Bauwerk

Palliativpavillon Wilhelminenspital
YEWO LANDSCAPES - Wien (A) - 2012
Palliativpavillon Wilhelminenspital, Foto: Kurt Kuball
10. Juli 2018 - next.land
Der den Palliativpavillon umgebende Föhrenbestand dient als Inspirationsquelle für die Gestaltung. Ein Föhrenzapfen, der sich von der dichten, geschlossenen Form zu einer offenen Frucht entwickelt, könnte auch beschreiben, wie sich die Freiräume präsentieren. Es gibt umschlossene, intimere, stark gebäudebezogene Bereiche einerseits und offene, gemeinschaftliche, stärker landschaftsbezogene andererseits.
Wichtig ist dabei, die Sinne der Menschen in unterschiedlicher Art und Weise anzusprechen. Vom Fühl- und Geschmacksort im Atrium, dem Duft- und Fühlort im Föhrenwald oder Schauort auf den Patient:innen-Terrassen. Die fließende Umgebung, der Baumbestand und die Gestaltsprache im Ganzen sollen eine vertraute Umgebung schaffen. Die Einbettung des Gartens findet auf unterschiedlichen Ebenen statt. Einerseits wird das Gebäude, mit abwechslungsreichen Freiräumen und mit Rücksichtnahme auf die Bestandsbäume, in die Topografie eingebettet. Andererseits werden auch die Patient:innen durch ein von Anfang an vertrautes Bild in ihr temporäres Zuhause eingebettet. Dies geschieht vor allem durch einen hohen Anteil an immergrünen hochstämmigen Bäumen, vor allem Pinus nigra. Dies bewirkt ein ganzjähriges „grünes“ Bild, welches aus den Zimmern heraus erlebbar ist. Die zimmerzugeordneten Terrassen leiten die Patient:innen direkt ins Freie. Von dort führt ein barrierefreier Regenerationsweg als reaktivierender Wandel- und Spazierweg durch den Föhrengarten. In leicht abfallenden Bewegungen taucht man immer weiter in den kleinen Wald. Zwischendurch gibt es Lichtungen, Rastplätze, Schau- und Sonnenplätze. (Text: Dominik Scheuch)

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