Bauwerk

Wohnbebauung Strubergasse - Baufeld B+F
LC 4 architektur - Salzburg (A) - 2016
Wohnbebauung Strubergasse - Baufeld B+F, Foto: Herman Seidl
Wohnbebauung Strubergasse - Baufeld B+F, Foto: Herman Seidl
15. Juni 2020 - newroom
Der Bebauungsvorschlag sieht an der Rudolf-Biebl-Straße eine straßenraumbildende Baustruktur vor, welche einerseits die Geschlossenheit des öffentlichen Straßenraums aufwertet und andererseits die differenzierten Hofräume entlang der Strubergasse vor Straßenlärm schützt. Den Übergang von Straßen und Bebauung definieren in weiten Teilen systematische Baumpflanzungen und spezielle Grünbereiche, welche die Orthogonalität der Bebauungsstruktur weiterführen und zu einer räumlichen Einheit verschmelzen lassen. Die Gestaltung des Wegenetzes stellt einen wichtigen Faktor im Freiraumkonzept dar, es choreographiert die menschliche Bewegung und bestimmt das sinnbetonte Erleben des urbanen Raumes und seine atmosphärische Wirkung. Nicht zuletzt unterstützt es die Inbesitznahme des Ortes.
Der Entwurf wurde in seinem funktionellen und bauplastischen Zuschnitt aus vorangenannten städtebaulichen Kriterien entwickelt: optimale Situierung auf dem Grundstück, das heißt Ausdifferenzierung der Seitenabstände bezüglich der Höhenentwicklung und Nachbarschaftsgrenzen, Lage und Art der Erschließung, Orientierung der Wohnungen in Abhängigkeit zur Himmelsrichtung und Lärmproblematik, sowie der Gestaltung der Freiräume.

Einen wesentlichen Bestandteil bei den städtebaulichen Überlegungen stellen die vorhandenen Freiräume dar. Die städtebauliche Grundstruktur der Strubergassensiedlung wird übernommen aber in eine neue Gebäudetypologie übersetzt - ein Dialog zwischen Bestand und neuen Gebäuden. Die offene Zeilenstruktur des Quartiers wird aufgegriffen, neu interpretiert und weiterentwickelt.

Das Bauvolumen auf dem Baufeld B entlang der Strubergasse wird in drei verschiedenen, sich ähnelnden Baukörpern auf dem Grundstück situiert.
Das flexible Prinzip der Aneinanderreihung und Staffelung von verschiedenen Wohnungen lässt diese Varianten der Baukörperfigurationen rund um einen zentralen Erschließungs- und Begegnungsbereich zu. Die Wohnungen sind mit offenen, variablen Grundrissen, welche ost-, west- und südorientiert sind, konzipiert, die eine möglichst gute Belichtung gewährleisten. Zusätzliches Licht erhalten die Wohnungen über die Oberlichtbänder vom, im Dachbereich verglasten, zentralen Erschließungsbereich.

Die Wohnungen in den fünfgeschoßigen Baukörpern sind barrierefrei geplant und mit vorgelagerten und transluzenten Schiebepaneelen lärm- sowie sichtgeschützten Balkonen und Terrassenbereichen konzipiert.

Der fünfgeschoßige Bauteil auf dem Baufeld F entlang der Rudolf-Biebl-Straße beinhaltet im Erdgeschoß die großen Wohnungen, die teilweise durchorientiert sind, und mit vorgelagerten Terrassen und Privatgärten zum Park hin ausgestattet sind.
Vor den beiden Stiegenhäusern sind entlang der Rudolf-Biebl-Straße Boxen mit Nebenräumen für Fahrräder, Kinderwägen und Müllentsorgung vorgesehen, die eine gewisse Distanz und zusätzlich Schallschutz bieten.
Die Wohnungen in den Obergeschoßen sind teilweise durchgesteckt, während die dazwischen liegenden Wohnungen einen zum Park vorspringenden Wohnbereich erhalten, um so auch für diese Südbelichtung zu erreichen.
Der leicht versetzte Baukörper im nördlichen Bereich bildet den Abschluss zur Leonhard-von-Keutschach-Straße.
Die Baukörper sind als einfache, in massiver Bauweise hergestellte Volumen mit hochgedämmten Paneel-Glaselementen konzipiert. (Text: Architekt)

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