Bauwerk
Passivhaus
Poppe*Prehal - Perchtoldsdorf (A) - 2003
Intelligent, elegant und ökologisch
Neue Häuser
Ein reduziertes Passivhaus in Perchtoldsdorf planten die Architekten Poppe*Prehal bis ins Detail der Innenraumgestaltung durch: Ein Gebäude wie aus einem Guss.
22. November 2003
Einfamilienhäuser aus den Dreißigern mit hohen Ziegelsteildächern, vereinzelte Neubauten, Hecken, Zäune und Garagenausfahrten prägen die Karl-Greiner-Gasse in Perchtoldsdorf. Die Bauherren wollten so ökonomisch wie möglich und dezidiert ein Passivhaus bauen. Man bat zwei einschlägig versierte Architekten um Entwürfe und entschied sich für das oberösterreichische Team Poppe*Prehal. Es beweist seit Jahren, dass hochelegante Architektur und Ökologie kein Widerspruch sein müssen.
Der 14 m schmale Grund erstreckt sich von der Straße im Südosten fast 50 m nach Nordwesten. Die Tiefe wurde genutzt, um den Übergang vom Öffentlichen zum Privaten in Zonen räumlich zu artikulieren. Im Gegensatz zu den Nachbarn sitzt das Haus nicht an der Straße. Ein schmaler Wiesenstreifen, auf dem bald Bäume wachsen werden, schafft Distanz zum Gehsteig. Dahinter bildet ein geschlossener, unterkellerter Quader eine klare Zäsur, ohne abweisend zu sein. Unterm begrünten Flachdach dieses Nebengebäudes für Räder, Geräte etc. folgt man dem Kiesweg durch den Vorhof ins Haus. Sein kompakter Baukörper und das Nebengebäude sind ganz in „Thermo-Wood“ verkleidet, überm Weg wurde ein Eingangsbereich aus dem Hausquader geschnitten und mit Kupferplatten gedeckt. Die edle Materialwahl setzt sich im indischen Schiefer am Vorraumboden fort.
Das Haus öffnet sich mit großzügiger Verglasung und Terrasse nach Südwesten in den Garten. Der 13 m lange, helle Raum dahinter ist Ess-und Wohnbereich, das gesamte Interieur gestalteten Poppe*Prehal. Vom Esstisch vorm Fenster der schmalen Südostseite sieht man auf Hof und Straße, links ziert eine reduzierte, schwarz-rote Küchenzeile die Wand, als Herz steht der Herd mitten im Raum. Dahinter ist der Wohnbereich, eine Schiebetür führt zum abschließenden Arbeitszimmer im Nordwesten. Dazwischen sitzt wie eine schwarze Skulptur die ins Obergeschoß führende Treppe.
Oben sind hinter markant platzierten Fenstern im Südwesten das Elternschlafzimmer mit Platz sparendem, begehbarem Schrankraum und zwei Kinderzimmer angeordnet. Diese öffnen sich zum weiten Spielflur, bei Bedarf lassen sich die Räume durch Vorziehen der Trennwand vergrößern. Über die ganze Nordwestseite erstreckt sich das zweiseitig begehbare Bad. Es ist in kleinen, blauen Quadraten voll verfliest, die Wanne hat ein Aussichtsfenster. Ein besonders praktisches Detail ist der mit einer Klappe gedeckte Schacht für Schmutzwäsche.
Die für ein Passivhaus nicht optimale SO/NW-Lage des Grundstücks wird durch den kompakten Baukörper mit viel Wärmedämmung (35 cm in den Wänden, 40 cm in der Decke) kompensiert. Das Haus wirkt als Speicher, wird mit passiver Sonnenenergie und kontrollierter Wohnraumbelüftung beheizt. Damit das komplexe, geschlossene System funktioniert, ist das Haus absolut winddicht ausgeführt. Die Heizkosten für 150 m² Wohnfläche betragen 90 Euro im Jahr. Der intelligente, elegant reduzierte Hausquader bekam eine Anerkennung beim NÖ- Holzbaupreis 2003.
Der 14 m schmale Grund erstreckt sich von der Straße im Südosten fast 50 m nach Nordwesten. Die Tiefe wurde genutzt, um den Übergang vom Öffentlichen zum Privaten in Zonen räumlich zu artikulieren. Im Gegensatz zu den Nachbarn sitzt das Haus nicht an der Straße. Ein schmaler Wiesenstreifen, auf dem bald Bäume wachsen werden, schafft Distanz zum Gehsteig. Dahinter bildet ein geschlossener, unterkellerter Quader eine klare Zäsur, ohne abweisend zu sein. Unterm begrünten Flachdach dieses Nebengebäudes für Räder, Geräte etc. folgt man dem Kiesweg durch den Vorhof ins Haus. Sein kompakter Baukörper und das Nebengebäude sind ganz in „Thermo-Wood“ verkleidet, überm Weg wurde ein Eingangsbereich aus dem Hausquader geschnitten und mit Kupferplatten gedeckt. Die edle Materialwahl setzt sich im indischen Schiefer am Vorraumboden fort.
Das Haus öffnet sich mit großzügiger Verglasung und Terrasse nach Südwesten in den Garten. Der 13 m lange, helle Raum dahinter ist Ess-und Wohnbereich, das gesamte Interieur gestalteten Poppe*Prehal. Vom Esstisch vorm Fenster der schmalen Südostseite sieht man auf Hof und Straße, links ziert eine reduzierte, schwarz-rote Küchenzeile die Wand, als Herz steht der Herd mitten im Raum. Dahinter ist der Wohnbereich, eine Schiebetür führt zum abschließenden Arbeitszimmer im Nordwesten. Dazwischen sitzt wie eine schwarze Skulptur die ins Obergeschoß führende Treppe.
Oben sind hinter markant platzierten Fenstern im Südwesten das Elternschlafzimmer mit Platz sparendem, begehbarem Schrankraum und zwei Kinderzimmer angeordnet. Diese öffnen sich zum weiten Spielflur, bei Bedarf lassen sich die Räume durch Vorziehen der Trennwand vergrößern. Über die ganze Nordwestseite erstreckt sich das zweiseitig begehbare Bad. Es ist in kleinen, blauen Quadraten voll verfliest, die Wanne hat ein Aussichtsfenster. Ein besonders praktisches Detail ist der mit einer Klappe gedeckte Schacht für Schmutzwäsche.
Die für ein Passivhaus nicht optimale SO/NW-Lage des Grundstücks wird durch den kompakten Baukörper mit viel Wärmedämmung (35 cm in den Wänden, 40 cm in der Decke) kompensiert. Das Haus wirkt als Speicher, wird mit passiver Sonnenenergie und kontrollierter Wohnraumbelüftung beheizt. Damit das komplexe, geschlossene System funktioniert, ist das Haus absolut winddicht ausgeführt. Die Heizkosten für 150 m² Wohnfläche betragen 90 Euro im Jahr. Der intelligente, elegant reduzierte Hausquader bekam eine Anerkennung beim NÖ- Holzbaupreis 2003.
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