, einem Stadtentwicklungsgebiet auf ehemaligem ÖBB Betriebsgelände. Das Gebäude bildet mit dem Bildungscampus (PPAG architects) die Pforte zum Neubaugebiet und dem neu geschaffenen Helmut-Zilk-Park.

Die scheinbar rigide Gebäudestruktur bietet durch unterschiedliche Gebäudetiefen eine Vielfalt an Wohnformen: von der 1,5-Zimmer-Wohnung mit abgetrennter Schlafnische bis zur Wohnung für Großfamilien und Wohngemeinschaften für junge Mieter. Ein hoher Anteil der Wohnungen sind aktuell stark gefragte Einraumwohnungen, diese können aber auch zusammengeschaltet werden.

Die Wohnungen entsprechen hinsichtlich Größe „SMART Wohnungen“, also Wohnungen, die im Vergleich zu solchen, die in Wien vor 10 Jahren gefördert wurden, deutlich kleiner sind. Die Smart-Wohnung Typ A wird von der Stadt Wien als Ein-Raum-Wohnung definiert. BKK-3 plant diese standardmäßig mit 1,5 Zimmern - einer Wohnküche mit teilweise abgeteilter Schlafnische - und bietet somit einen höheren Wohnkomfort in einer Kleinstwohnung. Für kostengünstiges Wohnen sind die laufenden Kosten ein wichtiger Faktor. BKK-3 plante das Gebäude in massiver Bauweise als Niedrigstenergiehaus. Die Konditionierung erfolgt durch Speicherwirkung der massiven Decken, Scheiben und Rahmen.

Im Innenhof ist der Baukörper mit Vor- und Rücksprüngen gegliedert. Die so entstehenden Nischen verändern den Raumeindruck, die sonst massig wirkende Blockrandbebauung erhält so einen bewohnerfreundlichen Maßstab.

In der Sonnwendgasse verfügt das Wohnhaus über einen Einschnitt, der im 3. OG eine Stadtterrasse in erhöhter Lage schafft. BKK-3 setzten den Gebäudeeinschnitt bewusst an dieser Stelle, um die dort situierte Jugendwohngemeinschaft mit einem hochwertigen Außenraum auszustatten. Der Blockrand-Einschnitt wird mit einer von unten begrünten, abgeschrägten Wand aufgewertet. Die Flachdächer sind ebenfalls begrünt und leisten einen Beitrag zur ökologischen Effizienz.

Das Gebäude befindet sich wie eingangs beschrieben an einem Dreh- und Angelpunkt im Sonnwendviertel, dem Eingang zum Helmut-Zilk-Park. Die Öffnung des Innenhofs ermöglicht fußläufige Vernetzung in alle Richtungen und leistet einen Beitrag zur Stadt der kurzen Wege, die in diesem Fall sogar begrünt sind. (Martina Frühwirth nach einem Text der Architekt:innen)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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